Süddeutsche Zeitung - 09.10.2019

(sharon) #1
von andreas schubert

M


an kann es nicht oft genug wie-
derholen: München und das Um-
land werden Jahr für Jahr im-
mer voller. Das merkt man außer an den
ins Unerträgliche steigenden Lebenshal-
tungskosten vor allem am ebenso uner-
träglichen Verkehr. Trotzdem interes-
siert sich eine zunehmende Zahl an Auto-
fahrern ganz offensichtlich weder für
den Klimawandel noch für die Stickoxid-
belastung. Sie verstopfen – abgeschottet
von der Außenwelt – mit übermotorisier-
ten Blechkisten die Stadt, während täg-
lich mehr als 700 000 Menschen sich in
die Busse der Münchner Verkehrsgesell-
schaft (MVG) quetschen und auch in die-
sen im Stau stehen.
Busse brauchen, gemessen an der Ka-
pazität, sehr viel weniger Platz als Autos
und blasen im Vergleich sehr viel weniger

Abgase pro Passagier in die Luft. Da ist
es zwar hübsch, dass die Stadt einige
Busspuren schafft, die den Nahver-
kehr beschleunigen. Aber die nun vor-
geschlagenen sind viel zu wenig. Die
Verwaltung sollte die MVG-Liste mit
mehr als 50 Busspuren zur Hand neh-
men und deutlich mehr rasch umsetz-
bare Vorschläge erarbeiten. Und der
Stadtrat sollte dann den Mut zeigen
und diese auch beschließen.
Dies kann ruhig zulasten von Auto-
spuren und Parkplätzen gehen. Wenn
diejenigen, die nur sich selbst und ein
paar Kubikmeter Luft durch die Stadt
karren, einsehen, dass ein Umstieg
auf den öffentlichen Nahverkehr doch
sinnvoll ist, ist allen geholfen. Sind die
Straßen nicht mehr so überfüllt, kom-
men Busse schneller voran – und auch
die Menschen, die Auto fahren, weil
sie wirklich darauf angewiesen sind.

Unbekannte haben in der Nacht auf Diens-
tag in der Isarvorstadt ein Hybrid-Auto an-
gezündet. Als die Feuerwehr kurz nach
3.30 Uhr an der Dreimühlenstraße eintraf,
brannte der BWM i8 bereits lichterloh. Die
Einsatzkräfte brachten den Brand schnell
unter Kontrolle. Wegen des dichten
Qualms musste die Feuerwehr anschlie-
ßend die Wohnungen eines benachbarten
Hauses kontrollieren. Glücklicherweise
kam niemand zu Schaden. Wegen des im i8
verbauten Hochvoltspeichers musste das
Fahrzeug im Anschluss allerdings weiter
beobachtet werden: In Brand geratene Ak-
kus können sich bis zu drei Tage, nachdem
sie gelöscht wurden, wieder entzünden.
Für diesen Fall forderte die Berufsfeuer-
wehr bei der Werksfeuerwehr von BMW ei-
nen speziellen Container an, der bei Bedarf
komplett mit Wasser geflutet werden
kann, um die Reaktion zu stoppen. Ein Ab-
schleppwagen hob das Fahrzeug hinein.
Anschließend wurde der Container samt
Fahrzeug ins BMW-Werk transportiert. Da
die Akkus augenscheinlich nicht betroffen
waren, wurde der Container nicht geflutet.
Der Schaden wird auf 150 000 Euro bezif-
fert. Die Polizei geht von Brandstiftung aus
und hat den Fall an das für linksextrem mo-
tivierte Straftaten zuständige Kommissari-
at 43 übergeben. anh

KOMMENTAR

Mehr Mut!


Die SPD im Rathaus will in München einen
neuenGedenkort für Opfer rechtsradika-
ler Gewalt einrichten. Dazu sollen in den
Isarauen für jeden der 31 Menschen ein
Baum gepflanzt werden, der beim Oktober-
festattentat, durch die Anschläge des soge-
nannten Nationalsozialistischen Unter-
grunds (NSU) und durch die Schüsse des At-
tentäters am Olympia-Einkaufszentrum
getötet worden sind. In dem Hain könnte
laut SPD-Fraktion auch weiterer Opfer von
Neonazis mit einem Baum gedacht wer-
den. Die Verwaltung solle entsprechende
Fälle in München und deutschlandweit her-
aussuchen und prüfen. Am Eingang soll
ein Schild mit allen Namen der Ermorde-
ten stehen. Mit ihrem Vorstoß reagiert die
SPD auf die Angriffe auf einen Gedenkort
in Zwickau. Dort war Anfang Oktober ein
Baum, der für das NSU-Opfer Enver
Şimşek gepflanzt worden war, umgeschnit-
ten worden. „Das Absägen ist ein symboli-
scher Akt nicht zu überbietender Men-
schenverachtung“, heißt es im Antrag der
Fraktion. Der Baum hätte ein Zeichen des
Weiterlebens sein und den Angehörigen
Trost spenden sollen. München als vorma-
lige „Hauptstadt der Bewegung“ und mit
mehr als 20 Opfern durch den rechten Ter-
ror solle auf eine solche Attacke mit einer
passenden Antwort reagieren, fordert die
SPD. „Das schulden wir unserer Geschich-
te, unserem Selbstverständnis und den Op-
fern.“ Ein Hain des Gedenkens könnte zu-
dem für andere Städte ein Anreiz sein, um
sich mit ähnlichen Aktionen gegen das Ver-
gessen einzusetzen. heff

von andreas schubert

W


er sich an einem beliebigen Werk-
tag morgens an eine viel befahre-
ne Straße stellt, dem bietet sich
folgendes Bild: Hunderte Autos rollen im
Schneckentempo Stoßstange an Stoßstan-
ge irgendeinem Ziel entgegen. Ein Großteil
dieser Autos ist nur von einer Person be-
setzt, in regelmäßigen Abständen taucht
gelegentlich auch ein Bus der Münchner
Verkehrsgesellschaft (MVG) auf – oft voll
besetzt, aber genauso langsam wie die Au-
tos, die den Stau produzieren. Mit neuen
Busspuren, angepassten Ampelschaltun-
gen und Halteverboten will nun der Stadt-
rat dieser Misere zumindest teilweise ent-
gegenwirken.
Insgesamt 14 Straßen sind von dem so
bezeichneten „Maßnahmenbündel für
2020“ betroffen. Neue Busspuren soll es an
der Herzogstraße geben, an der Abfahrt
von der Donnersbergerbrücke zur Arnulf-
straße, an der Kreuzung Dietlinden- und
Potsdamer Straße, an der Ampfingstraße,
an der Ludwigstraße, am Frankfurter Ring
und an der Wendl-Dietrich-Straße. An der
Trappentreustraße ist ebenfalls eine Bus-
spur vorgesehen, diese soll allerdings zu-
nächst geplant und gesondert beschlossen
werden. Hier ist einerseits wenig Platz, an-
dererseits müssten voraussichtlich Bäume
gefällt werden.


Die Busspur an der Ludwigstraße wird
eine vorübergehende Lösung sein. Sie soll
zwar zunächst abmarkiert, aber dann in
die Planung zum dort vorgesehenen Rad-
schnellweg eingebunden werden. Eine Be-
sonderheit ergibt sich an der Wendl-Diet-
rich-Straße. Hier ist eine für Busse freige-
gebene Radspur vorgesehen.
Vorfahrt an Ampeln sollen Busse am
Frankfurter Ring bekommen, an der Eff-
nerstraße und an der Rosenheimer Straße
beim Innsbrucker Ring. Hier meldet das
Kreisverwaltungsreferat allerdings Sicher-
heitsbedenken an: Da die Kreuzung über-
lastet ist und sich hier ein Unfallschwer-
punkt befindet, wurde die dortige Priorisie-
rung der Busse wieder abgeschaltet. Vor-
aussetzung für eine neue, ganztägige Prio-
risierung, die zu keinen Einschränkungen
des Autoverkehrs führen würde, wäre nach
Auffassung der Stadtverwaltung der Bau
einer zusätzlichen Linksabbiegespur auf
dem Innsbrucker Ring zwischen Otto-
brunner- und Rosenheimer Straße zur Au-
tobahn A 8. Ein Gutachten soll das weitere
Vorgehen klären.
Weiter sind an der Ittlingerstraße und
an der Manzostraße Halteverbote vorgese-
hen, da beide Strecken relativ eng sind. In
der Haberlandstraße soll es ein Durchfahr-
verbot für Autos geben, um den Verkehr
auf die Hauptstraßen zu verlagern.
Ob alles letztlich so beschlossen wird
oder ob noch Änderungsanträge dazukom-
men, ist noch unklar. Das Thema, das an
diesem Mittwoch eigentlich in einer ge-
meinsamen Sitzung des Wirtschafts-,
Kreisverwaltungs-, Planungs- und Bauaus-
schusses behandelt werden sollte, wird in


die Vollversammlung am 23. Oktober ver-
tagt. Der Grund: Die Vorlage hat die Stadt-
räte erst einen Tag vor der Sitzung er-
reicht, da sich die Abstimmung zwischen
den zuständigen Referaten hingezogen
hat. Für die Verkehrsexperten im Stadtrat
Jens Röver (SPD) und Johann Sauerer
(CSU) ist dies ein Zeichen, dass es Zeit für
das geplante Mobilitäts- oder Verkehrsre-
ferat wird. Ansonsten sind beide mit den
vorliegenden Maßnahmen als weiteren
Schritt Richtung Verkehrswende zufrie-
den. Bei den Maßnahmen wird es aber
nicht bleiben. Das dritte Maßnahmenbün-
del ist bereits in Arbeit.
Schon dieses Jahr hat die Stadt eine Rei-
he von Maßnahmen weit geplant und teil-
weise umgesetzt, etwa die Busspur auf der
Friedenheimer Brücke. Noch dieses Jahr
will die Stadt mittels Ampelschaltungen
den Verkehrsfluss auf der Prinzregenten-
straße begrenzen, und an der Allacher Stra-
ße eine Busspur markieren. Alle Maßnah-
men wurden in einem fraktionsübergrei-
fender Arbeitskreis abgestimmt. Den Grü-
nen geht es allerdings nicht schnell genug
mit der Busbeschleunigung. Fraktionsche-
fin Katrin Habenschaden kritisiert das

„schleppende Tempo“ des Planungsrefe-
rats – und die aus ihrer Sicht zu geringe An-
zahl der neuen Busspuren. Schließlich ha-
be die MVG schon vor zwei Jahren einen
Vorschlag für mehr als 50 solcher Spuren
vorgelegt. Passiert sei aber bisher so gut
wie nichts. „In diesem Tempo kann es
nicht weitergehen, wenn der öffentliche
Verkehr in München nicht kollabieren
soll“, sagt Habenschaden. Was sie mit Poli-
tikern anderer Fraktionen eint, ist die Ein-
sicht, dass nur ein besserer Busverkehr
kurzfristig gegen die Überlastung des öf-
fentlichen Nahverkehrs hilft, da neue
Tram- und U-Bahnlinien einen Vorlauf
von mehreren Jahren benötigen.
Die MVG betont dabei immer wieder:
Nur wenn die Busse zügiger und zuverlässi-
ger vorankommen, werden sie häufiger ge-
nutzt. Mit freien, nur den Bussen vorbehal-
tenen Spuren lassen sich zudem neue Ex-
presslinien einrichten und sinnvoll betrei-
ben. Vom Vorstoß der FDP, Busspuren
auch für Carsharing-Autos zu öffnen, hält
die MVG deshalb ebenso wenig wie von der
Idee aus dem von der CSU geführten Bun-
desverkehrsministerium, E-Scooter auf
den Spuren zuzulassen.

Ein Toyota und ein Audi sind am Montag-
abend aufder Einsteinstraße zusammen-
gestoßen. Der Toyota fuhr stadteinwärts,
der Audi fuhr stadtauswärts und wollte
nach links in die Richard-Strauss-Straße
einbiegen. Bei dem Zusammenstoß wurde
eine Hand des 51-jährigen Audi-Fahrers
zertrümmert. Beide Autos sind total ka-
putt. Beide Fahrer behaupten, bei Grün ge-
fahren zu sein. Die Polizei glaubt das nicht,
denn die relevanten Ampeln an der Kreu-
zung zeigen nie beide gleichzeitig Grün.
Zeugen, die den Unfall beobachtet haben,
könnten zur Klärung beitragen. anh

Die Idee einer Standseilbahn, die zwischen
Obersendling über den Tierpark Hella-
brunn bis zum Wettersteinplatz in Giesing
führt, könnte eine Lösung für viele Ver-
kehrsprobleme im Münchner Süden be-
deuten. Der Verkehrsplaner Thomas Kant-
ke hatte kürzlich den Bezirksausschuss Un-
tergiesing-Harlaching von seiner Vision
überzeugt, die Anschluss an das Grünwal-
der Stadion, den Tierpark und die neuen
Wohngebiete der Siemenswerke bieten
würde. Am Dienstag griff nun die Linken-
Fraktion im Stadtrat die Machbarkeitsstu-
die des Planers auf. Eine Standseilbahn sei
„gerade bei schwierigen topografischen
Verhältnissen wie der Querung des Isar-
hochufers durchaus nachdenkenswert“.
Mit einer städtischen Machbarkeitsstudie
soll nun herausgefunden werden, welche
Entlastungen ein derartiges Verkehrsmit-
tel für die U-Bahnlinie 1 und die Trambahn-
linie 25 hätte, welche Auswirkungen es auf
die Besucherströme des Tierparks und des
Sechzigerstadions hätte. Besonders für
Hellabrunn mit seinen etwa 2,5 Millionen
Besuchern jährlich könnte die Standseil-
bahn eine enorme Verkehrsentlastung
bringen. Bei etwa doppelter Kapazität wie
bei einer Trambahn würde eine Standseil-
bahn zudem relativ günstig zu realisieren
sein, glauben die Linken-Stadträte. In Inns-
bruck, wo seit 2007 die neue Hungerburg-
bahn fährt, gilt der Zug mittlerweile sogar
als ein neues Wahrzeichen der Tiroler Lan-
deshauptstadt. anl

Blase. Welche Blase? Mit welchen Investo-
ren man am München-Stand der Messe Ex-
po Real auch spricht, niemand sieht den
preislich überhitzten Immobilienmarkt
kurz vor der Explosion. Die Ergebnisse ei-
ner aktuellen Studie, wonach in der bayeri-
schen Landeshauptstadt die Gefahr einer
Immobilienblase weltweit am größten ist,
versetzen die Branche nicht in Alarmstim-
mung. Für die kommenden Jahrzehnte ist
ein stetiger Anstieg der Einwohnerzahlen
vorausgesagt, die Nachfrage nach Wohnun-
gen bleibt noch lange ein Thema und von ei-
nem Immobilien-Überangebot kann keine
Rede sein. Warum sich Sorgen machen?
Die Investoren präsentieren also mit
viel Optimismus ihre Projekte, die in der
Planung schon ziemlich weit vorange-
schritten sind. Da ist zum Beispiel das
neue Quartier auf dem Knorr-Bremse-Are-
al in unmittelbarer Nachbarschaft zum
Olympiapark. Hier will man zeigen, wie Ge-
werbegebiete der Zukunft aussehen. Sie
sind eine Mischung aus Büro-Arbeitsplät-
zen, Wohnungen, Geschäften und Grünflä-
chen. Und das alles gut an den öffentlichen
Nahverkehr angebunden. Gerade geht es
um den Architektenwettbewerb für ein wei-
teres Hochhaus auf diesem Areal. Der Ge-
schäftsführer der Opes-Immobilien
GmbH, Jürgen Büllesbach, ist im Hinblick
auf die Höhe eher vorsichtig. Maximal
100 Meter müssen reichen, alles andere ist
ihm „politisch zu unsicher“.
Auch beim Projekt „Der Bogen“, dem
neuen Technologie-Campus von Giesecke
und Devrient am Vogelweideplatz in Bogen-
hausen, wachsen die Gebäude nicht mäch-
tig in den Himmel. Zwar hatte eine impo-
sante Hochhaus-Landschaft beim Archi-
tektenwettbewerb den ersten Preis gewon-
nen, aber das Unternehmen hat sich aus
wirtschaftlichen Grünen für die flachere
Version des Zweitplatzierten entschieden.
Wie ein umgelegtes Hochhaus wirkt das
größte neue Gewerbeprojekt in der Innen-
stadt, das künftige Büroquartier „Elemen-
tum“ mit 60 000 Quadratmetern Mietflä-
che beim Hauptbahnhof. Die Nachfrage sei
enorm, heißt es am Infostand.


Richtig hoch hinaus will hingegen der In-
vestor Ralf Büschl mit den beiden geplan-
ten 150-Meter-Türmen auf dem Areal der
Paketposthalle in der Nähe der Friedenhei-
mer Brücke. „Dabei bleibt es auch“, bekräf-
tigt er. Das Projekt steht noch ganz am An-
fang, aber angesichts der Flächenknapp-
heit und der oft erhobenen Forderung mög-
lichst viele Wohnungen und Gewerbeflä-
chen zur Verfügung zustellen, um die Prei-
se nicht ins Uferlose ansteigen zu lassen,
ist für ihn diese Form der Nachverdichtung
mit Hochhäusern der richtige Weg.
Dass teure Mieten und wachsende Ver-
kehrsprobleme die Kehrseite der Boom-
Medaille sind, ist auch am München-Stand
ein Thema. Kommunalreferentin Kristina
Frank (CSU), die für städtische Grundstü-
cke zuständig ist, will nicht ganz schwarz

malen. Der Preisanstieg halte zwar an,
aber nicht mehr in der gewohnten Intensi-
tät: „Früher gingen Immobilien weg wie
warme Semmeln, heute nur noch wie lau-
warme Semmeln.“ Trotz aller Flächen-
knappheit gebe es noch „Sahnestückchen“

in der Innenstadt für den Wohnungsbau –
etwa auf dem Viehmarkt-Gelände. Der
neue städtische Wirtschaftsreferent Cle-
mens Baumgärtner (CSU) sieht die Ver-
kehrsproblematik „nicht ganz so katastro-
phal“. Die Planungen für eine neue U-Bahn-
linie hätten begonnen, die zweite S-Bahn-

Stammstrecke werde gebaut, Nord- und
Südring seien wieder in der Diskussion.
Eine Begrenzung des Wachstums ist in
den Gesprächsrunden keine Option. Still-
stand wäre ein Rückschritt, lautet das Cre-
do. Pläne für ein Mietenstopp-Volksbegeh-
ren sieht die Kommunalreferentin kri-
tisch: „Reines Schwarz-Weiß-Denken, hier
die bösen Wohnungseigentümer, dort die
guten Mieter, ist falsch.“ Einer, der in Mün-
chen viele Projekte entwickelt, Wolfgang
Roeck von Wöhr und Bauer, setzt auf diese
Strategie: mehr Flächen ausweisen, Aufla-
gen reduzieren und eine stärkere Zusam-
menarbeit von privaten Grundeigentü-
mern mit Projektentwicklern. Mit solchen
Allianzen könne schneller gebaut werden.
Grenzenlos denken ist das Motto, wenn es
um verstärkte Zusammenarbeit zwischen

der Stadt und den Umlandgemeinden
geht. „Die frühere Stadtspitze hat mit uns
nicht einmal gesprochen“, beklagt sich der
Erdinger Oberbürgermeister Maximilian
Gotz (CSU). Jetzt geht es darum, wie die
Landeshauptstadt zum Beispiel bei der
Nachnutzung des Erdinger Fliegerhorstes
kooperieren kann. Etwa mit Know-how
und finanzieller Hilfe, sagt der Leiter der
Münchner Stadtplanung, Arne Lorz.
Experten wie Bernd Mayer von der Bay-
ernLB oder der Immobilienvermittler Hu-
bert Keyl von Cushman & Wakefield LLP
sorgen sich nicht, dass München als einer
der gefragtesten Märkte in Europa ins Hin-
tertreffen gerät. Allerdings: Die Stadt müs-
se ihre Verkehrsprobleme in den Griff be-
kommen und für bezahlbare Wohnungen
sorgen. alfred dürr

Vorfahrt für Busse


Die Fahrzeuge der Münchner Verkehrsgesellschaft sollen schneller durch die Stadt kommen – am täglichen Stau vorbei.
Erreichen will der Stadtrat das durch neue Spuren, angepasste Ampelschaltungen und zusätzliche Halteverbote

Unbekannte zünden


Hybrid-Auto an


Autofahrer geben Ampel


die Schuld an Unfall


Standseilbahn gegen


den Tierpark-Verkehr


Warum sich Sorgen machen?


Aufder Messe Expo Real präsentieren Investoren selbstbewusst ihre Projekte, an eine Immobilienblase glauben sie nicht. Ein Besuch am München-Stand


In bester Lage: Der München-Stand auf der Messe Expo Real ist gut besucht. Es geht um Zukunftsfragen, etwa wie hoch man in der Landeshauptstadt künftig bauen kann
oder wie moderne Gewerbegebiete aussehen. FOTOS: SEBASTIAN GABRIEL

Die Kommunalreferentin sieht
die Pläne für ein Volksbegehren
zum Mietenstopp kritisch

Die Fraktionen haben schon


alles abgestimmt, den Grünen


geht es aber nicht schnell genug


Nächster Halt dauert noch: Wie hier an der Abfahrtsrampe von der Donnersbergerbrücke zur Arnulfstraße stehen Linienbusse
bisher oft im Stau. Eine eigene Fahrspur soll hier und auch an anderen Stellen Abhilfe schaffen.FOTO: ROBERT HAAS

Ein Baum für


jeden Toten


SPD will mit einem Hain an Opfer
rechtsradikaler Gewalt erinnern

DEFGH Nr. 233, Mittwoch, 9. Oktober 2019 (^) MÜNCHEN R3

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