Focus - 21.09.2019

(Joyce) #1

MENSCHEN DER WOCHE


F o t o s :

dpa, The New York Times/Redux/laif, The Obama Foundation, imago images, REUTERS

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Power-Paare. Wer mit wem, wer gegen wen


Hoffentlich zahlt Apple irgendwann seine Steuern

Finden Sie es gerecht, dass Apple in Europa quasi keine
Steuern zahlt? EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe
Vestager hatte Tim Cook bereits im August 2016 aufgefor-
dert, 13 Milliarden Euro Steuern in Irland nachzuzahlen,
denn das Land soll dem US-Konzern eine unzulässige
Sonderbehandlung bei den Steuerkonditionen gewährt
haben. Die EU wirft Apple vor, seine Erträge sogenannten
„Verwaltungssitzen“ zuzuordnen, statt Steuern in Europa
zu bezahlen. Jetzt soll das EU-Gericht entscheiden.

Der vierte Versuch für


Trumps Sicherheit


Was sein neuer Chef von ihm hält,
konnte Robert O’Brien auf Twitter lesen.
Wo auch sonst? „I have worked long &
hard with Robert. He will do a great
job!“, schrieb US-Präsident Donald
Trump und ernannte den so Gelobten
zu seinem Nationalen Sicherheitsbera-
ter. Der sollte sich dennoch keiner Illusi-
on hingeben: So schnell, wie Trump ein-
stellt, so schnell feuert er auch. O’Brien
folgt auf John Bolton, der immerhin 500
Tage durchhielt. Zuvor war der Jurist
O’Brien Sondergesandter für Geisel-
nahmen im Außenministerium.

Ein Hacker


und sein Gewissen


Ex-Geheimdienstler Edward Snowden
feiert in dieser Woche mit der Veröf-
fentlichung seiner Memoiren „Perma-
nent Record“ den Einstieg ins Best-
seller-Geschäft. Und hat direkt ein
Problem: Die Trump-Regierung hat
eine Klage gegen die Veröffentlichung
eingereicht und will so auf die Einnah-
men zugreifen. Besser laufen könnte
es in Bezug auf Snowdens Wohnort.
Französische Politiker machen sich
derzeit dafür stark, dass der 36-jährige
Whistleblower, der derzeit in Russland
lebt, Asyl in ihrem Land erhält.

14 Tage Haft für


Uni-Bestechung


Die Idee einer Elite-Uni ist obsolet,
wenn man sich den Zutritt erkaufen
kann. In den USA waren viele reiche
Eltern aufgeflogen, die ihren Kindern so
zu einem Studienplatz an renommier-
ten Universitäten verhelfen wollten.
Darunter „Desperate Housewives“-Star
Felicity Huffman. Sie muss nun ordent-
lich büßen: Zu 14 Tagen Gefängnis und
einer Geldstrafe von 30 000 Dollar ver-
urteilte sie ein US-Gericht. Anschlie-
ßend entschuldigte sich die 56-Jährige
bei ihrer Tochter Sofia. Die hatte von
Mamas Betrugsversuch nichts gewusst.

Hoffentlich hat es wenigstens geschmeckt

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen, sagt
der Volksmund. Ob Speis und Trank auch Europa retten
können, das probierten EU-Kommissionschef Jean-Claude
Juncker und Großbritanniens Premier Boris Johnson am
Montag in Luxemburg aus. Sie wählten für den Versuch
das „Le Bouquet Garni“, ein Edelrestaurant am Großher-
zoglichen Palast. Es bleibt für die beiden Herren zu hof-
fen, dass das Essen geschmeckt hat. Den Brexit jedenfalls
konnten sie zwischen den Gängen nicht abwenden.

& vs.


Der Aufsteiger Der Newcomer

Die Absteigerin
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