Die Welt - 07.10.2019

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Die Brücke derie Brücke der


HOFFNUNGOFFNUNG


Im August 2018


stürzte im


italienischen Genua


die Morandi-Brücke


ein, 43 Menschen


starben. Jetzt hat


die Stadt mit dem


Wiederaufbau


begonnen, im


Rekordtempo


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07.10.19 Montag, 7. Oktober 2019DWBE-HP


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12 WIRTSCHAFT DIE WELT MONTAG,7.OKTOBER


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D

er 14. August 2018 ist für
Genua der Tag, der die
Geschichte der Stadt für
immer verändert hat: Um
11.36 Uhr stürzte ein Teil
der Morandi-Brücke ein, die zwei Teile
der Stadt miteinander verbunden hatte.
43 Menschen starben. Die Ermittlungen
zur Unglücksursache laufen zwar noch,
doch es sieht danach aus, als sei es zu
der Tragödie gekommen, weil der Be-
treiber aufwendige Wartungsarbeiten
zu lange aufgeschoben habe.

VON VIRGINIA KIRST
AUS GENUA

„Ich habe die Fotos des Einsturzes
auf meinem Handy empfangen und
konnte es nicht fassen“, erinnert sich
Oddone Pietro Dante, ein großer,
schlanker Mann mit weißem Haar, wei-
ßem Schnurrbart und kleinen schwar-
zen Augen. Mit wenigen Gesten imitiert
der 68-Jährige die Situation: Wie er da-
mals sein Handy aus der rechten Gesäß-
tasche zog, das Display aktivierte und
sein Gesicht einen entgeisterten Aus-
druck annahm, als er die Bilder sah. „Ich
dachte, dass es Fälschungen sein müss-
ten. Es war für uns völlig unvorstellbar,
dass die Brücke einstürzen könnte.“
Dante war am Tag zuvor zwei Mal
über die Brücke gefahren, in den langen
Staus aus Pendlern und Lkw, die sich ih-
ren Weg zum Hafen bahnten, hat er vie-
le Stunden seines Lebens verbracht.
Wie für Dante war die in den 60er-Jah-
ren errichtete Brücke auch für seine Fa-
milie, Freunde und Arbeitskollegen eine
essenzielle Verbindungslinie zwischen
Hinterland und Stadtzentrum, zwi-
schen dem von Bergen umschlossenen
Genua und dem Rest Italiens. Dass we-
der Dante noch jemand, den er kannte,
sich im Moment des Einsturzes auf der
Brücke befand, ist pures Glück.
Auf die schreckliche Tragödie rea-
gierte die Stadt aber nicht mit Verzweif-
lung, sondern mit Trotz: Der Einsturz
der Brücke habe Genua nicht in die Knie
gezwungen, verkündete der Bürger-
meister Marco Bucci unmittelbar nach
dem Unglück. Mit vereinten Kräften
wird seitdem daran gearbeitet, die Rui-
ne zu entfernen und eine neue Brücke
an ihre Stelle zu setzen. Schöner soll sie
werden und sicherer natürlich als ihr
Vorgänger.

414 Tage nach dem Einsturz konnte
der erste vielversprechende Erfolg ver-
meldet werden: Am 1. Oktober wurde
der erste Brückenabschnitt eingesetzt.
Doch Zeit zum Ausruhen bleibt nicht:
Der äußerst ambitionierte Plan sieht
vor, dass die gesamte 1,1 Kilometer lange
Brücke bis Ende April 2020 fertig sein
soll – in nur sieben Monaten. „Die Re-
kordbauzeit wird das Bauwerk in die
Geschichte eingehen lassen“, sagte Ita-
liens Ministerpräsident Giuseppe Con-
te, der zu den Feierlichkeiten anlässlich
der Installation des ersten Abschnitts in
die Stadt gekommen war. Seine Worte
verdeutlichten, welche Relevanz der
neue Viadukt für ganz Italien hat: Ge-
nua sei das Symbol für eine Wiederge-
burt, die Realität werde, so Conte. Und
weiter: „Wir alle können von Genua ler-
nen: Wir haben dem gesamten Land
Licht und Hoffnung zurückgegeben.“
In Genua soll bewiesen werden, dass
Italien mehr ist als ein Land mit langsa-

mer Justiz und maroder Infrastruktur.
Das Desaster der Morandi-Brücke sieht
Italien als Chance, die Handlungsfähig-
keit des Landesunter Beweis zu stellen.
Damit dieser Plan aufgeht, hat die italie-
nische Regierung für die Hafenstadt
kurzerhand die Spielregeln verändert:
Drei Monate nach der Tragödie wurde
das sogenannte Genua-Dekret vom Se-
nat verabschiedet, um den Wiederauf-
bau der Infrastruktur zu erleichtern.
Das Notfallgesetz sieht staatliche
Hilfszahlungen von rund 40 Millionen
Euro für die Stadt Genua vor. Zudem
legt es fest, dass Autostrade per l’Italia,
die private Betreibergesellschaft der
Autobahnen und der Brücke, die Kosten
für den Wiederaufbau tragen muss: 19
Millionen Euro für den Abriss und 202
Millionen Euro für den Neubau nach ei-
nem Entwurf des preisgekrönten ge-
nuesischen Architekten Renzo Piano.
Das Genua-Dekret bietet auch den
Vorteil, dass es Genuas Infrastruktur in

den Ausnahmezustand versetzt und
dem Bürgermeister Marco Bucci er-
laubt, Gesetze zu umgehen, die den
Neubau hinauszögern würden. So gab
es für die Auftragsvergabe keinen öf-
fentlichen Wettbewerb. Bucci konnte
die Arbeiten direkt an die eigens ge-
gründete Gesellschaft PerGenova, ein
Zusammenschluss der italienischen Un-
ternehmen Fincantieri und Salini Imp-
regilo, vergeben.
Bucci, 59, ist überzeugt, das richtige
Unternehmen mit dem Wiederaufbau
beauftragt zu haben. Der gebürtige Ge-
nuese ist erst vor Kurzen in seine Hei-
mat zurückgekehrt. Aus den USA, wo er
22 Jahre lang als Pharmamanager gear-
beitete hatte, hat er eine typisch ameri-
kanische Haltung mitgebracht: Anpa-
ckend und unnachgiebig ist er, Verzöge-
rungen oder Ausreden werden nicht ge-
duldet. Italiener seien dafür bekannt,
außerhalb ihres Landes Großes zu er-
schaffen, sagt er am Tag nach der Ein-

weihung des ersten Brückenabschnitts.
„Aber die Brücke wird die Nachricht für
den Rest der Welt sein, dass wir auch in
Italien große und schöne Werke im Rah-
men des Budgets vollbringen können.“
Der parteilose Bucci ist seit zwei Jah-
ren Bürgermeister von Genua. Er wurde
als ziviler Spitzenkandidat der rechten

Liste mit dem Versprechen gewählt, sei-
ne Stadt wieder auf den Wachstumspfad
zu bringen. Daran hat sich auch nach
dem Morandi-Unglück nichts geändert.
Man hat vielmehr das Gefühl, Bucci ge-
nießt es, so sehr in den Fokus gerückt
worden zu sein. Ausgestattet mit den
Sondererlaubnissen des Dekrets, will er
seine Stadt auf Vordermann bringen.
Stolz erzählt er von den erfolgreichen
Abrissarbeiten, die parallel zum Neubau
der Brücke vollzogen werden. Damit die
Arbeiten gleichzeitig durchgeführt wer-
den können, wurde der Verlauf der neu-
en Brücke um einige Meter versetzt.
Während die 19 Pfeiler der neuen Brü-
cke aus Stahl und Beton entstehen, wur-
de die alte Morandi-Brücke in Präzisi-
onsarbeit demoliert. Stücke der alten
Brücke wurden abgetrennt und mit Krä-
nen abtransportiert, die letzten beiden
Pfeiler schließlich vor rund zwei Mona-
ten mit einer Sprengung unter der Füh-
rung des italienischen Militärs kontrol-
liert zum Einsturz gebracht – immerhin
in einem Tal, das mit 120.000 Einwoh-
nern sehr dicht bewohnt ist. „Nur 20
Minuten nach der Explosion waren die
Staubwerte wegen der guten Vorberei-
tung bereits wieder im Normbereich –
das ist weltweit einmalig“, sagt Bucci.
Die Rekordzeit beim Brückenbau
kann auch deshalb eingehalten werden,
weil die Brücke als Projekt von nationa-
ler Relevanz eingestuft wurde. Darum
müssen italienische Unternehmen, die
an dem Bau beteiligt sind, das Projekt
mit Vorzug behandeln und dafür sor-
gen, dass die benötigten Maschinen
zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung
stehen. Auch die Art des Brückenbaus
wurde so gewählt, dass es besonders
schnell gehen kann. So werden die Ver-
bindungsstücke, auf denen später die
vierspurige Straße in 45 Meter Höhe
laufen wird, in der Nähe von Neapel
produziert. Erst wenn sie fertig sind,
werden sie nach Genua transportiert
und zwischen den Betonpfeilern einge-
setzt – so wie am 1. Oktober geschehen.
Eins ist für Bucci klar: „Die Nach-
richt, die wir mit dem Bau der neuen
Brücke vermitteln wollen, lautet: Wir
sind in der Lage, die Tragöde zu meis-
tern.“ In sieben Monaten wird klar sein,
ob er recht behalten wird.

TDie Reise wurde unterstützt von der
Stadt und der Handelskammer Genua.

PA/ DPA

/ CARLO ALBERTO ALESSI

AP

/ LUCA ZENNARO

Ein gigantischer Kran legt den
ersten Teil der neuen Brücke auf
die dicken Pfeiler aus Beton und
Stahl. Unten das eingestürzte
VVVorgänger-Bauwerkorgänger-Bauwerk

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