Die Welt - 07.10.2019

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07.10.19 Montag, 7. Oktober 2019DWBE-HP


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8 POLITIK *DIE WELT MONTAG,7.OKTOBER


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er rechte amerikanische
Sender Fox News ist mit
der Regierung Trump auf
eine Weise verbunden, in
der kein linkes oder libe-
rales Pendant je mit einer Vorgängerre-
gierung paktiert hat. Auf CNN oder
MSNBC konnte man immer wieder Kri-
tik an Barack Obama (oder den Clin-
tons) vernehmen, mitunter recht har-
sche Kritik.

VON HANNES STEIN
AUS NEW YORK

Bei Fox News dagegen handelt es sich
im Wesentlichen um ein Megafon, das
Donald Trumps Stimme verstärkt.
Gleichzeitig wirkt der Sender auf den
Präsidenten zurück: Trump verbringt
viel Zeit vor dem Fernseher, und seine
ÄÄÄußerungen in der Öffentlichkeit sindußerungen in der Öffentlichkeit sind
häufig völlig unverständlich, wenn man
die Verschwörungstheorien von Fox
News nicht kennt, auf die er sich bezieht.
AAAllerdings hat es in jüngster Zeit auchllerdings hat es in jüngster Zeit auch
erste zaghafte Distanzierungsversuche
gegeben, auf die der US-Präsident mit
wwwütenden Tweets reagierte. Gabrielütenden Tweets reagierte. Gabriel
Sherman – der so etwas wie der Fox-
News-Experte der Zeitschrift „Vanity
Fair“ ist – berichtet, ein großer Um-
schwung stehe bevor. Lachlan Murdoch
(der anstelle seines greisen Vaters Ru-
pert der neue Kaiser des Murdoch-Me-
dienimperiumsgeworden ist) stelle sich
auf eine Zukunft nach Trump ein. Der
Republikaner und ehemalige Sprecher
des Repräsentantenhauses Paul Ryan,
der Trump insgeheim nicht ausstehen
kann (ihm aber im Repräsentantenhaus
immer zu Willen war) flüstere in das
Ohr des greisen Rupert, dass Fox News
sich von Trump distanzieren müsse,
glaubt Sherman. Sogar Sean Hannity,
der auf Trumps Massenveranstaltungen
auftrat, habe im privaten Kreis geäußert,
die jüngsten Enthüllungen über Trump
und sein Telefongespräch mit dem
ukrainischen Präsidenten seien „sehr
schlimm“.
Grund genug, sich einmal einen Tag
lang einem Selbstversuch zu unterzie-
hen: Was läuft in diesen für Donald

Trump schwierigen Zeiten eigentlich auf
Fox News?
Der Tag beginnt mit „Fox and
Friends“, einer Talkrunde von zwei älte-
ren Herren und einer blonden Dame.
(Trump hat schon in dieser Sendung an-
gerufen und live ins Telefon gewütet.)
Der Tenor bei „Fox and Friends“ lautet:
WWWas sich im Repräsentantenhaus abspie-as sich im Repräsentantenhaus abspie-
le, sei gar kein Amtsenthebungsverfah-
ren. Es sei eine Farce, eine Fernsehshow,
die ein solches Verfahren nur vorspiele.
Die Frage, die auf Fox News im Laufe des
Tages immer und immer wiederholt
wird, lautet: Warum lässt Nancy Pelosi
im Repräsentantenhaus nicht einfach ab-
stimmen? Ihre Erklärung, dass sie erst
einmal die Fakten herausfinden möchte
(und damit den von den Verfassungsvä-
tern bewusst schwierig gestalteten Pro-
zessbefolgt, der vor der offiziellen Eröff-
nung eines Impeachments Ermitlungen
vorsieht) – verfängt nicht. „Sie kannten
den Schuldigen schon, nämlich Trump“,
heißt es bei „Fox and Friends“. „Jetzt su-
chen sie nach dem Verbrechen“ – das
Protokoll des Gesprächs mit dem ukrai-
nischen Präsidenten reiche nicht aus.
Zwischendurch kommen ein paar
Trump-Anhänger in einem Diner in Min-
nesota zu Wort. Alle sind alt, alle sind
weiß. Einer von ihnen hat in Vietnam ge-
dient. „Ich denke, er ist großartig“, sagen
sie über ihren Präsidenten. „Er ist ein
Kämpfer.“ „Wir wollen nichts mehr von
einem Amtsenthebungsverfahren hö-
ren.“ „Wir hier im Mittleren Westen lie-
ben ihn.“ „Ich bin so glücklich, dass
Trump unser Präsident ist.“
Später wird als Experte ein Peter
Schweizer verhört, ein Mitarbeiter des
äußerst rechten Internetportals Breit-
bart News. Joe Biden, der ehemalige Vi-
zepräsident und Trumps möglicher Ge-
genspieler in den Wahlen 2020, sei ein
VVVerbrecher. Trump sei im Recht gewe-erbrecher. Trump sei im Recht gewe-
sen, als er die Ukrainer aufforderte, ihre
Korruption zu beenden. „Es gab kein
VVVerbrechen, es gab keine Vertuschung.“erbrechen, es gab keine Vertuschung.“
Adam Schiff, der Demokrat, der im
Repräsentantenhaus dem Geheim-
dienstausschuss vorsteht, habe vorher
von dem Bericht des Whistleblowers ge-
wwwusst, der über Trumps Verhalten alar-usst, der über Trumps Verhalten alar-

miert war, und darüber gelogen. Viel-
leicht hat er den Bericht des Whistleblo-
wers heimlich selber geschrieben?
Mittlerweile ist Donald Trumpvor
die Fernsehkameras getreten und hat
öffentlich just das wiederholt, was er
vorher im stillen Kämmerlein getan
hat: Er hat öffentlich ausländische
Mächte aufgefordert, Ermittlungen ge-
gen einen amerikanischen Staatsbürger
einzuleiten, der sein Kontrahent ist.
Diesmal richtete sich die Aufforderung
nicht nur an die Ukraine, sondern auch
an China. Auf Fox News wird das erst
mal nicht kommentiert und nur am
Rande gesendet.
Dann ist es plötzlich 15 Uhr, und der
Ton auf Fox News ändert sich schlagar-
tig. Der Sprecher sagt: Mit seiner öffent-
lichen Forderung, dass China sich Joe Bi-
dens annehmen möge, habe Trump ame-
rikanische Bundesgesetze gebrochen.
Noch schärfer: Der amerikanische Präsi-
dent habe „die totalitäre chinesische Re-
gierung“ um diesen Gefallen im Vorfeld
von Handelsgesprächen gebeten. Wie
bitte? Man reibt sich die Augen. Wie ist
das möglich? Auf Fox News? Nun, um
drei Uhr nachmittags ist Sam Shepard
dran. Und der gehört – neben seinen
Kollegen Bret Baier und Chris Wallace –
zu den wenigen Journalisten auf Fox
News, die Trump nicht treu ergeben
sind. Angeblich greift der Präsident je-
den Tag pünktlich um drei zur Fernbe-
dienung und schaltet den Fernseher ab.
Sherman berichtet auf „Vanity Fair“,
dass auf Fox News zwischen klassischen
Reportern einerseits und Meinungsma-
chern andererseits ein „offener Bürger-
krieg“ ausgebrochen sei. An diesem Tag
allerdings verzichtet Shepard darauf, die
Meinungsmacher direkt anzugreifen.
Um acht Uhr abends beginnt auf Fox
News die Zeit der Regierungspropagan-
da. Den Anfang macht Tucker Carlson:
Das Amtsenthebungsverfahren sei ein
Racheakt der Geheimdiensteam demo-
kratisch gewählten Präsidenten, bei den
amerikanischen Nachrichtendiensten
handle es sich um eine „Bruderschaft“,
der Whistleblower habe sich in den Wäh-
lerlisten als Demokrat registrieren las-
sen. Untertitel: „Deep State at work“. Je-

UUUnser Autor während seines Fox-News-Marathonsnser Autor während seines Fox-News-Marathons

ner „tiefe Staat“ ist laut Trumps Anhän-
gern eine finstere Kabale aus amerikani-
schen Geheimdiensten und „Eliten“, die
im Untergrund gegen Trump kämpft.
AAAls Nächstes: Sean Hannity. Hannityls Nächstes: Sean Hannity. Hannity
ist eine Klasse für sich. Während Carlson
ein Lausbubengesicht hat und gelegent-
lich lachen muss, bietet Hannity die rei-
ne, ungebremste Wut. Minutenlang feu-
ert er Worthülsen ab wie ein Schnellfeu-
ergewehr: „fraudulent impeachment cir-
cus“, „shifty Schiff“, „deep state leak“,
„fake news CNN“, „corrupt media“, „the
media mob“, „Creepy Uncle Joe“ –
Trumps Lieblingsbeschimpfung für Joe
Biden. Hannity spricht von einer „blin-
den psychotischen Wut gegen unseren
Präsidenten“ und behauptet, das Amts-
enthebungsverfahren gehe für die De-
mokratische Partei nach hinten los.
Den Abend beschließt Laura Ingra-
ham. Sie macht sich über die Übertrei-
bungen der Linken lustig, kann über die
VVVermutung, Trumps Präsidentschaft seiermutung, Trumps Präsidentschaft sei
am Ende, nur lachen und hat am Ende
fffolgenden Rat für Donald Trump: Er sol-olgenden Rat für Donald Trump: Er sol-
le einfach lächeln und das Ganze über
sich ergehen lassen, auch wenn es „dem
Land enormen Schaden zufügt“.
Ein Tag, den man mit Fox News ver-
bringt, reicht aus, um den fundamenta-
len Unterschied zwischen Trump und
Richard Nixonzu begreifen. Auch Nixon
sah sich während des Watergate-Skan-
dals von linksliberalen Feinden umzin-
gelt, griff die Medien an, wütete und tob-
te. Aber Nixon hatte keinen Fernsehsen-
der auf seiner Seite, der ein Millionenpu-
blikum an ihn band und ihm seine para-
noide Weltsicht vermittelte.
Fox News ist der Nachrichtenkanal,
der von den meisten Amerikanern gese-
hen wird (der linke Sender MSNBC
kommt an zweiter, CNN erst an dritter
Stelle). Sorgen muss man sich in der
Chefetage allerdings wegen der Alters-
struktur machen – der durchschnittliche
Fox-News-Konsument ist 65 Jahre alt.
Doch von dem großen Umschwung, den
Sherman in „Vanity Fair“ prophezeit hat,
ist vorerst nichts zu spüren. Tucker
Carlson lacht, Sean Hannity feuert aus
allen Rohren, Laura Ingraham grinst,
und Fox bleibt Fox.

HANNES STEIN

©

2019 FOX NEWS NETWORK, LLC.

/SLAVEN VLASIC

Ein Tag in der Welt von DONALD TRUMP


Der US-Präsident schaut am liebsten Fox. Und Fox liebt den US-Präsidenten. Wie erzählt man dort vom drohenden Impeachment? Ein Selbstversuch


©

2019 FOX NEWS NETWORK, LLC
G

ETTY IMAGES

/SLAVEN VLASIC

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2019 FOX NEWS NETWORK, LLC

WWWo The Donald sich verstanden fühlt: Fox-Sendungen „Fox and Friends“ (links oben und unten), „Hannity“ (rechts oben) und „Tucker Carlson Tonight“ (rechts unten)o The Donald sich verstanden fühlt: Fox-Sendungen „Fox and Friends“ (links oben und unten), „Hannity“ (rechts oben) und „Tucker Carlson Tonight“ (rechts unten)

In der Ukraine-Affäre ist nach Infor-
mationen des Senders ABC News ein
zweiter Informant zur Aussage ge-
gen US-Präsident Donald Trump
bereit. Der Sender zitierte den An-
walt Mark Zaid, wonach dessen
Mandant weitere Informationen
über das brisante Telefonat zwi-
schen Trump und dem ukrainischen
Präsidenten Wolodymyr Selenskyj
habe. Der US-Präsident, dem die
oppositionellen Demokraten Amts-
missbrauch vorwerfen, zeigt sich von
den Vorwürfen unbeeindruckt.
Wie ABC News weiter unter Beru-
fung auf Zaid berichtete, habe der
zweite Informant, ebenfalls ein Ge-
heimdienstmitarbeiter,„Kenntnisse
aus erster Hand über einige der
Behauptungen, die auch in der
ursprünglichen Beschwerde ge-
nannt wurden“.Trump hatte nach
den Berichten über den zweiten
Informanten erklärt, in Wahrheit
habe auch dieser nur „Infos aus
zweiter Hand“ – „Lasst sie nur
kommen!“

Der zweite Informant soll bereits mit
dem Generalinspekteur der Geheim-
dienste, Michael Atkinson, gespro-
chen haben. Atkinson hatte maßgeb-
lich zum Bekanntwerden der Ukrai-
ne-Affäre beigetragen, indem er den
Kongress über die Beschwerde des
ersten Informanten über ein Tele-
fongespräch Trumps mit Selenskyj
unterrichtete.In dem Gespräch am
2 5. Juli drängte Trump den ukrai-
nischen Staatschef zu Ermittlungen
gegen den demokratischen Prä-
sidentschaftsbewerber Joe Biden
sowie dessen Sohn Hunter. Kompro-
mittierendes Material über die Bi-
dens könnte Trump im Kampf um
seine Wiederwahl im November
2 020 nutzen. Kurz nach dem ABC-
Bericht erklärte der Anwalt Andrew
Bakaj auf Twitter, die Washingtoner
Kanzlei, für die er arbeite, vertrete
„mehrere“ Informanten, die zu der
Ukraine-Affäre aussagen könnten.
Dieser Kanzlei gehört auch der An-
walt Mark Zaid an, der über den
zweiten Hinweisgeber informierte.

Zweiter Informant würde gegen Trump aussagen


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