Handelsblatt - 02.09.2019

(Barré) #1

ZUKUNFT DEUTSCHLAND Seite 5


Schon Erich Kästner wusste: „Es

gibt nichts Gutes. Außer man tut es.“


Das gilt derzeit insbesondere für die


CO 2 -Bilanz von Unternehmen. Denn


in immer mehr Branchen ist die Be-


rechnung des ökologischen Fußab-


drucks längst Standard – weil die


Kunden es fordern. Selbst von mittel-


ständischen Unternehmen wird er-


wartet, dass sie ihre Aktivitäten in den


Bereichen Nachhaltigkeit, Umwelt-


und Klimaschutz offenlegen.


Die erste logische Idee, auf die viele

Unternehmen unter diesem wachsen-


den Druck kommen, ist, sich aus der


Abhängigkeit von fossilen Energieträ-


gern zu lösen respektive diese zu redu-


zieren. Eine Möglichkeit ist dabei die


Umstellung auf eine grüne Fahrzeug-


flotte. Denn zum einen sorgt diese bei


vielen Unternehmen für einen nicht


unerheblichen CO 2 -Ausstoß. Und


zum anderen ist es eine Stellschraube,


an der mit deutlich weniger Aufwand


gedreht werden kann als beispielswei-


se an den Anlagen, der Produktion


oder an vor- und nachgelagerten Be-


reichen wie den bezogenen Gütern


oder Transport und Distribution.


„Im Grundsatz ist das ein richtiger

erster Schritt“, erklärt André Martin,


Abteilungsleiter Business Develop-


ment beim Mannheimer Energieun-


ternehmen MVV. Ihm und den Kolle-


gen des internationalen Energie- und


Automatisierungskonzerns ABB geht


eine grüne Flotte jedoch nicht weit


genug. Deshalb haben beide Unter-


nehmen ihre Kompetenzen gebün-


delt. Herausgekommen ist ein vollin-


tegrierter, ganzheitlicher Service für
Energieeffizienz, um den aktuellen
und künftigen Anforderungen von
Geschäftskunden individuell gerecht
zu werden. „Konkret geht es bei En-
ergy and Efficiency as a Service, kurz
EEaaS, etwa um den Aufbau und das
Management von E-Mobility-Lade-
infrastruktur, die Optimierung des
Zusammenspiels von Eigenverbrauch
und -erzeugung, Energiespeicherung
sowie um konkrete CO 2 -Einspa-
rungen“, sagt Bruno Theimer, Leiter
Vertrieb Power Generation & Water
bei ABB, und André Martin ergänzt:
„Mit einer simplen Umstellung der
Flotte auf Elektroautos ist es nicht ge-
tan. Folgende Fragen müssen fach-
kompetent geklärt werden: Reicht die
vorhandene Netzkapazität? Wie
kann Lade-Lastmanagement die
Lastspitzen vermeiden? Wie werden
Firmenfahrzeuge im Unternehmen,
unterwegs und Zuhause aufgeladen
und abgerechnet? Wie erfolgt die

Einbindung in ein ganzheitliches Ener-
giemanagementsystem? Die Antwor-
ten liefert MVV Energy and Efficiency
as a Service, powered by ABB.“
Mit EEaaS setzen beide Partner vor
allem auf innovative Technologien, um
Energiekosten und Emissionen der
Unternehmen zu senken – etwa indem
alle verfügbaren Energiequellen und
Verbraucher über ein intelli-
gentes Energiemanagement-
system hochauflösend ge-
messen, überwacht und an-
schließend die Nutzung
beim Kunden in Echtzeit
optimiert wird. Der Service
basiert auf dem energiewirt-
schaftlichen Know-how und
den Lösungen von MVV
und ist eng in ABB Ability
Energiemanagement für
Standorte – OPTIMAX®
für virtuelle Kraftwerke,
Smart Cities und Smart In-
dustrial Sites integriert.

— Beitrag ABB & MVV —

Carbon Footprint:


weniger reden, mehr machen.


Unternehmen interessieren sich zunehmend für die CO 2 -Bilanz. Der Druck wächst, der Theorie Taten


folgen zu lassen. ABB und MVV haben dafür gemeinsam eine ganzheitliche Lösung entwickelt.


„Lade-


infrastruktur


ganzheitlich


denken“


Drei Fragen an André Martin,


Abteilungsleiter Business


Development, MVV Enamic


Herr Martin, was zeichnet Ihre Herange-
hensweise an E-Mobilität aus?
Als Energieeffizienzexperten be-
trachten wir Ladeinfrastruktur nicht
losgelöst als einzelnen Baustein, son-
dern ganzheitlich. Konkret heißt das,
neben dem dynamischen Lade- und
Lastmanagement bieten wir auch
passgenaue Photovoltaik- und Spei-
cherlösungen, die bei Bedarf intelli-
gent in ein ganzheitliches Energiema-
nagementsystem integriert werden.
Die Belieferung mit Ökostrom durch
MVV rundet das Angebot sinnvoll ab.

Energieeffizienzexperte ist ein gutes
Stichwort. Anders als viele andere loka-
le Energieunternehmen bieten Sie Ihre
Services deutschlandweit an?
Wir sind dort, wo unsere Kunden
sind – und das bundesweit. Wir sind
deutschlandweit mit eige-
nen Mitarbeitern regional
aufgestellt, sowohl hinsicht-
lich der Kundenbetreuung
als auch mit Ingenieurs-
kompetenz.

Spielt Digitalisierung dabei
eine wichtige Rolle?
Mit Blick auf die Effizi-
enzpotenziale absolut. Mehr-
werte können insbeson-
dere dadurch geschaffen
werden, dass Verbraucher
und Erzeugungseinheiten
miteinander kommunizie-
ren und interagieren. E-
Mobilität ist dabei ein Teil-
aspekt der energetischen
Infrastruktur. In den be-
stehenden Anlagen verste-
cken sich große Einsparpo-
tenziale. Wir ermöglichen
unseren Kunden, selbst
Effizienzpotenziale durch
eine intuitiv bedienbare
Effizienzsoftware zu iden-
tifizieren – oder auf Wunsch MVV
mit der Analyse und Umsetzung von
Maßnahmen zu be-
auftragen. Eine ent-
scheidende Maßnah-
me kann dann die In-
stallation einer smar-
ten und modularen
Steuerung sein.

http://www.abb.com
http://www.mvv.de/partner

ANDRÉ MARTIN
Abteilungsleiter Business-
Development, MVV Enamic

BRUNO THEIMER
Leiter Vertrieb
Power Generation & Water
ABB

Gemeinsam denken ABB und MVV Ladesäuleninfrastruktur ganzheitlich

Herr Theimer, welchen Beitrag leistet
ABB zu Energy and Efficiency as a Ser-
vice?
Wir liefern die grundlegenden
Technologien, die es Energieunter-
nehmen wie MVV ermöglichen, in-
telligente Lösungen anzubieten. Auf
Basis unserer Lösung OPTIMAX ist
es mit EEaaS möglich, einen transpa-
renten Einblick in den Energiever-
brauch zu bekommen, die Energie-
nutzung in Echtzeit zu überwachen
und zu optimieren, dezentrale Erzeu-
ger und flexible Verbraucher zu bün-

deln und zur Vermarktung von Fle-
xibilitäten in ein virtuelles Kraftwerk
zu integrieren.

Welchen Vorteil haben Kunden durch
EEaaS?
Gemeinsam mit der MVV sprechen
wir sehr intensiv mit Kunden aus In-
dustrie und Versorgung über die He-
rausforderungen der Energiemarkt-
situation sowie der CO 2 -Problematik.
Aufgrund des durch die Energiewen-
de bedingten Strukturwandels ist man
auf ein Echtzeit-Management ange-

wiesen. Entsprechend stolz
sind wir auf die Zusam-
menarbeit mit MVV. Denn mit der ge-
bündelten Expertise erhalten Kunden
nun einen echten Rundum-Service.

Was ist beispielhaft an der Kooperation
mit der MVV?
Gemeinsam mit der MVV haben
wir die Technologien und das erforder-
liche Leistungsportfolio, um die CO 2 -
Emissionen unserer Kunden zu re-
duzieren. Worauf warten wir noch?
Wir können sofort starten!

»Wir liefern die grundlegenden


Technologien«


Drei Fragen an Bruno Theimer, Leiter Vertrieb Power Generation & Water bei ABB

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