Fotos: dpa (7), imago images Quelle: Insa, 2053 Befragte, Zeitraum 13.–16. September 2019, Bewertungsskala von 0 bis 300 Punkten
FOCUS 39/2019 9
D
ie AfD hält sich offen-
bar selbst in Teilen für
verfassungsfeindlich.
Das geht aus einem
internen Bericht der „Arbeits-
gruppe Verfassungsschutz“
der Partei unter Leitung des
AfD-Bundestagsabgeordne-
ten Roland Hartwig hervor.
Der Bericht ist eine Reaktion
auf die Ankündigung des
Bundesamts für Verfassungs-
schutz (BfV) vom Januar, die
Jugendorganisation der AfD
sowie die rechte Sammlungs-
bewegung „Flügel“ beobach-
ten und die Gesamtpartei prü-
fen zu wollen.
In der Auswertung heißt es,
dass „8 Anhaltspunkte vom
Amt (Bundesamt für Verfas-
sungsschutz, d. Red.) nach-
vollziehbar aufgeführt“ seien,
34 Anhaltspunkte „inhaltlich
mit der freiheitlichen demo-
kratischen Grundordnung
nicht vereinbar sind, ohne
verfassungsfeindlich zu sein“.
In rund 110 Fällen bestehe
Klärungsbedarf.
Als Beispiel für eine Äuße-
rung, die sich mit der freiheit-
lich-demokratischen Grund-
ordnung nicht vereinbaren
lässt, wird die Forderung der
Stellvertretenden Vorsitzen-
den der Bundestagsfraktion,
Beatrix von Storch, genannt,
„alle Moscheen vom Verfas-
sungsschutz“ überwachen zu
lassen. Auch „Flügel“-Front-
mann Björn Höcke kommt
in dem Bericht vor. Sei-
ne Aussage, die „drei
‚M‘ – Moscheen,
Mohammed
und Muezzin“
müssten am
Bosporus enden, sehen Ver-
fassungsschützer als Hinweis
darauf, dass die AfD verfas-
sungsfeindlich ist. Im Bericht
heißt es nun, Höckes Aussa-
ge sei mehrdeutig. Die Partei
müsse klarstellen, was damit
gemeint sei.
Die weit überwiegende
Zahl der Fälle, nämlich
240 Anhaltspunkte, seien
dagegen zu Unrecht vom Ver-
fassungsschutz herangezo-
gen worden, heißt es in dem
Bericht weiter. Die Äußerun-
gen seien nicht verfassungs-
feindlich gewesen. Vielmehr
betreibe der Verfassungs-
schutz „widerrechtlich“ links-
orientierte Politik, heißt es in
dem Bericht.
Die „Arbeitsgruppe Ver-
fassungsschutz“ wurde auf
Betreiben von AfD-Fraktions-
chefin Alice Weidel gegrün-
det. Sie besteht aus fünf
Mitgliedern. Als Gutach-
ter beauftragt wurde der
Freiburger Jurist Dietrich
Murswiek, der in seiner
Studentenzeit selbst im
extremen Milieu verkehrt
haben soll. agr
Interne AfD-Kommission hält Partei
in Teilen für verfassungsfeindlich
Die Aufs und
Abs der Woche
Bericht der „Arbeitsgruppe Verfassungsschutz“ benennt
problematische Äußerungen von Spitzenpolitikern
Fakten, Fakten, Fakten – und die Menschen der Woche
Das Institut Insa ermittelt für
FOCUS, welche Politiker in
der Wählergunst („Wer ver-
tritt Ihre Interessen am ehes-
ten?“) am stärksten gestie-
gen oder gefallen sind.
RAUF
RUNTER
Der FDP-Vize büßt einen
Punkt auf 93 ein. Er belegt
damit unverändert Platz 11
Die Ministerpräsidentin legt
um 13 auf 107 Punkte zu, im
Ranking nun Platz 3 statt 9
Die gesamte Rangliste finden
Sie auf focus.de/ranking
2 Punkte runter auf 93 für
den FDP-Chef. Er fällt vom
- auf den 12. Platz zurück
7 Punkte rauf auf 85 für den
Generalsekretär. In der Rang-
liste von Platz 15 auf 14
Größter Verlierer: Der Partei-
chef verliert 3 auf 54 Punkte.
Letzter Platz im Ranking (22)
Die Fraktionschefin klettert
mit 106 Punkten (+7) vom 5.
auf den 4. Platz der Rangliste
Wolfgang
Kubicki
(FDP)
Manuela
Schwesig
(SPD)
Christian
Lindner
(FDP)
Lars
Klingbeil
(SPD)
Alexander
Gauland
(AfD)
Sahra
Wagenknecht
(Linke)
Chef der AfD-Kommission Roland Hartwig, 64
Rechtes Trio
AfD-Politiker Alexander
Gauland, 78, Björn Höcke, 47,
und Andreas Kalbitz, 46 (v. l.)
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