Süddeutsche Zeitung - 07.10.2019

(Michael S) #1
Zeitspielerei war unter Fußballern mal ei-
ne verpönte Sache, aber nach allem, was be-
kannt ist, scheint das heute nicht mehr so
zu sein. Jedenfalls geht es wirklich überall,
wo man hinschaut, nur noch um das eine:
Uhren. Sehr teure Uhren.
Vor einem Londoner Gericht gaben in
der vergangenen Woche zwei Räuber zu,
die Fußballspieler Mesut Özil und Sead Ko-
lašinac überfallen zu haben. Es war beim
Versuch geblieben, weil Özil und Kolašinac
entkommen konnten, nachdem sich letzte-
rer den Angreifern mit einigem Mut entge-
gengestellt hatte. Die beiden Räuber sollen
nun am 1. November verurteilt werden. Sie
wollten kein Geld von den Fußballern, kein
Auto. Sondern deren dicke Uhren.
Fußballer und Luxusuhren, das ist eine
eher komplizierte Geschichte. Neulich et-
wa wollte auch der französische Fußball-
spieler und Nachwuchsstürmer Lamine
Diaby-Fadiga eine solche dicke Uhr haben,
er spielt deswegen nun bei Paris FC in der
zweiten und nicht mehr bei OGC Nizza in
der ersten französischen Liga. Nizza hat
Diaby-Fadiga rausgeschmissen, nachdem
sich herausgestellt hatte, dass der die Uhr
seines Teamkollegen Kasper Dolberg ge-
klaut hatte, aus der Mannschaftskabine.
Gut, Diaby-Fadiga ist mit seinen 18 Jah-
ren noch jung, da kann man schon mal Feh-
ler machen. Uhren sind ja attraktiv, eine
der wenigen Möglichkeiten für einen
Mann, stilvoll Schmuck zu tragen. Und so
eine 70 000-Euro-Uhr wie die des Dänen
Kasper Dolberg eignet sich in Zeiten der In-
flation auch hervorragend als Geldanlage.
Vielleicht hatte Diaby-Fadiga aber auch
einfach nur die falschen Vorbilder. Den spa-
nischen Stürmer Álvaro Morata von Atléti-
co Madrid zum Beispiel. Der präsentierte
seine dicke Uhr einmal stolz auf Instagram
in aller Öffentlichkeit. Im Juni dieses Jah-
res stiegen dann bewaffnete und maskier-
te Männer in seine Wohnung ein und ver-
langten von seiner Frau die Herausgabe
dieser Uhr.

Vielleicht hat Diaby-Fadiga auch den
Stürmer Mauro Icardi bewundert. Der Ar-
gentinier zeigte sich generös, als er im Som-
mer Torschützenkönig in Italien wurde
und seine Mitspieler bei Inter Mailand als
kleines Dankeschön mit 34 Rolex-Uhren
beschenkte. Für jeden eine, 90000 Euro
insgesamt. Und dann ist da noch die Sache
mit den Herren Grindel und Rummenigge:
Der eine, Grindel, musste im April diesen
Jahres sein Amt als DFB-Präsident aufge-
ben, weil er von einem spendablen ukraini-
schen Oligarchen mit einer repräsentati-
ven Uhr ausgestattet worden war. Der an-
dere, Rummenigge, versäumte vor ein
paar Jahren, am Flughafen, den Zoll auf
zwei Rolex-Uhren hinzuweisen (Gesamt-
wert: 100 000 Euro), die man ihm gerade
netterweise in Katar geschenkt hatte.

Man kommt nicht ganz vorbei am Ge-
danken, dass die Luxusuhr so etwas ist wie
das Menetekel des modernen Fußballers.
Am Landgericht Mönchengladbach geht es
dieser Tage in einem Prozess um eine Ro-
lex Daytona Rosé, Wert: um die 30 000 Eu-
ro. Um sie streiten der frühere Gladbacher
Profi Álvaro Domínguez, 30, der seine Kar-
riere wegen Sportinvalidität beenden
musste, und seine Ex-Freundin aus Düssel-
dorf in einer irgendwie traurigen Schlamm-
schlacht. Es geht um Geld, Geschenke und
wer wem was versprochen hat.
Ob in der Kabine des Paris FC besondere
Sicherheitsvorkehrungen getroffen wur-
den, jetzt, da Lamine Diaby-Fadiga zur
Mannschaft stößt, ist übrigens nicht be-
kannt. Dass der 18-Jährige so schnell einen
neuen Arbeitgeber fand, kam ein wenig
überraschend. Andererseits: Der Junge hat
Reue gezeigt, er sei, sagte er, „nicht von fi-
nanziellen Gründen, sondern von Enttäu-
schung, Frustration und Missgunst gelei-
tet“ gewesen. Na dann. moritz geier

von christian zaschke

New York– Auf der Sicherheitskamera
der Apotheke Forever Health Pharmacy ist
zu sehen, wie Randy Rodriguez Santos sich
um 1.38 Uhr am frühen Samstagmorgen in
der New Yorker Chinatown an zwei Män-
ner heranschleicht, die auf dem Bürger-
steig auf einem Stück Pappe schlafen. San-
tos ist mit einem etwa einen Meter langen
Eisenrohr bewaffnet. Als er die Männer er-
reicht, beginnt er, auf sie einzuschlagen.
Fünf Mal drischt er mit dem Rohr auf die
Köpfe der Obdachlosen, dann rennt er
weg, um kurz danach wiederzukommen
und den Angriff fortzusetzen. Einer der
Männer stirbt. Der andere überlebt schwer
verletzt. Er liegt im Krankenhaus, sein Zu-
stand ist kritisch. Es war bereits der zweite
Angriff, den Santos in dieser Nacht verüb-
te. Wenig zuvor hatte er drei weitere Ob-
dachlose attackiert und mit dem Rohr zu
Tode geschlagen.
New York mag einen Ruf als raue Stadt
haben, tatsächlich aber zählt die Metropo-
le mit ihren 8,5 Millionen Einwohnern zu
den sichersten Großstädten der USA. Der-
zeit werden weniger als 300 Morde pro
Jahr in der Stadt verübt, das ist die niedrigs-
te Zahl seit den 1940er-Jahren. Die Gegend
um Chinatown gilt als ungefährlich, ob-
wohl viele Obdachlose dort leben – oder an-
ders gesagt: Viele Obdachlose leben dort,
weil die Gegend als ungefährlich gilt. Es
gibt dort ein reges Nachtleben, manche Ge-
schäfte haben 24 Stunden geöffnet. Dass
hier eine Attacke wie die vom Samstag pas-
sieren könnte, galt als unvorstellbar.
Nachdem ein Notruf bei der Polizei ein-
gegangen war, schwärmten die Beamten
aus, auf der Suche nach dem Killer. Sie hat-
ten nicht viele Hinweise, sie suchten einen
jungen Mann, der in Schwarz gekleidet
war. Die Suche gestaltete sich dann aller-
dings unkompliziert. An der Kreuzung von
Mulberry Street und Canal Street sahen

die Beamten einen Mann, der ein blutiges
Eisenrohr über der Schulter trug. Er ließ
sich widerstandslos festnehmen.
Auf die drängendste Frage gibt es bisher
keine Antwort: Warum? Wieder und wie-
der fragten die Polizisten Santos, was ihn
zu dieser schrecklichen Tat bewogen habe.
Er antwortete nicht. Schließlich verlangte
er nach einem Anwalt. Noch am Samstag
wurde er des vierfachen Mordes und des
einfachen versuchten Mordes angeklagt.
Es ist nicht davon auszugehen, dass er je-
mals wieder auf freien Fuß gesetzt wird.
Michael Baldassano, Chef der Manhat-
tan South Detectives, sagte, soweit die Poli-
zei das überblicken könne, sei niemand we-
gen seiner Hautfarbe oder seines Alters
attackiert worden. Die Tat sei wohl aus
Willkür erfolgt, meinte Baldassano. Der 24
Jahre alte Santos war selber obdachlos. Bis
vor drei Jahren lebte er in der Bronx im Nor-

den New Yorks in der Wohnung seiner Fa-
milie. DerNew York Postzufolge ist er dort
jedoch rausgeflogen, weil er drogenabhän-
gig gewesen sei und ein notorischer Dieb.
In der Gegend rund um Chinatown war
er bekannt. Die Dichte an Obdachlosenhei-
men ist dort sehr hoch. Das bekannteste
Heim ist die Bowery Mission, wo Santos öf-
ter auf ein kostenloses Frühstück oder ein
Mittagessen vorbeikam. Diego Ramos, ein
Obdachloser, der ebenfalls regelmäßig in
der Bowery Mission vorbeischaut, sagte
derNew York Times, dass er nie irgendwel-
che Anzeichen dafür gesehen habe, dass
Santos zur Gewalt neige. „Er ist ein Typ,
mit dem ich einen Kaffee trinken würde
und dabei niemals auf die Idee käme, dass
er mich umbringen könnte“, sagte er.
Allerdings hatte Santos durchaus eine
gewaltsame Geschichte. Zuletzt war er im
Mai dieses Jahres festgenommen worden,

weil er einen Mann in einem Obdachlosen-
heim in Brooklyn bedroht hatte. Er war da-
mals wieder freigelassen worden, weil der
Mann keine Anzeige erstatten wollte. Laut
Polizeiangaben ist Santos in den vergange-
nen zwei Jahren ungefähr ein halbes
Dutzend Mal wegen verschiedener Delikte
festgenommen worden. Er sei bekannt da-
für gewesen, dass er mit anderen Obdachlo-
sen stritt. DieNew York Postzitiert einen na-
mentlich nicht genannten Beamten mit
den Worten, dass Santos definitiv nicht zu
hundert Prozent richtig im Kopf sei.
Giselle Routhier von der Organisation
„Coalition for the Homeless“, der Koalition
für die Obdachlosen, sagte, die Tat sei eine
traurige Erinnerung daran, dass sehr viele
Menschen in der Stadt ohne den Schutz
und ohne die Privatheit einer Wohnung le-
ben müssten. In New York gibt es mehr als
63 000 Menschen, die Nacht für Nacht in
den Obdachlosenheimen Unterschlupf su-
chen. Mehr als 3500 Menschen leben nach
Schätzungen komplett auf der Straße oder
in den U-Bahn-Stationen.
Eines der zentralen Wahlversprechen
von Bürgermeister Bill de Blasio war es, die
Zahl der Obdachlosen drastisch zu verrin-
gern. Stattdessen ist das Gegenteil einge-
treten, die Zahlen steigen kontinuierlich.
Zugleich wird New York immer reicher,
was dazu führt, dass die ohnehin schon
enormen Mieten noch weiter steigen, was
wiederum bedeutet, dass mehr Menschen
in die Obdachlosigkeit rutschen. Das Büro
des Bürgermeisters teilte lapidar mit, man
wolle mehr Ressourcen zur Verfügung stel-
len, damit sich Vorfälle wie der vom Sams-
tag nicht wiederholten.
Als die Polizei Randy Rodriguez Santos
das Video zeigte, das die Sicherheitskame-
ra aufgenommen hatte, schaute er es inter-
essiert an. Er bestätigte, dass es sich bei
dem Mann auf dem Video um ihn selbst
handele. Dass er die Obdachlosen erschla-
gen habe, stritt er hingegen ab.

Gestohlene Zeit


Über daskomplizierte Verhältnis von Fußballern zu Luxusuhren


Kitzbühel/München – Ein 25-jähriger
Mann hat nach Angaben der Polizei im ös-
terreichischen Kitzbühel fünf Menschen
erschossen. Die Opfer sind den Behörden
zufolge seine 19-jährige Ex-Freundin, ihr
neuer Freund, der Bruder sowie die Eltern
der jungen Frau. Tatort war ein Einfamili-
enhaus. Die 19-Jährige hatte sich laut Poli-
zei vor zwei Monaten von dem 25-Jährigen
getrennt. Nach der Tat stellte sich der Ein-
heimische am Sonntagmorgen bei der örtli-
chen Polizei. „Ich habe soeben fünf Perso-
nen ermordet“, sagte der junge Mann nach
Angaben des Chefs des Landeskriminal-
amts Tirol, Walter Pupp, als er auf der Wa-
che erschien.
Der Tat sei ein Streit zwischen den bei-
den ehemaligen Partnern in einem Lokal
in Kitzbühel vorausgegangen, sagte Pupp
auf einer Pressekonferenz am Sonntag.

Dieser kurze Disput bei einer zufälligen Be-
gegnung schien allerdings nach bisherigen
Erkenntnissen nicht wirklich dramatisch
verlaufen zu sein. Dennoch wurde er wo-
möglich zum Auslöser der Tat.
Die Ermittler haben das Geschehen bis-
lang dank der Aussagen des Tatverdächti-
gen rekonstruiert. Danach klopfte der jun-
ge Mann gegen 4 Uhr morgens am Sonntag
an dem schmucken Einfamilienhaus. Der
59-jährige Vater seiner Ex-Freundin öffne-
te und machte dem jungen Mann erneut
klar, dass er in dem Haus nichts mehr zu su-
chen habe. Während der Beziehung, deren
Dauer vorerst unklar blieb, war der Arbei-
ter zeitweise sogar unter der Adresse des
jetzigen Tatorts gemeldet. Nach der Zu-
rückweisung fuhr der 25-Jährige wieder
nach Hause. Er bemächtigte sich der Pisto-
le seines Bruders vom Kaliber neun Milli-

meter. Der Bruder, aktuell im Ausland, be-
sitzt die Waffe laut Polizei rechtmäßig und
hat sie wohl auch ordnungsgemäß aufbe-
wahrt. Dann tauchte der 25-Jährige wieder
am Haus seiner Ex-Partnerin auf. An der
Haustür erschoss er den Vater, kurz darauf

auch die 51 Jahre alte Mutter und den Bru-
der der 19-Jährigen. Seine Ex-Freundin
war in einer Einlieger-Wohnung, deren
Tür verschlossen war. Über einen Balkon
verschaffte er sich Zutritt zu dem Apparte-
ment. Dort tötete er seine ehemalige Freun-
din und deren neuen Freund.
Eine Obduktion soll nun die genaue To-
desursache klären und auch die Frage, wel-
che Rolle ein Messer gespielt hat, das der

25-Jährige nach der Tat bei der Polizei prä-
sentierte.
Kitzbühel zog als Zeichen der Trauer die
schwarze Fahne am Rathaus auf. „Wir sind
alle schockiert und in tiefer Trauer“, sagte
Kitzbühels Bürgermeister Klaus Winkler.
Die Familie des Opfers, aber auch die Fami-
lie des Tatverdächtigen seien im Ort ange-
sehen gewesen. „Das ist noch nie da gewe-
sen, dass eine ganze Familie so tragisch
ausgelöscht wurde“, sagte Winkler. Auch
der Arbeitgeber der 19-Jährigen sei zu-
tiefst erschüttert, meinte Winkler. „Sie
war ein besonders fleißiges Mädel, alle
sind fassungslos“, so der Bürgermeister.
Der weltbekannte Ort mit seinen 8000 Ein-
wohnern ist Heimat mehrerer Prominen-
ter, jedes Jahr kommen zudem rund
100000 Zuschauer zum Skirennen auf der
Streif in den Ort. dpa

Dennis Schröder, 26,Basketballprofi
in der nordamerikanischen NBA,
braucht Hilfe. Schröder sucht Personal,
konkret: einen Koch. Der deutsche Nati-
onalspieler, der bis 2021 bei Oklahoma
City Thunder unter Vertrag steht und in
dieser Zeit insgesamt 62 Millionen Dol-
lar Gehalt bezieht, postete auf Insta-
gram sein Gesuch, nach dem der Neue
vorzugsweise aus Deutschland kom-
men sowie internationale Küche im
Repertoire haben soll. Besonders Pasta,
Quesadillas, Lamm, Koteletts und
Steaks seien wichtig, Arbeitsort wäre
Oklahoma, aber auch bei seinen
Deutschlandbesuchen in Braunschweig
solle der Koch ihn begleiten. Seine Follo-
wer sollten ihm gerne schreiben, falls
jemand „die Kriterien erfüllt“.


Miley Cyrus, 26, US-Sängerin, möchte
gerne ungestört knutschen. Nach dem
Ende ihrer Beziehung mit Schauspieler
Liam Hemsworth sei sie auf Partnersu-
che und wünsche, dabei in Ruhe gelas-
sen zu werden. „Gewöhnt euch dran,
dass ich date – das ist der Punkt, an
dem ich gerade stehe“, heißt es am En-
de einer mehrteili-
gen Stellungnahme,
die Cyrus auf Twit-
ter veröffentlichte.
Darin listet die Sän-
gerin ihren Ärger
auf, unter anderem
darüber, dass Män-
ner und Frauen von
der Öffentlichkeit
unterschiedlich
beurteilt würden.
FOTO: REUTERS


Nina Kunzendorf, 47, Schauspielerin,
langweilt sich beim Fernsehen. „Mich
interessieren Filme und Serien, die
ungewöhnlich sind, bei denen man
nicht schon nach 20 Minuten weiß, wie
es weitergeht“, sagte die 47-Jährige der
Deutschen Presse-Agentur. Auf die
Frage, ob sie viele
Filme vorhersehbar
finde, sagte Kunzen-
dorf: „Ja, da bin ich
ganz ehrlich.“ In
England und Ameri-
ka „gibt es natürlich
auch Grütze im
Fernsehen“, sagte
Kunzendorf, die in
Berlin lebt. Sie
schaue lieber Netflix
und Sky.FOTO: DPA


Sebastian Fitzek, 47, Bestseller-Autor,
ist ein Angsthase. Er sehe sich selbst als
„Weichei“ und fürchte sich schnell,
sagte der Schriftsteller dem Radiosen-
der „Hit Radio FFH“. Als Kind sei er
schon durch die ZDF-Sendung „Akten-
zeichen XY... ungelöst“ traumatisiert
worden. „Ich habe das viel zu früh ge-
schaut und dachte deshalb in jungen
Jahren, dass mich jeder entführen will.
Wenn ich in ein Taxi gestiegen bin,
habe ich mir die Nummer notiert, weil
ich Angst hatte: Vielleicht ist das gar
kein Taxi!“ Fitzeks neuer Roman „Das
Geschenk“ ist ein Psychothriller.


Bangkok– In einem Nationalpark in
Thailand sind sechs Elefanten einen
Wasserfall hinabgestürzt und ertrun-
ken. Wie die britische BBC und dieBang-
kok Postberichten, starben die Tiere bei
dem Versuch, einen in die Fluten gerate-
nen Baby-Elefanten zu retten. Mitarbei-
ter des Nationalparks, die in der Nacht
von Freitag auf Samstag damit beschäf-
tigt waren, eine Elefantenherde von
einer Autobahn hinweg und wieder
zurück in den Wald zu treiben, hörten
plötzlich ein lautes Schreien, das aus
Richtung des Wasserfalls kam. Als sie
wenig später nachsahen, entdecken sie
eine totes, drei Jahre altes Elefanten-
kalb auf der ersten Stufe des Wasser-
falls. Sie sahen an einer Klippe auch
zwei weitere, völlig entkräftet wirken-
de, ausgewachsene Tiere, die wohl ver-
sucht hatten, dem kleinen Elefanten zu
helfen. Unten am Fuß des Wasserfalls
entdeckten die Park-Ranger später fünf
weitere tote Tiere. Auch sie hatten offen-
sichtlich versucht, dem Baby-Elefanten
zu Hilfe zu kommen. Die zwei Tiere an
der Klippe konnten am Samstagnach-
mittag schließlich gerettet werden. „Es
war ein Unfall. So etwas passiert öfter“,
sagte Varawut Silpa-archa, der Umwelt-
minister Thailands. 1992 ist eine aus
acht Tieren bestehende Herde am Haew
Narok abgestürzt. dpa/sz

Der Tatverdächtige, der vier Obdachlose erschlagen haben soll, wurde schnell ge-
funden: Erstand mit einem blutigen Eisenrohr an einer Kreuzung. FOTO: AP

In Mönchengladbach wird um
eine 30 000-Euro-Uhr gestritten

Fünf Morde in Kitzbühel


In demösterreichischen Skiort tötet ein 25-Jähriger seine Ex-Freundin und vier weitere Menschen


LEUTE


Twistetal/Köln– Nach zwei Todes-
und mehreren Krankheitsfällen durch
keimbelastete Wurst hat das Unterneh-
men, das die Wurst verkaufte, die Eröff-
nung eines vorläufigen Insolvenzverfah-
rens beantragt. Verbraucherschützer
mahnen, dass trotz Rückrufs weiterhin
belastete Ware zum Verzehr kommen
könnte. Die Organisation Foodwatch
stellte am Sonntag einen Eil-Antrag an
den Landkreis Waldeck-Frankenberg,
das Regierungspräsidium Darmstadt
und das hessische Verbraucherschutz-
ministerium, die belieferten Betriebe
binnen 48 öffentlich zu machen. Sonst
wolle man die Veröffentlichung über ein
Gericht durchsetzen. Die Organisation
sieht Gefahr im Verzug. Es sei äußerst
wahrscheinlich, „dass sich vom Rückruf
betroffene Produkte der Firma Wilke
noch im Umlauf“ befänden, heißt es in
dem Antrag. In den Produkten des Her-
stellers Wilke Waldecker Fleisch- und
Wurstwaren aus Twistetal waren mehr-
fach Listerienkeime nachgewiesen wor-
den. Den Behörden zufolge gibt es mitt-
lerweile 37 Krankheitsfälle, die mögli-
cherweise mit Wurstwaren der Firma
im Zusammenhang stehen. In Südhes-
sen hatte es zwei Todesfälle bei älteren
Personen gegeben, die das Robert-Koch-
Institut (RKI) untersuchte. Die Produkti-
on wurde gestoppt und der Rückruf
aller Produkte weltweit angeordnet.
Bereits im März soll es einen bestätig-
ten Listerienfund bei der Firma gege-
ben haben. Listerien sind in der Natur
häufig vorkommende Bakterien, die
Infektion kann für abwehrgeschwächte
Menschen gefährlich sein. dpa

Nein, Fußballprofis schauen vermutlich nicht häufiger auf die Uhr als andere. Auffallend aber
ist die Häufung von Vorkommnissen, in denen beide eine Rolle spielen.
Eine Auswahl von Fußballern, die auf Uhren starren: Karl-Heinz Rummenigge (oben, 1986,
damals Stürmer bei Inter Mailand), Bundestrainer Joachim Löw (links oben, 1998,
damals Trainer des VfB Stuttgart), Reinhard Grindel (links Mitte, 2017, damals DFB-Präsident),
Ernst Happel (links unten, 1986, damals Trainer des Hamburger SV).FOTOS: IMAGO (3), DPA

„Wir sind alle schockiert“,
sagt derBürgermeister

10 HF2 (^) PANORAMA Montag,7. Oktober 2019, Nr. 231 DEFGH
Elefanten ertrinken im Park
Wurstfirmainsolvent
KURZ GEMELDET
Ohne Schutz
Während New York immer reicher wird, steigt die Zahl der Obdachlosen. Am Wochenende kam es zu
einer Eskalation, deren Auslöser bislang völlig unklar ist: Ein Obdachloser erschlug vier andere

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