Die Welt - 07.10.2019

(nextflipdebug5) #1

19


07.10.19 Montag, 7. Oktober 2019DWBE-HP


  • Belichterfreigabe: ----Zeit:Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Zeit:-Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Zeit:-Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: ---Zeit:---Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe:
    Belichter: Farbe:Belichter: Farbe:Belichter:


DWBE-HP

*

DW_DirDW_DirDW_Dir/DW/DW/DW/DW/DWBE-HP/DWBE-HP
07.10.1907.10.1907.10.19/1/1/1/1/Spo3/Spo3 DSCHWENK 5% 25% 50% 75% 95%

DIE WELT MONTAG,7.OKTOBER2019* SPORT 19


E

s war eine Erlösung, als sie
nach zwölfeinhalb Stadion-
runden als Dritte den Ziel-
strich überquerte. Alles en-
dete so, wie es sich Kon-
stanze Klosterhalfeninsgeheim ge-
wünscht hatte. Sie hatte ihre ersehnte
Medaille, für die sie entgegen vieler
Mahner an die Westküste Amerikas ge-
zogen war, um sich in Portland der Trai-
ningsgruppe des zwielichtigen Nike
Oregon Project anzuschließen.

VON GUNNAR MEINHARDT

Und für die sie sich die letzten 24
Stunden vor dem Showdown am Sams-
tagabend bei den Weltmeisterschaften
in Doha in die Einsamkeit ihres Hotel-
zimmers zurückzogen hatte, um sich in
aller Seelenruhe auf das Finale über
5000 Meter einzustimmen. Sie wollte
zeigen, wie gut sie auf der anderen Seite
des Atlantiks trainiert hatte, dass ihre
Entscheidung, dorthin zu wechseln, die
richtige war.
Dass die Skeptiker nach ihrem Ge-
winn der Bronzeplakette, der ersten
WM-Medaille einer deutschen Läufe-
rin über diese Distanz überhaupt,
plötzlich verstummen werden, ist
nicht anzunehmen. Erst recht nicht,
nachdem in der Vorwoche der Chef
des Trainingscamps, Alberto Salazar,
fffür vier Jahre wegen Dopingverstößenür vier Jahre wegen Dopingverstößen
gesperrt worden war. Unliebsame
Fragen blieben Klosterhalfen deswe-
gen auch im „schönsten Moment“ ih-
rer jungen Sportkarriere nicht er-
spart. Souverän lächelte sie diese je-
doch weg. Ihr Schnellmacher heiße
schließlich Pete Julian, und „unsere

Trainingsgruppe steht für sauberen
Sport“.
Man möchte es der Athletin von Bay-
er Leverkusen gerne glauben, so wie sie
beim Rundendrehen im Khalifa Stadion
vor – man staune– 42180 Zuschauern
begeisterte. Klosterhalfen vs. Afrika lau-
tete das euphorisierende Duell. Jeweils
drei Läuferinnen aus Kenia und Äthio-
pien versuchten die Deutsche mit dem
wehenden Pferdeschwanz zu zermür-
ben. Leichtfüßig jedoch klebte sie ge-
duldig an deren Fersen. Sie solle „Ruhe
bewahren und bis zur letzten Sekunde
warten, bis einer zuckt“, hatte der Trai-
ner geraten.
Vor nicht allzu langer Zeit wäre Klos-
terhalfen noch diejenige gewesen, die als

Erste zuckt, um das Kommando an sich
zu reißen und zu versuchen, im Allein-
gang das Rennen zu entscheiden. Doch
die U23-Europameisterin lernte in Über-
see nicht nur schneller, sondern auch
taktisch klüger zu laufen. „Daran haben
wir sehr viel gearbeitet“, erzählte sie.
Genauso wie an ihrer Robustheit und
dem Durchsetzungsvermögen. Auch
diese Lektionen hat sie verinnerlicht.
Bei den Positionskämpfen ging es ganz
schön zur Sache. Nicht nur einer Range-
lei hatte sich Klosterhalfen zu erweh-
ren. „Es war sehr ruppig. Vielleicht soll-
te ich künftig auch noch Boxen trainie-
ren“, scherzte sie nach dem blutigen
Kleinkrieg auf der Tartanbahn. Bei ei-
nem Überholmanöver hatten die Spikes
einer Rivalin ihren linken Oberschenkel
aufgeritzt. Die Deutschlandfahne, mit
der sie auf die Ehrenrunde ging, war
hinterher total blutverschmiert.
Die Wunde spürte Klosterhalfen
nicht. Zu sehr war sie darauf fokussiert,
stete Tuchfühlung zu halten, was ihr bis
zum Einläuten der letzten 400 Meter
bestens gelang. „Ich hatte das Rennen
unter Kontrolle und das Gefühl, ich
kann etwas ausrichten, obwohl ich nicht
das Tempo gemacht habe.“ Was sie in
ihrem ersten Läuferleben immer getan
hat. Selbst als Titelverteidigerin Hellen
Obiri (14:26,72 Minuten) ernst machte,
um mit einem langgezogenen Spurt
dem Feld zu enteilen, ließ sich die
Rheinländerin nicht sofort abschütteln.
120 Meter vor dem Ziel „wurden die Bei-
ne dann langsam schwer. Von da an“, er-
zählte sie, „musste ich richtig beißen.“
Vierzig Meter weiter schnaufte noch
Obiris kenianische Landsfrau Margaret
Chelimo Kipkemboi (14:27,49) an ihr

vorbei. Für einen Augenblick dachte
Klosterhalfen, dass sie auch von der
Äthiopierin Tsehay Gemechu überholt
werden würde, „was sich Gott sei Dank
als Trugschluss erwies. Ich bin stolz da-
rauf, wie ich das Rennen gelaufen bin.
Das Schwierigste war, ruhig zu blei-
ben.“ Für ihre neue Qualität spricht
auch, dass sie im harten Endspurt, den
sie früher nicht besaß, die vierte deut-
sche Medaille bei diesem Championat
sicherte. Bei 14:28,43 Minuten blieben
die Uhr stehen.
Dass ihre Trainingspartnerin, Sifan
Hassan, eine halbe Stunde zuvor nach
ihrem Triumph über 10.000 Meter auch
die 1500 Meter gewann, bekam Kloster-
halfen nur auf einem Ohr mit. Beide
hatten sich ihren WM-Feinschliff in St.
Moritz geholt. Die Niederländerin wird
allerdings vom nun gesperrten Alberto
Salazar gecoacht. Die Enthüllung mache
Hassan emotional mächtig zu schaffen,
erzählen Freunde, ohne in Details ge-
hen zu wollen.

Klosterhalfen jedenfalls schöpfte aus
„Hassans Sieg zusätzliches Selbstver-
trauen genauso wie aus dem Erfolg von
Donavan Brazie“. Der US-Boy, der über
800 Meter auftrumpfte, gehört auch zur
Trainingsgruppe. Beide hätten ihr ge-
zeigt, wie gut sie trainiert haben. „Ich
dachte mir“, sagte Klosterhalfen, „wa-
rum soll ich nicht auch in Topform
sein.“ Sie war es, aber schon die gesam-
te Saison hinweg.
Ihre Leistungsentwicklung ist frap-
pierend. Wofür nicht nur sechs deut-
sche Rekorde stehen, die sie seit Febru-
ar markierte. Verblüffend sind vor allem
die zeitlichen Quantensprünge bei ih-
ren Verbesserungen.
Begonnen hatte ihr Durchbruch in
die Weltelite am 9. Februar bei den Mill-
rose Games in New York, als sie über ei-
ne Meile (1609 Meter) in 4:19,98 Minu-
ten die nationale Bestzeit aus dem Jahr
1988 von Vera Michallek (4:28,29) um
gute acht Sekunden drückte. Im selben
Rennen beschenkte sie sich en passant

noch mit dem Rekord über 1500 Meter
in 4:02,70 Minuten. Gehalten wurde er
von Brigitte Kraus seit 1985 mit 4:03,
Minuten. Über 3000 Meter unterbot sie
am 16. Februar bei den Hallentitelkämp-
fen in Leipzig mit 8:32,47 Minuten den
Rekord aus dem Jahr 1988 von Kathrin
Ullrich (8:41,79) – ebenfalls um mehr als
acht Sekunden.
Ihre Jagd auf zum Teil Uraltrekorde
setzte Klosterhalfen im Stadion fort.
Bei der Diamond League am 30. Juni in
Standford, Kalifornien pulverisierte
sie über 3000 Meter mit 8:20,07 Minu-
ten die von ihr selbst gehaltene Best-
zeit (8:29,89) um fast zehn Sekunden.
Bei der Diamond League am 18. August
in Birmingham siegte sie über die Mei-
le in 4:21,11 Minuten und blieb 48/
unter der von Ulrike Bruns vor 34 Jah-
ren aufgestellten Bestmarke. Die Krö-
nung erlebte das Ausnahmetalent im
Berliner Olympiastadion. Bei den
deutschen Meisterschaften am 3. Au-
gust rannte sie im Alleingang über
5 000 Meter sagenhafte 14:26,76 Minu-
ten – 25 Sekunden schneller als ihre
Bestzeit und gut 15 Sekunden schnel-
ler als der Rekord von Irina Mikitenko
(14:42,03), den diese 20 Jahre gehalten
hatte.
Klosterhalfen hätte nichts dagegen,
wenn die Saison noch weiterginge.
Pause? Aber nicht für sie. „Ich bin
traurig, dass sie jetzt zu Ende sein
soll.“ Sie überlegt, vor dem Urlaub mit
ihren Eltern in Dubai irgendwo noch
ein Rennen zu bestreiten, was viel-
leicht auch länger als 5000 Meter ist.
Schon jetzt aber freut sie sich, wenn es
in Amerika wieder richtig losgeht. „Ich
kehre tausendprozentig dorthin zu-
rück“, versicherte die angehende
Sportjournalistin.
Und was gönnt sie sich nach ihrem
WM-Erfolg? Eine gute Idee hatte sie
in der Nacht zum Sonntag noch nicht.
AAAuf jeden Fall wird sie in den nächstenuf jeden Fall wird sie in den nächsten
Tagen weniger schlafen. Seit ihrem
Eintreffen am Persischen Golf tat sie
das zur Genüge. 14 Stunden täglich,
vor zwölf Uhr mittags stand sie nie
auf. „Mein Körper sollte vollständig
regeneriert sein.“ Das war er, wie ihr
historischer Bronzerang eindrucks-
voll zeigte.

„„„UnsereUnsere


TTTrainingsgrupperainingsgruppe


steht für


sauberen Sport“


Als erste Deutsche gewinnt Konstanze


Klosterhalfen eine WM-Medaille über 5000


Meter. Mit blutverschmierter Deutschlandfahne


dreht sie ihre Ehrenrunden. Danach wird ihre


frappierende Leistungssteigerung zum Thema


Historische Bronzemedaille: Konstanze
KKKlosterhalfen auf der Ehrenrundelosterhalfen auf der Ehrenrunde

D

PA

/ MARTIN MEISSNER

A


m 2. Dezember 1967 stand in den
„Nürnberger Nachrichten“ unter
Heiratsanzeigen die folgende An-
nonce: „Wann darf ich Sie mit meinem
Mercedes 250 SE abholen? Junger Kauf-
mann, 28/185 ...“
Mit diesem alten Bauerntrick bekam
man damals jede herum, und dem Ange-
ber sind vermutlich scharenweise die
tollsten Frauen verfallen. Aber das ist
vorbei. Wegen eines Autos kniet heute
keine mehr nieder, fragen Sie Marie Klee.
Sie ist Sprecherin beim Bündnis „Sand
im Getriebe“, das bei der Internationalen
AAAutomobilausstellung (IAA) neulich inutomobilausstellung (IAA) neulich in
Frankfurt mit Gleichgesinnten den Ein-
gang blockierte.
„Das Auto muss weg!“, skandierten die
Rabiaten, und womöglich wären sie
nächstes Jahr am Hockenheimring auf-
marschiert, um sich in der Sachs-Kurve
kopfüber vor den Silberpfeil von Lewis
Hamilton zu werfen oder von Mick Schu-
macher überfahren zu lassen, falls der bis
dahin schon in einem Ferrari sitzt.
Aber, und das ist die gute Nachricht:
Dieses Blutbad bleibt allen erspart.
Dank des Formel-1-Kalenders für 2020,
den der Internationale Automobilver-
band Fia beschlossen hat, ist es offiziell:
Es gibt keinen Großen Preis von
Deutschland mehr.
Christian Danner, der RTL-Experte
und Ex-Rennfahrer, rang schon in seiner
VVVorahnung unlängst nach Worten: „Dasorahnung unlängst nach Worten: „Das
ist eine Katastrophe. Wenn es Barcelona
gelingt, weiterhin einen Grand Prix zu
haben, und wenn es in Österreich klappt
und wenn es in Holland klappt, dann
dreht es mir die Zehennägel auf, mit an-
schauen zu müssen, dass wir in Deutsch-

land dazu offensichtlich nicht in der Lage
sind.“ Waren die Antrittsgebühren zu
hoch? Ist der Formel-1-Zirkus zu gierig?
Danner pfeift auf die Details und konzen-
triert sich aufs große Ganze: „Wir in
Deutschland haben da in der internatio-
nalen Welt des Automobilsports einen
aaausgesprochen mittelmäßigen Eindruckusgesprochen mittelmäßigen Eindruck
hinterlassen.“
Das einst so stolze Autoland gibt den
Löffel ab, erst am Nürburgring, jetzt am
Hockenheimring. Nebenan in Mannheim
dreht sich Carl Benz im Grab um, und
Gottlieb Daimler flucht aus seiner Gruft
in Stuttgart. Dort ist nicht nur das erste
Motorrad der Welt (1885), die erste Kut-
sche (1886), das erste Motorboot (1887)
und das erste Luftschiff (1888) erfunden
worden, sondern vor allem das Auto. Wir
Deutschen waren bereits motorisiert, als
man den Leuten im Rest der Welt noch
den aufrechten Gang beibrachte, damit
sie wenigstens zu Fuß gehen konnten.
Und jetzt? Das Autoland hinkt. Und
während wir hierzulande über die Rück-
kehr zur Pferdekutsche nachgrübeln,
kurven sie in Vietnam, Aserbaidschan
oder Abu Dhabi lustvoll im Kreis. 22 Ren-
nen nächstes Jahr. Mehr gab es noch nie.
WWWeltweit stehen die Interessenteneltweit stehen die Interessenten
Schlange. Stephen Ross, der Besitzer des
NFL-Football-Klubs Miami Dolphins,
gab dieser Tage bekannt, dass er einen
Formel-1-Grand Prix am Hard-Rock-Sta-
dion plant. Bei einem Bürgerforum fragte
Jahdiel Murray, der in der Nachbarschaft
wohnt: „Warum?“ Cash, Cash, Cash, hieß
die Antwort, das Geld werde sprudeln,
direkt in die lokale Wirtschaft. 200.
Zuschauer kommen zu einem Formel-1-
WWWochenende, mehr als zum Super-Bowl-ochenende, mehr als zum Super-Bowl-

Finale im Football – und das kriegt man
nur alle paar Jahre mal.
Formel 1 wäre jedes Jahr. Sogar die
Klimabesorgten drücken da notfalls ein
Auge zu. Dabei haben Forscher errech-
net, dass in Miami die Häuser in Strand-
nähe aufgrund des steigenden Meeres-
spiegels vielleicht schon 2050 nur noch
mit dem Kanu zu erreichen sind. Die
meisten trauen es aber auch ihrem hö-
hergelegten SUV zu, unter dem das Was-
ser durchfließen kann – und freuen sich
auf die Formel 1.
Solche Debatten laufen in Deutsch-
land anders. Im Zeitalter der Klima-
scham gilt hier alles, was mit F anfängt,
als verwerflich, also Fliegen, Fleisch und
Formel 1. Der deutsche Autofeind lässt
sich dadurch aber nicht bremsen, son-
dern sagt: Jetzt wird erst mal in Hocken-
heim das Klima gerettet – und der Rest
der Grand-Prix-Welt folgt unserem Bei-
spiel dann automatisch.
Im April sah es fast danach aus. Beim
Großen Preis von Shanghai sorgte die
Meldung für Aufsehen, Greta Thunberg
von „Fridays for Future“ wolle mit Tau-
senden chinesischen Schülern die Renn-
strecke besetzen, das Freitagstraining sei
deshalb bereits abgesagt. Die Story er-
wies sich als Aprilscherz, und die Chine-
sen kurvten begeistert weiter – während
wir Deutschen die Räder zurückdrehen
zu dem Tag, als Kaiser Wilhelm II. sagte:
„Das Auto ist eine vorübergehende Er-
scheinung. Ich glaube an das Pferd.“
Mick Schumacher ist noch jung, er
sollte auf Jockey umsatteln. In Hocken-
heim wird er nie gewinnen – aber er
könnte dann wenigstens Galopper des
Jahres in Iffezheim werden.

Umsteigen in die Pferdekutsche


In Sachen Formel 1 gibt Deutschland den Löffel ab. Die einst stolze Autonation


befindet sich im Würgegriff der Klimaschützer / Ein Querpass von Oskar Beck


Gold angekündigt, Mission er-
füllt: Malaika Mihambohat sich
2 6 Jahre nach Heike Drechsler
zur zweiten deutschen Weit-
sprung-Weltmeisterin der Ge-
schichte gekrönt. Die Topfa-
voritin blieb in Doha nach einem
Holperstart cool und sicherte sich
mit einem Riesensprung auf 7,
Meter den ersehnten Titel. Mary-
na Bech-Romantschuk aus der
Ukraine (6,92) und die Nigeriane-
rin Ese Brume (6,91) hatten keine
Chance – Mihambo triumphierte
mit dem größten Vorsprungin
der Geschichte der Weltmeister-
schaften.

Mihambo fliegt zu


WM-Gold


© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung DIE WELT -2019-10-07-ab-22 f6f7085ae2253b3e02ba3c

UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws

Free download pdf