NACHRICHTEN
Fotos: laif, dpa, PR20 FOCUS 40/2019
Geteiltes Deutschland
I
m 30. Jahr der deutschen Einheit
sind etwas mehr als die Hälfte der
Deutschen der Auffassung, dass die-
se gelungen sei. Lediglich 57 Prozent
der Befragten finden, dass Deutschland
geeint sei, 37 Prozent sind gegenteiliger
Ansicht. Das ergibt eine repräsenta-
tive Umfrage von Emnid für FOCUS.
Besonders skeptisch sind die Bewoh-
ner der fünf neuen Bundesländer. Sie
sind zu 50 Prozent der Meinung, die
Einheit sei nicht gelungen, 47 Pro-
zent hingegen halten sie für erfolg-
reich. Groß ist auch der Unterschied
zwischen den Geschlechtern: Während
68 Prozent der Männer den Zusammen-
schluss von Bundesrepublik und DDR
als Erfolg bewerten, stimmen dieser
Aussage gerade einmal 46 Prozent der
Frauen zu.UmfragePanne beim BKA
F
ast drei Jahre nach dem Terror-
anschlag auf einen Berliner Weih-
nachtsmarkt revidiert das Bundeskri-
minalamt (BKA) bisherige Ermittlungs-
erkenntnisse. Mitarbeiter konnten auf
einem Video, das nach der Tat aufge-
nommen worden war, einen Ersthelfer
identifizieren. Der Mann wurde später
mit einer schweren Kopfverletzung ins
Krankenhaus eingeliefert und kann bis
heute nicht sprechen. BKA-Mitarbeiter
hatten die Aufnahme im Januar 2017
als nicht relevant eingestuft, obwohl
die Ermittler damals glaubten, dass der
Ersthelfer von einem Mittäter des Ter-
roristen Anis Amri niedergeschlagen
wurde. Nachdem FOCUS vor vier
Wochen (36/19) über das Video berich-
tet hatte, wertete das BKA dieses erneut
aus. agr/hufTerroranschlagKein Nachfolger für Dudenhöffer
F
ür die Professur des Auto-Experten Fer-
dinand Dudenhöffer an der Uni Duis-
burg-Essen wird es voraussichtlich keinen
vergleichbaren Ersatz geben. Dudenhöffer geht
Ende Februar in den Ruhestand. Auf Anfrage
teilte er mit, dass für ihn eine Seniorprofessur
ohne eigenes Budget geplant ist. Jedoch sei
unklar, ob und wie sein CAR Center Automo-
tive Research weiterarbeiten könne. „Das Insti-
tut wird selbstverständlich weitergeführt“, teilte
die Universität mit, machte aber keine Anga-
ben darüber, wie konkret dies geschehen solle.
Dudenhöffer hat sich in den vergangenen
zwei Jahrzehnten einen Ruf als unabhängiger
Fachmann und Kritiker der Autoindustrie erar-
beitet. Auf den Symposien des CAR in Bochum,
Duisburg, Peking und Shanghai treffen sich
Wissenschaftler und Auto-Manager.
Geplant ist an der Uni jetzt ein Lehrstuhl für
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Mobi-
lität, der sich nicht nur um automobile Themen
kümmern wird. Dem Vernehmen nach soll ihn
Ellen Enkel, aktuell Inhaberin des Lehrstuhls
für Innovationsmanagement der Zeppelin-
Universität Friedrichshafen, leiten. Enkel
studierte Biologie, Theologie und Pädago-
gik und forscht unter anderem zu digitalen
Geschäftsmodellen. sunUniversität Zeugnistag
FOCUS bewertet die Macher
der Woche4
2
1
Guter
SchlafAmsterdam Eine
App soll Nutzern da-
bei helfen, besser zu
schlafen: Die Idee der
Neurowissenschaft-
lerin Els van der Helm
überzeugt Geldgeber.
Mit ihrem Start-up
Shleep sammelt
die Niederländerin
1,4 Millionen Euro
von Investoren ein,
darunter auch die
Samwer-Brüder.Traumhafter
Aufstieg
München Willkom-
men im Börsen-
oberhaus: Der Trieb-
werkshersteller MTU
gehört seit dieser
Woche erstmals zum
Dax. Der Start verlief
solide, die Aktie lag
nach den ersten drei
Tagen leicht im Plus.
Die 1934 gegründete
Firma hat Thyssen-
krupp aus dem Leit-
index verdrängt.Böses
Erwachen
Wolfsburg Die
Staatsanwaltschaft
erhebt Anklage gegen
VW-Chefaufseher
Hans Dieter Pötsch
und Vorstandschef
Herbert Diess. Sie sol-
len Anleger im Diesel-
Skandal getäuscht
haben. Ihre Anwälte
bestreiten das. Bei ei-
nem Prozess drohen
bis zu zehn Jahre Haft.
Es gilt vorerst die Un-
schuldsvermutung.Reiner
Winkler, 58
Vorstandschef
von MTUHans Dieter
Pötsch, 68
Aufsichtsrats-
chef VWEls van der
Helm, 34
Mitgründerin
von ShleepGeht in Rente Auto-Fachmann
Ferdinand Dudenhöffer, 68, Professor
an der Universität Duisburg-EssenLUNGO
AZZURRO
GELASSENHEIT
GENUSSVIELFALT FÜR IHRE
NESPRESSO®*MASCHINE
*MARKENZEICHEN EINES DRITTUNTERNEHMENSDALLMAYR.COM/CAPSA