Die Welt - 07.10.2019

(nextflipdebug5) #1
E

rst durch die Erfindung der
Todesstrafe wurde der
Mensch zu einer friedlichen
Spezies, so lautet die provo-
zierende These des Anthro-
pologen und Primatenforschers Richard
Wrangham. Und er wartet mit einer
weitere Zumutung auf: Im Zuge der jün-
geren Evolution sei aus dem Menschen
eine domestizierte Art entstanden.

VON BIRGIT HERDEN

WELT:Im 20. Jahrhundert kamen
über 300 Millionen Menschen durch
Kriege und Morde ums Leben. Trotz-
dem behaupten Sie, dass Homo sa-
piens eine ungewöhnlich friedliche
Art sei.
RICHARD WRANGHAM:Es geht mir um
ein Paradox: Menschen können in ge-
wisser Weise sehr friedlich, in anderer
Hinsicht aber auch sehr gewalttätig
sein. Es gibt zwei Formen der Aggressi-
on. Einmal die aktive, die in Kriegen
und geplanten Morden zum Ausdruck
kommt. Und außerdem die reaktive Ag-
gression innerhalb der Gemeinschaft –
wenn jemand in Zorn gerät und die Be-
herrschung verliert. Verglichen mit Tie-
ren wie Schimpansenkommt es unter
Menschen überraschend selten zu sol-
chen Aggressionen.

Sie haben Ihr Leben lang das Verhal-
ten von Schimpansen erforscht, häu-
fig auch in freier Wildbahn. Wie ha-
ben Sie die Aggression unter Schim-
pansen erlebt?
Innerhalb von Schimpansengruppen
kommt es tausendmal häufiger zu ge-
waltsamen Auseinandersetzungen als
unter Menschen. Schimpansen können
auch brutal zu Menschen werden, mich
eingeschlossen. Ich bin von Schimpan-
sen niederschlagen geworden. Sie ha-
ben mich gepackt und eine Strecke
über den Boden geschleift. Das waren
Männchen, denen ich einfach im Weg
war oder die an mir ihre Kraft demons-
triert haben. Manchmal war es auch
persönlich. Und dann habe ich noch die
andere Form der Aggression erlebt:
Schimpansen, die ganz leise bis an die
Grenzen ihres Reviers marschiert sind
und dort Artgenossen aufgelauert ha-
ben. Sie haben dabei nur angegriffen,
wenn sie damit kein Risiko eingingen.
So etwas zu beobachten, das ist ein
schockierendes Erlebnis. Man erwartet
das einfach nicht bei wilddiebenden
Tieren.

Ist solche gezielte Gewalt unter Art-
genossen einzigartig im Tierreich?
Nein. Sie kommt aber eher selten vor –
in erster Linie bei Jägern wie Löwen,
Hyänen und Wölfen.

Ist es fair, Menschen ausgerechnet
mit Schimpansen zu vergleichen?
Die meisten Primaten gehen nicht auf
die Jagd, Schimpansen aber schon, ge-
nau wie Menschen. Und Schimpansen
sind ein gutes Modell für die Arten, aus
denen wir Menschen hervorgegangen
sind – bevor sich die Linien, die zu
Schimpansen und Menschen führten,
vor sieben Millionen Jahren trennten.
Eine andere faszinierende Art sind die
Bonobos, sie sind genauso nah mit uns
verwandt wie die Schimpansen. Im Ver-
gleich zu Schimpansen sind sie viel
friedlicher. Aber wenn man zählt, wie
häufig Bonobos einander verletzten
oder töten, dann ist das immer noch
hundertmal häufiger als bei Menschen.
Wir sind wirklich sehr anders.

Den Unterschied erklären Sie mit Ih-
rer These, dass es sich bei Homo sa-
piens um eine domestizierte Art han-
delt. Wie kamen Sie darauf?
Eigentlich denke ich schon seit 20 Jah-
ren darüber nach. Besonders die Unter-
schiede zwischen Schimpansen und Bo-
nobos brachten mich darauf. Bonobos
wirken wir eine selbst domestizierte
Version von Schimpansen, und so kam
ich auf den Gedanken, dass es bei Men-
schen eine parallele Entwicklung gege-
ben haben könnte. Ich bin übrigens kei-
neswegs der Erste, schon vor mir haben
viele Leute über die Idee spekuliert.
Dann aber erschien 2003 eine Veröf-
fentlichung der Archäologin Helen Le-
ach, die mich bestärkte. Sie hatte die
Anatomie des Menschen analysiert und
Merkmale gefunden, die typisch für do-
mestizierte Tiere sind.

Welche Merkmale sind das denn?
Merkmale aus drei Bereichen. Erstens
anatomische Auffälligkeiten, insbeson-
dere beim Kopf. Moderne Menschen ha-
ben verglichen mit ihren Vorfahren klei-
nere Schädel mit kleineren Gehirnen,
Gesichtern und Zähnen. Moderne Män-
ner haben nicht mehr so breite Gesich-
ter und ausgeprägte Augenwülste. All-
gemein sind die Männchen domestizier-
ter Arten ja weniger männlich als die
von wilden Arten. Zweitens der Pädo-
morphismus: Menschen bleiben bis ins
Erwachsenenalter hinein kindlich. Wie
viele domestizierte Tiere haben Men-
schen ein jugendliches Gehirn in einem
erwachsenen Körper. Auch als Erwach-
sene spielen wir noch, und wir lernen
im Laufe unseres Leben immer noch
weiter. Der dritte und aufregendste Be-
reich ist die Genetik. Wir beginnen ge-
rade zu verstehen, durch welche geneti-
schen Veränderungen ein Tier zu einer
domestizierten Art wird. Und laut die-
sen ersten Ergebnisse findet man ähnli-
che genetische Veränderungen auch
beim Menschen.

Bei domestizierten Tieren fallen ei-
nem Schafe oder Kühe ein, eher dum-
me Kreaturen, die sich sanftmütig in
ihr Schicksal ergeben. Sehen Sie uns
Menschen wirklich so?
Der Begriff Domestizierung, so wie ich
ihn benutze, meint eine Verringerung
der Aggression verglichen mit den Vor-
fahren. Das ist der gemeinsame Wesens-
zug von unseren Nutz- und Haustieren.
Sie haben kleinere Gehirne als ihre Vor-
fahren, und das verbinden wir im Allge-
meinen mit geringerer Intelligenz. Aber
bei den domestizierten Arten ist das
nicht der Fall, diese Frage wurde syste-
matisch erforscht. Es gibt keine Belege
dafür, dass domestizierte Tiere weniger
intelligent sind. Meerschweinchen etwa
finden sich genauso schnell wie ihre wil-
den Vorfahren in einem Labyrinth zu-
recht, sie lernen genauso schnell. Das
Gleiche findet man beim Vergleich von
Hunden und Wölfen. Es gibt Unter-
schiede in den kognitiven Fähigkeiten,
aber keiner von beiden ist dem anderen
insgesamt überlegen.

Ihrer Theorie zufolge sind menschli-
che Männer im Zuge der Domestizie-
rung weiblicher geworden. Aber ag-
gressive dominante Führerfiguren
stehen in menschlichen Gesellschaf-
ten oft hoch im Kurs, Frauen finden
solche Männer häufig attraktiv. Wie
passt das zu Ihrer Theorie?
Die Eliminierung von Aggression war
nicht der einzige Selektionsdruck. Auch
heute noch gibt es Unterschiede zwi-
schen den Geschlechtern, es gibt immer
noch die harten Kerle, die damit Erfolg

haben. Die Evolution hat allerdings die
Extreme eliminiert – das wissen wir,
denn es gibt sie heute schlicht nicht
mehr in diesem Ausmaß. Was unsere
Anführer betrifft, die wir gerne als Al-
phamänner bezeichnen: Natürlich ha-
ben sie Macht und können andere ein-
schüchtern. Aber das tun sie nicht
durch direkte körperliche Gewalt, son-
dern indem sie Koalitionen bilden.

Moderne Menschen empfinden also
weniger unkontrollierbare Wut als ih-
re Vorfahren. Sie können liebevolle
Familienväter und hilfsbereite Nach-
barn sein. Zugleich gibt es immer
noch Kriege mit entsetzlichen Gräu-
eltaten. Ist die Fähigkeit zur geplan-
ten Gewalt stärker geworden?
Sie ist entweder auf einem hohen Ni-
veau geblieben oder wurde sogar gestei-
gert. Denn die proaktive Gewalt wurde
ja gerade eingesetzt, um Tyrannen los-
zuwerden, die die Gruppe gewaltsam
unterdrücken wollten.

Ihrer These nach hat diese proaktive
Gewalt als gemeinschaftlich verhäng-
te Todesstrafe dazu geführt, beson-
ders aggressive Individuen zu elimi-
nieren. Wie kommen Sie darauf?
Einen wirklichen Beweis gibt es nicht,
aber es deutet vieles darauf hin. Ganz
klar ist im Zuge der Menschwerdung et-
was Einzigartiges passiert. Dank ihrer
fortgeschrittenen Sprache konnten
Menschen konspirieren und Pläne ma-
chen. Im Gegensatz zu Tieren hatte die
Gruppe plötzlich die Möglichkeit, tyran-
nische, brutale Männer mit geringem Ri-
siko loszuwerden. Aufschlussreich sind
dabei Völker, die noch heute ohne Poli-
zei und Gefängnisse in kleinen Gruppen
leben. Was passiert, wenn jemand durch
rohe Gewalt versucht, die anderen zu
unterdrücken? Der Anthropologe Chris-
topher Boehm ist dem nachgegangen.
Nach allen Berichten aus der Feldfor-
schung sind Jäger und Sammler ganz
überwiegend äußerst höfliche, feinfühli-
ge und wenig aggressive Menschen. Und
trotzdem gibt es immer wieder unge-
wöhnlich aggressive Individuen, die ver-
suchen, mit Gewalt den anderen das
Fleisch, die Frau oder sonst was zu neh-
men. Irgendwann bleibt nur eine Lö-
sung: den Aggressor zu töten. Und das
passiert auch, das kann man auf jedem
Kontinent unter Jägern und Sammlern
beobachten. Die Annahme, dass es diese
Lösung auch unter unseren Vorfahren
gegeben hat, erscheint mir daher logisch
und vernünftig.

Die Schwächeren lernten also, Koali-
tionen zu bilden und zu töten. Doch
wurden wirklich nur tyrannische An-
führer hingerichtet?

Vermutlich gab es zwei Phasen. Zuerst
wurden die brutalen Alphamänner aus-
gemerzt. In einer zweiten Phase aber
gab es plötzlich die Möglichkeit, jeden
in der Gemeinschaft loszuwerden, der
die Gemeinschaft in irgendeiner Weise
bedrohte. Oder einfach jeden, von dem
man das denkt, egal wie gerechtfertigt.
Es wurde lebensgefährlich, ein Außen-
seiter zu sein. Die Menschen mussten in
ständiger Furcht davor leben, als be-
drohlicher Nonkonformist zu gelten.

Ein drastischer Gegensatz zum multi-
kulturellen Leben in einer modernen
Großstadt.
Oh ja. Aber die alten emotionalen Reak-
tionen in sozialen Beziehungen existie-
ren bis heute. Der Selektionsdruck hat
uns zu Wesen gemacht, die sich an der
Gruppe orientieren. Das ist einfach nur
logisch: Egoistische Individuen, die
nicht an das Wohl der Gruppe denken,
wurden als Bedrohung empfunden und
womöglich getötet. Wenn die Gruppe
die Fähigkeit hat, Einzelne umzubrin-
gen, wird es zu einer verzweifelten Not-
wendigkeit, dem vorzubeugen.

Schaut man sich die Mordraten der
Länder an, dann findet man riesige
Unterschiede. In den USA werden vier-
mal so häufig Menschen ermordet wie
in Deutschland, in Venezuela elfmal so
häufig wie in den USA. Ist Gewalt
nicht eher ein kulturelles Phänomen?
Ein sehr guter Einwand. In meinem
Buch untersuche ich die biologische
Grundlage von Aggression. Ich würde
niemals behaupten, dass Kultur nicht
auch ein wichtiger Faktor ist. Ich ver-
mute allerdings, dass es sich bei hoher
Gewaltkriminalität eher um proaktive
Gewalt handelt. Sie tritt dann ein, wenn
es kein großes Risiko darstellt, Gewalt
auszuüben. Es gibt riesige Unterschiede
zwischen Ländern, welchen Schutz sie
ihren Bürgern bieten. Und wenn die
Mitglieder einer Gang leicht mit Mord
davonkommen, dann werden sie auch
häufiger Morde begehen. Reaktive Ge-
walt ist gegenüber solchen Einflüssen
eher unempfindlich. Sie kann aber auch
beeinflusst werden, zum Beispiel durch
Alkoholkonsum. Je mehr Alkohol je-
mand trinkt, desto impulsiver und un-
kontrollierter verhält er sich.

Nach Ihrer Theorie hatte die Todes-
strafe einen segensreichen Einfluss
auf die Entwicklung des Menschen.
Sollten wir sie also beibehalten?
Nein. Ich halte die Todesstrafe für et-
was Schlechtes und hoffe, dass sie eines
Tages auf der ganzen Welt abgeschafft
sein wird. Sie ist Teil unserer Vergan-
genheit, so wie auch Kannibalismus und
Sklaverei.

Der Mensch, eine domestizierte Art


Harvard-Forscher Richard Wrangham glaubt, dass die Evolution beim Homo sapiens extreme Gewalt eliminiert hat. Wie das?


20


07.10.19 Montag, 7. Oktober 2019DWBE-HP


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DIE WELT MONTAG,7.OKTOBER2019 SEITE 20

WISSEN

WISSENSCHAFTSREDAKTION: TELEFON: 030 – 2591 719 50|E-MAIL: [email protected]|INTERNET: WELT.DE/WISSENSCHAFT


GESUNDHEIT

Resistente Keime


in der Wäsche


Resistente Bakterien können über
die saubere Wäsche aus der Wasch-
maschine auf den Menschen über-
tragen werden. „Wir haben erstmals
nachgewiesen, dass es durch eine
WWWaschmaschine auch zur Über-aschmaschine auch zur Über-
tragung von antibiotikaresistenten
Keimen auf den Menschen kommen
kann“, schilderte Martin Exner,
Direktor des Hygiene-Instituts
IHPH am Bonner Uni-Klinikum.
Gegen solche Keime wirken Antibio-
tika nicht mehr oder nur noch einge-
schränkt. Für gesunde Menschen,
die eine normale Waschmaschine
verwenden, habe das Ergebnis keine
Folgen, sagt Studienleiterin Ricarda
Schmithausen. „Für einen normal
gesunden Menschen mit einem in-
takten Immunsystem besteht keine
Gefahr durch resistente Erreger,
selbst wenn er einen solchen Keim
in seinen Schleimhäuten in sich
tragen sollte.“ Ein potenzielles Risi-
ko sehen die Forscher für empfindli-
che Personengruppen – Abwehr-
geschwächte, Schwerkranke, die
chronische Wunden haben oder mit
Dauerkathetern leben, Personen mit
eiternden Verletzungen oder Infek-
tionen sowie Neugeborene.

Impfdosen gegen


Grippe freigegeben


Nach zwischenzeitlichen Liefer-
engpässen für Grippe-Impfstoffe im
vergangenen Jahr sind aktuell bereits
mehr Impfdosen ausgeliefert worden
als in der gesamten Vorjahressaison.
Zur Impfung gegen Influenza sind
nach Angaben des Paul-Ehrlich-
Instituts bereits 16,5 Millionen Do-
sen freigegeben worden. Bis Ende
November würden vermutlich wei-
tere Chargen für Grippeschutz-
impfungen dazukommen. In der
gesamten Vorsaison waren es 15,
Millionen. Bei den jetzt anlaufenden
Grippeschutzimpfungen sollten sich
vor allem Ältere, chronisch Kranke,
Schwangere sowie Medizin- und
Pflegepersonal rechtzeitig impfen
lassen. Das Influenzavirus kann
durch winzige Tröpfchen übertragen
werden, etwa beim Niesen.

GEOLOGIE

Vulkan in Russland


stößt Aschesäule aus


Im Osten Russlands hat ein Vulkan
eine rund 10 Kilometer hohe Asche-
säule ausgestoßen. Dies könne den
Luftverkehr beeinflussen, teilten die
VVVulkanologen der russischen For-ulkanologen der russischen For-
schungsgruppe KVERT mit. Die
Aschesäule am Vulkan Schiwelutsch
auf der Halbinsel Kamtschatka am
Pazifik könne bei weiteren Eruptio-
nen eine Höhe von bis zu 15 Kilo-
metern erreichen. Der Vulkan ist
3 283 Meter hoch; immer wieder
stellen die Forscher dort Aktivitäten
fffest. Die nächste Siedlung liegt rundest. Die nächste Siedlung liegt rund
5 0 Kilometer entfernt. Laut Zivil-
schutz besteht bislang keine Gefahr
fffür die Bewohner.ür die Bewohner.

WELTRAUM

Neue Batterien für


die „ISS“


Christina Koch und Andrew Morgan
haben damit begonnen, neue Lithi-
um-Ionen-Batterien an der Außen-
wand der „Internationalen Raum-
station“ (ISS) anzubringen. Mit dem
AAAußeneinsatz rund 400 Kilometerußeneinsatz rund 400 Kilometer
über der Erde soll die Energiever-
sorgung der Station verbessert wer-
den. Die Arbeiten sollen bei fünf
Einsätzen im Oktober fertiggestellt
werden; fünf weitere Male sollen die
Raumfahrer im November und De-
zember für andere Reparaturarbei-
ten aus der „ISS“ aussteigen. Für
den 21. Oktober ist eine Premiere
geplant: Koch soll mit Jessica Meir
am ersten ausschließlich mit As-
tronautinnen besetzten Außen-
einsatz in der Geschichte der „ISS“
teilnehmen.

KOMPAKT


Die Kraniche sind da! Bislang wurden al-
lein in Brandenburg mehr als 36.000 Vö-
gel gezählt, es kommen wohl noch ein-
mal so viele hinzu. Den Sommer haben
sie in Nord- und Mitteleuropa verbracht.
Mitte September bis Anfang November
rasten die Tiere auf dem Weg in ihre
Winterquartiere in Südeuropa und
Nordafrika in den Naturschutzstationen
Rhinluch und Havelländisches Luch.
Doch nicht alle fliegen weiter in den Sü-
den: 200 bis 300 Kraniche – so schätzt es
Kristina Hühn von der Station Rhinluch


  • versuchen inzwischen bereits, in
    Deutschland zu überwintern, wo die
    Winter milder werden. dpa/smb


Kranich über


Brandenburg


ZB

/ PATRICK PLEUL

PATRICK PLEUL/DPA-ZENTRALBILD

Richard Wrangham,geboren
1 948, ist Professor für biologi-
sche Anthropologie an der Har-
vard University und einer der
führenden Primatenforscher. Er
wurde bekannt durch seine
langjährigen Studien an wild
lebenden Schimpansen in Afri-
ka. Sein Buch „Feuer fangen.
Wie uns das Kochen zum Men-
schen machte“ war ein interna-
tionaler Erfolg. Gerade auf
Deutsch erschienen ist „Die
Zähmung des Menschen. Wa-
rum Gewalt uns friedlicher
gemacht hat.“

Zur


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