Süddeutsche Zeitung - 07.10.2019

(Michael S) #1
Schwanthalerhöhe– Diese Wiesn ist zwar
schon vorbei, wenn der Bezirksausschuss
Schwanthalerhöhe am Dienstag, 8. Okto-
ber, zusammenkommt. Mit einigen Bürger-
anliegen im Zusammenhang mit dem zwei-
wöchigen Rummel – zum Beispiel dem
Parklizenzgebiet „Ridlerstraße“, Ampel-
schaltungen oder dem Vorschlag, den
Brunnen am Gollierplatz während der
Wiesn abzustellen – wird sich das Gremi-
um jedoch noch befassen müssen. Außer-
dem auf der Tagesordnung: der Stand der
Dinge bei der Umgestaltung des Spielplat-
zes am Gollierplatz. Die Sitzung im Ledi-
genheim an der Bergmannstraße 35 be-
ginnt um 19.30 Uhr. son

Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt– Die Ar-
beiten zur Fernwärmeversorgung an der
Goethestraße, die im Mai begonnen ha-
ben, dauern länger als vorgesehen. Der
Grund für die Verzögerung sind laut Stadt-
werke München unerwartete Hindernisse
im Untergrund. Die Arbeiten auf der westli-
chen Gehwegseite ziehen sich nun voraus-
sichtlich bis Anfang November hin. In die-
ser Zeit ist weiterhin mit Einschränkungen
durch Absperrungen auf den Gehwegen
und der Fahrbahn zu rechnen: Auch ist das
Parken im Baustellenbereich nur einge-
schränkt möglich. croc

von carlotta roch

W


ohin man auch schaut: Alpakas.
Um die flauschigen Tiere ent-
stand in den vergangenen Jahren
in Südamerika ein regelrechter Hype. Et-
wa 80 Prozent leben in Peru, dem Her-
kunftsland von Delia Clasen (FOTO: STEPHAN
RUMPF). Ihr sei schon immer die Idee im Kopf
herum gegeistert, etwas für ihre Leute zu
tun, erzählt sie. Und so träumte sie ihren
Traum von einem eigenen Geschäft mit
Produkten aus fair gehandelter Alpakawol-
le. Im Februar wurde er Wirklichkeit. Etwa
eine Stunde nördlich von München, in der
Gemeinde Hilgertshausen-Tandern, eröff-
nete sie ihr eigenes Geschäft „Fina Esen-
cia“. „Ich gebe mein Herz für dieses Pro-
jekt“, sagt sie. Ein Projekt, das weiter Krei-
se zieht, denn jetzt kommt am Samstag,



  1. Oktober, ihr erster Pop-Up-Store an
    der Apianstraße 1 dazu.
    Vor der Eröffnung hat die Alpaka-Spezi-
    alistin noch viel zu tun. „Ich kann erst um
    9 Uhr in den Laden, eine Stunde vor der of-
    fiziellen Eröffnung, deshalb muss ich alles
    gut koordinieren“, erklärt Clasen. Sie müs-
    se sich auch noch darüber klar werden, wel-
    che Teile sie anbiete und wie sie sie präsen-
    tieren wolle. Was braucht man alles für die
    Deko? Und funktioniert das EC-Kartenge-
    rät? „Zum Glück habe ich Freundinnen, die
    mir dabei helfen“, freut sie sich und lacht.
    Sie werde noch mit der Ladeninhaberin re-
    den, ob man nicht doch ein paar Sachen am
    Tag davor ins Geschäft bringen könnte.
    Noch ist der Raum leer, aber schon bald
    wird er gefüllt sein mit Pullovern, Mützen
    und Schals. Alpakawolle zeichnet sich
    durch Langlebigkeit, Strapazierfähigkeit
    und temperaturausgleichende Wirkung
    aus. Schließlich leben die Tiere in Peru auf
    teils 2600 Metern Höhe. Delia Clasen wird
    am Samstag bis zum Ende um 17.30 Uhr im
    Geschäft sein, ihre Ware präsentieren und
    nebenbei von Peru und seiner Kultur erzäh-
    len. Wieso sie gerade in das Alpaka-Busi-
    ness eingestiegen ist? „Weil genau diese
    Leute in meinem Land am meisten Hilfe be-
    nötigen. Die Menschen besitzen Hunderte
    von Alpakas, aber leben trotzdem in bitte-
    rer Armut.“ Seit mehr als 20 Jahren lebt die
    Peruanerin in Deutschland, ist ihrem Hei-
    matland aber immer noch stark verbun-
    den und reist mehrmals im Jahr dorthin.
    Momentan vor allem, um mit den Herstel-
    lern und den Alpaka-Bauern künftige Pro-
    dukte für „Fina Esencia“ zu besprechen.
    In ihrer Freizeit geht sie gerne wandern.
    Mit dabei: ihr Hund Fina – passend zum Na-
    men ihres Geschäfts. Fina habe sie trotz an-
    fänglicher Proteste ihres Mannes geholt.
    Mit dem Hund sei es wie mit der Idee für
    das Geschäft gewesen, sagt sie: „Wenn ich
    mir etwas in den Kopf setze, mache ich es
    auch.“


Kleine, feine Bühne
Neue und alte Hasen, Bekannte und Unbe-
kannte sind an diesem Montag, 7. Oktober,
19.30 Uhr, wieder zu Gast bei Blickpunkt Spot
im Vereinsheim, Occamstraße 8. Die Moderati-
on hat Julia von Miller.

http://www.sz.de/muenchen
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http://www.twitter.com/SZ_Muenchen

Ganz in grün und mit großen Keschern sind die Fischer ins Wasser des Nymphenburger Kanals im Schlosspark Nymphenburg gestie-
gen, umSpiegelkarpfen, Aale, Schleien oder Aitel aus dem Wasser zu ziehen. Die kamen zunächst in einen großen Wasserbottich und
dann wohl schnell auf den Tisch. Denn wer Lust hatte, kaufte sich einen fürstlichen Fisch für den Sonntagsschmaus. Nach dem Abfi-
schen wird der Kanal gereinigt. Ist wieder Wasser drin, darf es bald frieren – für Eisstockschützen und Eisläufer. FOTO: ROBERT HAAS

von berthold neff

Sendling-Westpark– Nachts ist es am
schlimmsten: Wenn auf dem Busparkplatz
an der Hansastraße wieder die Motoren
dröhnen, kann Monika Eisele den Schlaf
vergessen. Immer wieder ist sie von ihrer
Wohnung an der Ganghoferstraße hinüber-
gegangen zum Parkplatz, um Ruhe anzu-
mahnen. Doch ihre Bemühungen seien
meist nur kurzzeitig von Erfolg gekrönt ge-
wesen, berichtet sie. Nun suchte die An-
wohnerin Hilfe im Bezirksausschuss (BA)
Sendling-Westpark und schilderte dort
das Problem. Dabei traf es sich gut, dass
den BA-Mitgliedern in ihrer jüngsten Sit-
zung auch ein Schreiben des Kommunalre-
ferats zu dem Thema vorlag. Der BA-Vorsit-
zende Günter Keller (SPD) hatte sich im Re-
ferat – zuletzt bei einem Treffen Ende Juli


  • immer wieder nach der Situation auf
    dem Busparkplatz erkundigt, die aus BA-
    Sicht aus mehreren Gründen problema-
    tisch ist.


Es könne nicht sein, so das Stadtviertel-
Gremium, dass dieser Parkplatz für ande-
re Zwecke als das Abstellen von Bussen
oder allenfalls Wohnmobilen verwendet
werde. Genau dies aber war zuletzt der
Fall. Eine Firma nutzte ihn als Lager für
Christbäume, andere zweckentfremdeten
das Gelände als Baulager. Aus einer Liste,
die Kommunalreferentin Kristina Frank
(CSU) ihrem Antwortschreiben an den BA
beifügte, geht hervor, dass einige dieser
Nutzungen durchaus im Interesse der Lan-
deshauptstadt sind.
Zwei Baulager werden von Firmen be-
trieben, die im Auftrag der Stadtwerke
München sowie der Münchner Stadtent-

wässerung Glasfaserkabeln sowie Abwas-
serleitungen verlegen. Und dass die Bäcke-
rei Zöttl eine Freifläche von etwa 800 Qua-
dratmetern als Ergänzung ihres Betriebs-
grundstücks benötige, sei – im Rahmen
der Gewerbeförderung des Handwerks –
ebenfalls im städtischen Interesse, so
Frank. Außerdem werde ein Teil der Flä-
che von Containern belegt, die sozialen
Zwecken dienten. Die Initiative cba finan-
ziere mit den Überschüssen aus der Reini-
gung von Altstoffsammelstellen Projekte
für behinderte Kinder. Und das Stadtju-
gendamt benötige die Flächen während
der Ferien, um die Ferienfreizeiten außer-
halb der Stadt zu organisieren.

Andere Nutzungen – zum Beispiel das
Containerlager einer Autofirma, das
knapp 400 Quadratmeter beansprucht,
will das Kommunalreferat so schnell wie
möglich beenden. Das sieht der Bezirksaus-
schuss ähnlich, pocht aber darauf, dass die
LOGI-Fahrschule, die zwei Busse und zwei
Lkw dort abstellt, bleiben darf. LOGI-Ge-
schäftsführer Oliver Gill betonte in der BA-
Sitzung, wie wichtig es für das kleine Unter-
nehmen sei, dass es bei dieser Abstellmög-
lichkeit bleibt. Das sei, so führte es der SPD-
Fraktionsprecher Walter Sturm in seinem
Antrag aus, wichtig fürs Viertel, denn diese
großen Fahrzeuge würden sonst den öf-
fentlichen Parkraum nutzen müssen.
Was den Lärm betrifft, der von den Bus-
sen – darunter auch viele Flixbusse – aus-
geht, will BA-Chef Günter Keller nochmals
mit dem Parkplatzbetreiber reden und dar-
auf hinweisen, dass Motoren nicht unnötig
laufen dürfen – etwa weil man den Staub-
sauger zum Reinigen des Busses am Lau-
fen halten wolle.

München– Stille Örtchen im öffentlichen
Raum kann es nie genug geben – das be-
kommt die Stadtverwaltung seit Jahren zu
spüren. Zwar verfügt München bereits
über 150 öffentliche Toilettenanlagen, in
U-Bahnhöfen, Grünanlagen, Friedhöfen
und städtischen Gebäuden. Dennoch rei-
ßen die Bürgerbeschwerden über einen
Mangel an Klohäuschen nicht ab. Im Rat-
haus hat man deshalb reagiert.
Mitte Mai beauftragte der Stadtrat das
Baureferat, den zusätzlichen Bedarf an öf-
fentlichen WCs im Stadtgebiet mit dem Ziel
der „schnellen Schließung von Versor-
gungslücken“ zu ermitteln. Das Ergebnis:
Bis 2023/2024 sollen nun stadtweit weitere
25 sogenannte Unisex-Toiletten, wie es sie
beispielsweise bereits im Maßmannpark
oder am Tierpark-Parkplatz beim Flaucher

gibt, aufgestellt werden. Eine soll im östli-
chen Hirschgarten sein; wo sonst, ist noch
zu klären, bei der Standortbestimmung
will die Behörde die Bezirksausschüsse um
ihre Meinung bitten. Dem Seniorenbeirat
haben Vertreter des Baureferats die Innen-
einrichtung der barrierefreien, behinder-
tengerechten und von allen Geschlechtern
gleichermaßen nutzbaren Toilettenkabi-
nen schon vorgestellt. „Die Nutzung soll
kostenlos sein“, weiß Westschwabings Lo-
kalpolitikerin Ingrid Neumann-Micklich
(SPD), die bei der Präsentation dabei war.
Die Toiletten seien hochmodern – aller-
dings, fügt sie schmunzelnd hinzu, müsse
man sich „beeilen, weil die Tür nach 15 Mi-
nuten automatisch aufgeht“. Damit wolle
die Stadt wohl vermeiden, dass die Klos zur
Obdachlosenunterkunft würden. eda

Berg am Laim– Miteinem zweiten Markt-
tag will der Bezirksausschuss (BA) das
Stadtteilzentrum an der Baumkirchner
Straße attraktiver machen, vor allem für
Fußgänger und Radfahrer. Der BA spricht
sich einstimmig dafür aus, den Wochen-
markt („Grüner Markt“), der momentan

am Freitagvormittag stattfindet, zusätz-
lich am Dienstag- oder Mittwochnachmit-
tag abzuhalten. Das Kommunalreferat hat-
te eine 2016 beantragte Erweiterung zu-
rückgestellt, mit Blick auf das damals ent-
stehende, nun fertige Stadtquartier Baum-

kirchen Mitte. Da außerdem an der Trude-
ringer Straße weitere 750 Wohnungen ge-
plant sind, kommt der BA auf Initiative der
CSU nun noch einmal auf diese Auskunft
zurück. Mit sieben zu elf Stimmen unter-
lag gleichzeitig ein CSU-Antrag, den Bau ei-
ner Quartiersgarage unter dem Markt-
platz prüfen zu lassen. Antragstellerin An-
gelika Buckenauer forderte eine Tiefgara-
ge vor allem im Namen der hiesigen Einzel-
händler, aber auch der Anwohner, von de-
nen viele nun einmal zwei Autos pro Haus-
halt besäßen. Eine Tiefgarage werde für
den kurzen Einkauf oft nicht angefahren,
ziehe aber trotzdem weiteren Verkehr ins
Viertel, so die Einwände, außerdem sieht ei-
ne Mehrheit im Gremium das Wurzelwerk
der Bäume im Behrpark in Gefahr, wenn
dort gegraben wird. raj

Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt –In eini-
genMonaten werden das neue Berufs-
schulzentrum und das Stadtteilkulturzen-
trum an der Ruppertstraße eröffnet, die
SPD-Fraktion im Bezirksausschuss ver-
misst nach wie vor eine sichere Fahrradrou-
te dorthin. Sie hatte dazu einen Antrag ein-
gebracht, präferiert wurde ein Radweg ent-
lang der Bahngleise. Bis heute gibt es dazu
lediglich eine Antwort der Stadt von vor
zwei Jahren, die auf die Planungen der
Deutschen Bahn verweist und eine Fertig-
stellung eventuell im Jahr 2023 in Aussicht
stellt. Da nun die Eröffnung der beiden Ein-
richtungen näher rückt, fordert die SPD
auf Initiative von Barbara Turczynski-
Hartje, unterstützt vom Bezirksausschuss,
eine Zwischenlösung: Die Zenettistraße
und die Fleischerstraße sollen solange zu
Fahrradstraßen erklärt werden. Die Rup-
pertstraße sei, zumindest was die Rück-
fahrt in Richtung Lindwurmstraße angeht,
für Fahrräder nicht geeignet. lo

München– Neue Trinkwasserbrunnen in
den Münchner Stadtvierteln – diese Idee
erfreut sich angesichts der ausgeweiteten
Stadtbezirks-Budgets nach Ansicht der
Grünen zunehmender Beliebtheit. Aller-
dings habe die Problematik, nach der Ein-
richtung der Brunnen auch für deren Un-
terhalt sorgen zu müssen, „alle Ideen und
Vorschläge zum Erliegen gebracht“. Enttäu-
schung darüber wird wiederkehrend in
den Bezirksausschüssen geäußert. Die Lö-
sung nach Auffassung der Stadtratsmit-
glieder Anna Hanusch, Herbert Danner,
Paul Bickelbacher und Katrin Habenscha-
den (Die Grünen/Rosa Liste): Das städti-
sche Baureferat soll einen eigenen Topf für
den Unterhalt der Brunnen einrichten.
Dies solle schon für den Haushalt 2020 an-
gemeldet werden, finden die Antragsteller
in ihrem Antrag an Oberbürgermeister Die-
ter Reiter (SPD). tek

München– Für Blutkrebspatienten kön-
nen transplantierte Stammzellen von Kno-
chenmarkspenden Leben retten. Um geeig-
nete Spender zu finden, rufen die Aktion
Knochenmarkspende Bayern, die bayeri-
sche Sozialministerin Kerstin Schreyer so-
wie sieben Berufsschulen zu einer Typisie-
rungsaktion auf. Diese findet am Mitt-
woch, 9. Oktober, und Donnerstag, 10. Ok-
tober, von jeweils 9 bis 15 Uhr in der klei-
nen Aula der Städtischen Berufsschulen,
Riesstraße 40 statt. Die Typisierung dau-
ert nur wenige Minuten. brju

Nach der Wiesn


ist vor der Wiesn


MEINE WOCHE


Das Schild ist deutlich, doch nicht alle
Busfahrer auf dem Platz an der Hansastraße halten sich
an die Aufforderung.FOTOS: SEBASTIAN GABRIEL

Frische Fische


Vielzweck-Fläche


Motorlärm vom Busparkplatz an der Hansastraße raubt Anwohnern den Schlaf. Den Bezirksausschuss
stört überdies, dass dort auch Container, Christbäume und Baumaterialien gelagert werden

Mehr stille Örtchen


Bis 2023 soll es stadtweit weitere 25 öffentliche Toiletten geben


Attraktives Einkaufen


Zwei Tage Wochenmarkt an der Baumkirchner Straße


Einige Nutzen seien durchaus
im Interesse der Stadt,
teilt das Kommunalreferat mit

Sichere Fahrradstraßen


zum Berufsschulzentrum


Mehr Budget für


Trinkwasserbrunnen


Stammzellen


spenden


Bauarbeiten dauern


länger als geplant


Das Kommunalreferat hatte
2016 eine Erweiterung
zunächst zurückgestellt

Oft läuft der Motor nur,
um denStaubsauger
zu betreiben

Redaktion:Thomas Kronewiter(Leitung),
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ZUHÖREN


FOTO: STEPHAN RUMPF

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Delia Clasen Mützen und Schals

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