Handelsblatt - 02.09.2019

(Barré) #1

Die Märkte heute


1


Tesco berichtet über
den Verlauf des zweiten
Quartals. Großbritan-
niens größter Lebensmittel-
händler sieht sich vor allem
mit der großen Unsicherheit
in Sachen Brexit konfrontiert.
Immerhin importiert Großbri-
tannien rund 50 Prozent sei-
ner Lebensmittel, 30 Prozent
kommen aus der EU. Aber
auch ohne die Bedrohung
durch einen ungeregelten
Brexit sieht sich die Super-
marktkette vor allem einem
verschärften Preiskampf aus-
gesetzt. Wie die großen Kon-
kurrenten Sainsbury’s, Morri-
sons and Asda verliert auch
Tesco Kunden vor allem an
die deutschen Discounter Al-
di und Lidl. Zudem erzwingt
die Discounter-Konkurrenz
Preissenkungen. Dennoch ge-
hen Analysten für das Ge-
samtjahr davon aus, dass Tes-
co seinen Vorsteuergewinn
um 14 Prozent auf 1,9 Milliar-
den Pfund steigern kann.

2


Kann Elektroauto-Pio-
nier Tesla seine Auslie-
ferungen steigern? Das
Unternehmen legt an diesem
Mittwoch Produktions- und
Auslieferungszahlen für das
dritte Quartal vor. Analysten
gehen davon aus, dass die
Kalifornier mit rund 105 000
Fahrzeugen gut ein Viertel
mehr Autos ausliefern konn-
ten als im vergleichbaren
Zeitraum des Vorjahres. Es
wäre ein Rekord, nachdem
die Auslieferungen im zwei-
ten Quartal die Zahl von
95 356 erreicht hatten. Exper-
tenberichten zufolge scheint
die Kapazitätsgrenze bei den
Auslieferungen erreicht zu
sein, da im dritten Quartal an-
geblich rund 110 000 Fahr-
zeuge bestellt wurden.

3


Designierte EU-Kom-
missare stellen sich
dem EU-Parlament. Ei-
nige zukünftige EU-Kommis-
sare werden den Abgeordne-
ten der EU-Volksvertretung
Frage und Antwort stehen.
Die Kandidaten müssen den
jeweils zuständigen Fachaus-
schuss überzeugen – nicht
nur von ihrer persönlichen In-
tegrität, sondern auch von ih-
rer proeuropäischen Grund-
haltung und ihrer fachlichen
Kompetenz. Um 9 Uhr startet
die Anhörung des designier-
ten Justizkommissars Didier
Reynders aus Belgien und
von Verkehrskommissarin Ro-
vana Plumb aus Rumänien. Im
Tagesverlauf werden dann
noch die Gleichstellungskom-
missarin Helena Dalli aus Mal-
ta, die künftige Binnenmarkt-
kommissarin Sylvie Goulard
aus Frankreich, die Regional-
kommissarin Elisa Ferreira
aus Portugal und Krisenkom-
missar Janez Lenarcic aus
Slowenien befragt. Das Euro-
paparlament darf Kommis-
sarsanwärter ablehnen und
hat in der Vergangenheit
schon des Öfteren davon Ge-
brauch gemacht.

4


Die großen Wirt-
schaftsforschungsinsti-
tute veröffentlichen an
diesem Mittwoch ihre Ge-
meinschaftsdiagnose zur La-
ge der deutschen Wirtschaft
und den Wachstumsaussich-
ten. Es wird erwartet, dass sie
ihre Frühjahrsprognose, die
noch von 0,8 Prozent Wachs-
tum in diesem Jahr ausging,
senken werden – auf maximal
noch 0,5 Prozent, wie in Ber-
lin vorab zu hören war. Ursa-
che ist die Industrierezession.
Auch für 2020 wird eine
niedrigere Prognose erwartet.

Analyst

Aktienwert

Empfehlung

Aktueller Kurs in US-Dollar

Kursziel in US-Dollar

Berenberg

Boeing

Stand: 16:30 Uhr
HANDELSBLATT
Quelle: Bloomberg

379,

440,

Kaufen

das Kursziel für Boeing von
400 auf 440 US-Dollar ange-
hoben und die Einstufung auf
„buy“ belassen. Es sei noch
zu früh für Gewinnmitnahmen
bei den Aktien der Flugzeug-
bauer Boeing und Airbus,
schrieb Analyst Andrew Gol-
lan in einer am Dienstag vor-
gelegten Studie. Sollte Boe-
ing die 737 Max bald wieder
in Betrieb nehmen, dürfte der
Aktienkurs davon profitieren.
Gollan zieht derzeit aber Air-
bus Boeing vor.

Analystencheck

Merck ................................................................................. 23
Monsanto .......................................................................... 24
New Work ........................................................................ 54
Nike .................................................................................... 25
Opel ................................................................................... 20
Planet49 GmbH .............................................................. 26
PSA .................................................................................... 20
Puma .................................................................................. 25
Rhenus SCR ..................................................................... 20


Robo Wunderkind ......................................................... 53
Segula ............................................................................... 20
Serpie S.A.S ..................................................................... 54
Thyssen-Krupp .............................................................1, 21
Volkswagen ................................................................18, 23
Xing .................................................................................... 54

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Dr. Ulrich Stephan, p
Chef-Anlagestratege für
Privat- und Firmenkunden

Tägliche Kapitalmarkteinschätzungen
per E-Mail:
http://www.deutsche-bank.de/pam

US-Nebenwerte sind gegenüber Großunternehmen so
günstig wie zuletzt 2002. Dennoch kann ich kleine und
mittlere US-Firmen nicht uneingeschränkt gegenüber
„Large-Caps“ empfehlen. Denn obwohl die Analysten zu-
letzt ihre Gewinnprognosen für 2020 senkten, erwarten
sie weiter eine erhebliche Gewinnerholung um 16 Pro-
zent gegenüber 2019. Dies erscheint mir zu optimistisch.
Gleichzeitig ist die Abhängigkeit vom Ausland in den
letzten 15 Jahren signifikant gestiegen. Generierten sie
damals nur gut ein Zehntel ihrer Umsätze im Ausland,
sind es inzwischen rund 20 Prozent. Der Handelsstreit
und die globale Wachstumsschwäche treffen also auch
die kleineren Firmen. Zudem liegt die Verschuldung auf
Rekordniveau, was sie unter Druck setzen könnte, sollte
sich die Konjunktur wider Erwarten nicht erholen.

Handelsstreit trifft auch US-Nebenwerte


     



  
 


  










 


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MITTWOCH, 2. OKTOBER 2019, NR. 190
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