Süddeutsche Zeitung - 09.10.2019

(sharon) #1
Schwabing– Gemeinsames Singen ohne
Angst vor schrägen Tönen macht glücklich
und hält gesund – das haben Hirnforscher
bewiesen. Dass das Melodienträllern in
der Gruppe außerdem das Zusammenge-
hörigkeitsgefühl fördert, ist ein weiterer
Grund, die heimische Komfortzone zu ver-
lassen und sich zum Singen zusammenzu-
finden. Eine solche Singstunde, organi-
siert speziell für Senioren, startet jetzt in
der Siedlung am Ackermannbogen.
Unter Anleitung der erfahrenen Leiterin
Henrike Roisch, die Noten, Texte und ein
Begleitinstrument mitbringt, werden von


  1. Oktober an jeden zweiten Donnerstag
    im Monat um 14.30 Uhr eine Stunde lang al-
    te Melodien, Refrains, Weihnachts- und in-
    ternationale Volkslieder im Gemein-
    schaftsraum „Wandelbar“ an der Petra-
    Kelly-Straße 26 intoniert. Mitmachen kos-
    tet nichts, Vorkenntnisse sind auch nicht
    erforderlich. Im Anschluss gibt es dann
    Kaffee und Kuchen. Bei Bedarf kann ein Be-
    gleitservice organisiert werden, Interes-
    senten melden sich telefonisch unter der
    Nummer 307 496 35. eda


Hasenbergl– Ob Work-out mit Zumba,
Sitzgymnastik für Senioren, Hip-Hop oder
ein Kletterversuch am Boulderturm –
beim Gesundheitstag im Hasenbergl am
Freitag, 11. Oktober, können Besucher auf
dem Vorplatz des Kulturzentrums 2411,
Blodigstraße 4, vieles ausprobieren. Der In-
fomarkt zeigt zudem auf, was die Vereine
an Sportmöglichkeiten anbieten und was
es rund um den Stadtbezirk Feldmoching-
Hasenbergl für Freizeitmöglichkeiten
gibt. Der Gesundheitstag dauert von 14.30
bis 18 Uhr, Eintritt frei. ole

von stefan mühleisen

Schwabing– Vom ersten Stock des Café
Münchner Freiheit hat man einen guten
Blick auf die Bronze-Statue von Helmut Fi-
scher, jenem Schauspieler, der den Mona-
co Franze so genial verkörperte. Die drei
Männer am Tisch schauen hinunter auf die
Skulptur, die den Passanten seit 1997 die-
sen unvergleichlich lakonischen Monaco-
Franze-Blick hinterherwirft. Sie sind alle
drei ziemlich sauer, oder, wie der Monaco-
Erfinder Helmut Dietl es wohl gesagt ha-
ben würde: sauber angefressen. „Es
braucht endlich jemanden, der einen
Arsch in der Hos’n hat, und endlich sagt:
Macht’s es“, sagt Werner Lederer-Piloty.
Der Vorsitzende des Bezirksausschus-
ses Schwabing-Freimann besteht darauf,
dass der Satz genau so zitiert wird. Denn er
und die beiden anderen, die Eigentümer
des Traditionscafés, Karl senior und Karl
junior Eisenrieder, machen deutlich, dass
sie es leid sind, auf so jemanden zu warten.
Seit gut anderthalb Jahren sind die drei
Männer Hauptakteure bei dem Projekt,
dem 2015 verstorbenen Autor und Regis-
seur Helmut Dietl direkt neben der Mona-
co-Skulptur eine Statue zu errichten. Und
nun ist der Geduldsfaden gerissen, wie das
Trio durchblicken lässt. „Wir werden jetzt
einfach ohne Genehmigung loslegen“, kün-
digt Karl Eisenrieder senior an und fügt
hinzu: „Dann soll die Stadt halt entschei-
den, dass die Statue wieder weg muss.“
Und sollte sie die Statue wieder weghaben
wollen, prophezeit Lederer-Piloty, „wird
sich eine Menschenkette bilden, die das zu
verhindern weiß“.
Es ist ein neuer Akt im Gezerre um das
Dietl-Denkmal, wie ihn sich der für seinen

hintergründigen Humor gerühmte Regis-
seur wohl selbst nicht besser hätte ausden-
ken können: Ohne behördliche Erlaubnis
soll nun der Auftrag für das Dietl-Denkmal
an den Bildhauer Nikolai Tregor ergehen,
Schöpfer der Monaco-Statue. Das nötige
Spendengeld für die geschätzt 85 000 Euro
teure Plastik ist laut Lederer-Piloty längst
beisammen. „Wir wollen nicht bis zum
Sankt-Nimmerleins-Tag warten“, sagt
Karl Eisenrieder junior. „Ich bin jetzt
80 Jahre alt und will die Einweihung der
Statue noch erleben“, fügt sein Vater hinzu.
Im Mai 2018 scheint es noch, als könnte
alles ganz einfach gehen. Der Kulturaus-
schuss des Stadtrates berät über ein mögli-
ches Dietl-Monument und entscheidet: Ei-
ne Realisierung als städtisches Projekt
wird abgelehnt. Ausdrücklich begrüßt
wird in dem Beschluss aber „das erinne-
rungspolitische Engagement“, und es wird
„auf die Möglichkeit der Projektförderung

für Initiativen aus dem Bezirk verwiesen“.
Diesen Passus, so sagte es der SPD-Politi-
ker Lederer-Piloty schon öfter und nun
auch wieder beim Gespräch im Café, „inter-
pretieren wir als Genehmigung“.
Auch das städtische Direktorium, die
Koordinationsstelle für die Bezirksaus-
schüsse, tut das zunächst. Die Behörde
richtet ein Spendenkonto ein, auf dem
70 000 Euro eingehen – stoppt im Februar
2019 dann aber überraschend das Projekt,
zahlt die Spenden wieder zurück; es heißt,
der ausgewählte Künstler Tregor habe
Schulden, womöglich flösse das Geld an
Gläubiger. Dazu führt das Direktorium ku-
rioserweise den erwähnten Stadtratsbe-
schluss als Ablehnungsgrund an. „Es ist ei-
ne Frage der Sichtweise des Gedenkens im
öffentlichen Raum“, heißt es.

Offenbar war der Behörde plötzlich auf-
gefallen, dass das Denkmal gar nicht auf
Privatgrund stehen wird. Auch die Monaco-
Statue, der die Dietl-Bronze beigestellt wer-
den soll, befindet sich auf der Freischank-
fläche des Café Münchner Freiheit, auf
städtischem Grund also. Und für Kunstwer-
ke im öffentlichen Raum wird gewöhnlich
ein Wettbewerb abgehalten, werden Fach-
gremien und der Stadtrat befasst. Anderer-
seits: Ex-OB Christian Ude hatte damals
einfach verfügt, das Monaco-Kunstwerk
aufzustellen, ohne den Stadtrat zu fragen,
worüber sich seinerzeit indes niemand be-
schwerte. „Warum auch?“, sagt Karl Eisen-
rieder junior, „jeder hat sich gefreut.“

Mindestens 17 Stadträte würden sich
auch über ein Dietl-Monument freuen. So
viele haben im Juli einen gemeinsamen An-
trag von SPD- und CSU-Rathausfraktion
an den Oberbürgermeister unterzeichnet,
„städtischen Grund“ für die Statue zur Ver-
fügung zu stellen. Doch OB Dieter Reiter
hat nach Lederer-Pilotys Worten bisher le-
diglich die Verwaltung angewiesen, die Sa-
che zu prüfen. Seitdem kam nichts mehr,
auch auf wiederholte Nachfrage nicht, be-
richten die Eisenrieders und der BA-Vorsit-
zende. Dafür gebe es Nachfragen von den
Spendern, die ihr Geld nun auf das Konto
der Projekt-Organisation, des Vereins Do-
magk Kunstunterstützung, überwiesen ha-
ben. Eine Sprecherin des Kulturreferats
teilt auf Anfrage mit: Derzeit könne man
zu der Sache keine Aussage treffen – denn
der Stadtrat werde sich bis Jahresende
nochmals mit der Angelegenheit befassen.
Die Initiatoren sind ohnehin der Auffas-
sung, dass sie gar keine Genehmigung
brauchen. Lederer-Piloty erklärt das so:
Die Dietl-Statue werde eine „Ergänzung
zur vorhandenen Monaco-Franze-Skulp-
tur“. Da Tregor das Urheberrecht halte, sei
auch kein Wettbewerb nötig, zumal für
„die Ergänzung“ kein Fundament am Bo-
den vorgesehen sei. Qua Tregors Entwurf
soll die Dietl-Figur auf einem Stuhl sitzen;
eine Fußspitze wird am linken Fuß des Mo-
naco, die andere am Tischbein, die linke
Hand an der Tischplatte angeschweißt, wo-
bei der Tisch Teil des Kunstwerks sei. „Hel-
mut Dietl und Helmut Fischer zusammen-
geschweißt, wie zu Lebzeiten“, kommen-
tiert Karl Eisenrieder junior. Lederer-Pilo-
ty ergänzt: „Wir nehmen lediglich etwas
Luftraum in Anspruch, den die Familie Ei-
senrieder von der Stadt gepachtet hat.“

Schwabing– Ressourcensind endlich. Um-
so wichtiger, dass sie nachhaltig genutzt
werden – durch Wiederverwertung, durch
Reparatur und, vor allem im Lebensmittel-
bereich, durch Regionalität. Aber auch Ar-
tenschutz und soziales Handeln beinhal-
ten nachhaltige Aspekte. Das Thema Nach-
haltigkeit ist extrem facettenreich – und es
kann, wie am Samstag, 12. Oktober, in der
Siedlung am Ackermannbogen zu erleben
sein soll, auch richtig Spaß machen.
An diesem Samstag findet in dem Neu-
bauquartier südlich des Olympiaparks
zum wiederholten Male ein Aktionstag zur
Nachhaltigkeit statt. Mit einem Kinder-
markt von 11 bis 14 Uhr in der Kulturpassa-
ge am Rosa-Aschenbrenner-Bogen 9-11,
bei dem Mädchen und Jungen Kleider,
Spielsachen und Kuscheltiere, die sie nicht
mehr brauchen, zu Geld machen können.
Mit einem Repair-Café zur selben Zeit, bei
dem sich Elektroartikel und Fahrräder wie-
der gebrauchsfähig machen lassen. Und
mit einer Kleidertausch-Party für Erwach-
sene im Untergeschoss der Elisabeth-
Kohn-Straße 15 von 20 Uhr an, bei der Pul-
lis, T-Shirts, Hosen oder Röcke, die noch
gut tragbar sind, frisch gewaschen hinge-
bracht und gegen beliebig viele neue Lieb-
lingsstücke eingetauscht werden können.
Darüber hinaus gibt es im Raum des Be-
wohnertreffs Nachbarschaftsbörse am Ro-
sa-Aschenbrenner-Bogen 9 von 11 bis
17 Uhr aber auch eine Ausstellung zum
Tierschutz: Im Mittelpunkt stehen die Le-
bensbedingungen der vom Aussterben be-
drohten Meeresschildkröten. Besucher er-
fahren an dem Nachmittag, was sie zum
Schutz der Reptilien alles beitragen kön-
nen. Erstmals mit von der Partie sind au-
ßerdem die Aktiven des Stadtackers: Von
17 Uhr an stellen sie auf dem Stadtplatz an
der Georg-Birk-Straße der Öffentlichkeit
eine Auswahl ihrer Lieblingsspeisen vor.
Wer bei der Zubereitung mithelfen will, ist
herzlich willkommen. eda


Moosach– Vom Fitness-Frühstück über ei-
ne Tanzstunde bis hin zum Vortrag über
Brandschutz – die Seniorenwoche Moos-
ach will zeigen, dass es auch im Alter viel
zu erleben gibt. Sie bietet älteren Men-
schen die Möglichkeit, soziale Einrichtun-
gen, Vereine und Freizeitangebote in ihrer
Umgebung kennenzulernen. Auftakt ist
am Donnerstag, 10. Oktober, von 14 bis
17 Uhr im Diakonia-Kaufhaus an der Da-
chauer Straße 192. Auf dem Programm ste-
hen Vorträge und ein Auftritt des Shanty-
Chors „Isar-Möwen“. Außerdem infor-
miert die Veranstaltung über die vielfälti-
gen Angebote, die im Laufe der Woche
stattfinden. In der Cafeteria laden dafür
Vertreter verschiedener Vereine und Ein-
richtungen zum Gespräch ein.
„Der Grundgedanke der Seniorenwoche
ist es, diese Einrichtungen vorzustellen
und neue Leute dafür zu begeistern“, sagt
Florian Stein vom Regionalen Netzwerk
für soziale Arbeit in München (Regsam). Er
hat gemeinsam mit dem Alten- und Ser-
vice-Zentrum (ASZ) Moosach und weiteren
Organisationen die Woche geplant. Seiner
Ansicht nach gibt es unterschiedliche
Gründe, warum ältere Menschen die sozia-
len Angebote in ihrer Umgebung nicht nut-
zen: „Viele kennen die Einrichtungen gar
nicht. Andere glauben, sie seien zu fit, um
an solchen Veranstaltungen teilzuneh-
men“, vermutet Stein. Tatsächlich richte
sich die Seniorenwoche an alle, die daran
interessiert seien, im Alter neue Dinge zu
erleben und Menschen kennenzulernen.
Und so ist auch das Programm bewusst
abwechslungsreich. Viele Einrichtungen
bieten Freizeitaktivitäten an. Wer selbst
singen will, kann eine Kennenlern-Stunde
im Chor der Münchner Volkshochschule
am Montag, 14. Oktober, um 10 Uhr an der
Baubergerstraße 6a besuchen. Zu einer
Schnupperstunde Erlebnistanz lädt am sel-
ben Tag um 14 Uhr das Alten- und Service-
Zentrum Moosach, Gubestraße 5. Dabei
werden Kreis- und Gruppentänze geübt.
Aber auch ernste Themen sind abgedeckt:
Einige Veranstaltungen informieren über
die Bereiche Sicherheit, Vorsorge und Pfle-
ge. So klärt beispielsweise der Vortrag
„Gut versorgt zu Hause“ Fragen zu den
Leistungen der Pflegeversicherung. Diese
Veranstaltung findet am Dienstag, 15. Ok-
tober, von 14 Uhr an im Stadtteilladen, Da-
chauer Straße 270 b, statt. Andere Vorträge
thematisieren Zufriedenheit und Gesund-
heit im Alter.
Der Eintritt zu allen Angeboten ist frei,
Essen und Getränke sind zu günstigen Prei-
sen zu erhalten. Rückfragen beantwortet
das ASZ telefonisch unter der Num-
mer 14 00 24 23. Eine Übersicht und Infor-
mationen gibt es im Flyer, der auch im In-
ternet unter der Adresse http://www.regsam.net
abrufbar ist. brju


Pasing– Ein Lkw-Durchfahrtsverbot für
den Wensauerplatz und seine Nebenstra-
ßen kommt für die Stadt nach wie vor nicht
in Frage, trotz entsprechender Vorstöße
aus dem Bezirksausschuss Pasing-Ober-
menzing. Wie das Kreisverwaltungsrefe-
rat (KVR) mitteilt, würde lediglich eine „be-
sondere örtliche Gefahrenlage“ mit beson-
ders hoher Lärm- und Abgasbelastung die
geforderte Sperrung rechtfertigen, bezie-
hungsweise eine „Gefahrenlage, die mit
hinreichender Wahrscheinlichkeit zu Scha-
densfällen führen kann“. Mit drei Prozent
Anteil am Gesamtverkehr liege das Lkw-
Aufkommen am Wensauerplatz dort aber
nur im Durchschnitt. Eine Sperrung würde
zudem den Verkehr in benachbarte kleine-
re Straßen, wie die Osel-, August-Exter-,
Floßmann-, oder Marsopstraße verdrän-
gen, wo zum Teil Schulen und soziale Ein-
richtungen liegen. Mit der eher ungewöhn-
lichen Form einer direkten Antwort über
die städtische Rathaus-Umschau reagiert
die Stadt auf die mehrfache Verabschie-
dung eines gleichlautenden, wiederholt zu-
rückgewiesenen Antrags durch den Be-
zirksausschuss. raj

Planegg– Die Gemeinde Planegg lädt zur
Bürgerversammlung an diesem Mittwoch,


  1. Oktober, um 19 Uhr ein. Interessierte
    kommen in den Konzertsaal des Kupfer-
    hauses an der Feodor-Lynen-Straße 5. Zu
    erwarten sind Berichte der Feuerwehr und
    der Polizei, im Anschluss berichtet Bürger-
    meister Heinrich Hofmann (SPD) über ak-
    tuelle und abgeschlossene Projekte. tek


München– Mal eben das Wetter checken,
ein paar Whatsapp-Nachrichten verschi-
cken, schauen, was es in der Welt oder un-
ter Freunden so Neues gibt oder sich die
Zeit mit einem Video vertreiben – auf eini-
gen Buslinien im Landkreis München ist
das kostenlose Surfen im Internet längst
möglich. Allerdings noch lange nicht auf al-
len Strecken. Bis zum Fahrplanwechsel in
diesem Dezember jedoch sollen etwa
89 Prozent aller Fahrzeuge, die unterwegs
sind, mit Wlan ausgestattet sein, ver-
spricht das Landratsamt. Aber erst vier Jah-
re später soll dann auch der letzte Bus im
Landkreis mit Hotspot ausgerüstet sein.

Dass ein solches Angebot nicht schon
längst etabliert wurde, liegt vor allem an
der langen Vorlaufzeit einer solche Einrich-
tung. Bereits im Dezember 2015 hatte der
Kreistag beschlossen, bei jeder Neuaus-
schreibung einer Buslinie die Fahrzeuge
mit Wlan auszustatten. Da aber die meis-
ten Verkehrsverträge noch eine lange Lauf-
zeit hatten, blieb die Digitalisierungs-Of-
fensive im Öffentlichen Personennahver-
kehr (ÖPNV) zunächst einmal nur ein Zu-
kunftsprojekt.
Dessen Umsetzung hätte eigentlich
noch länger auf sich warten lassen, als es
auf einigen Linien dann tatsächlich gedau-

ert hat. Denn im Sommer 2017 startete der
damalige Finanzminister Markus Söder
sein Pilotprojekt „Bayern-Wlan“ und bot
dem Landkreis München an, daran teilzu-
nehmen. Neben der Einrichtung Zehntau-
sender kostenfreier Hotspots in Schulen,
Universitäten und an öffentlichen Plätzen
sollte bayernweit der öffentliche Nahver-
kehr in diese Digitalisierung einbezogen
werden. Zusammen mit den Landkreisen
Dachau und Freising wurde der Landkreis
München als eine von drei Regionen in Bay-
ern für das Pilotprojekt ausgewählt, bis De-
zember 2020 übernimmt der Freistaat die
Einrichtungskosten der Hotspots sowie

die Betriebskosten in der Pilotphase. So
ging vor zwei Jahren die Buslinie 213, die
vom Münchner Ostbahnhof nach Taufkir-
chen führt, ans Netz. Auch auf der Linie
227, auf welcher der Ortsbus Oberhaching
verkehrt, sowie im 260er, der durch die Ge-
meinden Planegg und Neuried fährt, kann
man seither kostenlos im Internet surfen.
20 Fahrzeuge wurden damals mit Wlan
ausgestattet. Im Dezember 2017 kam noch
die Linie 220 von Giesing über Unterha-
ching nach Taufkirchen/Winning dazu. In-
zwischen sind 24 Linien im Landkreis Mün-
chen mit dem Bayern-Wlan versorgt. Am


  1. Dezember sollen weitere 15 hinzukom-
    men.
    Laut dem Landesamt für Digitalisie-
    rung, Breitband und Vermessung funktio-
    niert das „Bayern-Wlan“ rund um die Uhr
    und es sei – nicht nur dank eines aktuellen
    Jugendschutzfilters – auch in punkto Si-
    cherheit auf dem modernsten Stand. Der
    Einstieg sei für die Nutzer leicht und prak-
    tisch: Jeder Hotspot heißt @BayernWlan.
    Es seien keine Registrierungen, Passwör-
    ter oder Anmeldedaten erforderlich. Wie
    gut das Wlan in den Bussen tatsächlich
    läuft, weiß man im Landratsamt zwar
    nicht genau. Da aber weder dem MVV noch
    dem Landkreis München derzeit Beschwer-
    den von Kunden vorlägen, gehe man da-
    von aus, dass alles ordnungsgemäß funkti-
    oniere. Auch gibt es laut Landratsamt noch
    keine Umfrageergebnisse oder Auswertun-
    gen hinsichtlich der Nutzung von Bayern-
    Wlan durch die Fahrgäste. „Allerdings wur-


de gegenüber dem MVV seitens des Bayern-
Wlan-Zentrums in Straubing mitgeteilt,
dass ein hohes Datenvolumen anfällt, was
auf eine sehr gute Annahme des kostenlo-
sen Fahrgast-Wlan-Angebotes rückschlie-
ßen lässt“, so Christine Spiegel, Sprecherin
des Landratsamts.

Nun wäre denkbar, dass die Busse jetzt
nicht mehr nur genutzt werden, um von A
nach B zu kommen, sondern auch allein zu
dem Zweck, kostenlos im Warmen zu sein
und im Internet zu surfen. Schließlich hat
sich auch schon so mancher öde Dorfplatz
plötzlich belebt, seit dort ein Hotspot einge-
richtet wurde. Allerdings sind solche Sur-
fer-Fahrten im Landkreis dem Landrats-
amt nicht bekannt. Auch lasse sich derzeit
noch nicht belegen, ob durch die Ausstat-
tung der Fahrzeuge mit Wlan im Landkreis
inzwischen häufiger Bus gefahren werde,
sagt Christine Spiegel. iris hilberth

Die Lokalausgaben der Süddeutschen Zeitung su-
chen im Oktober gemeinsam mit dem MVV den Bus-
fahrer oder die Busfahrerin des Jahres. Teilnahme-
coupons liegen in allen Regionalbussen aus. Ihren
Favoriten oder ihre Favoritin können Fahrgäste
aber auch per Mail vorschlagen: busfahrer-akti-
[email protected].

Aubing– Die Anwohner der Pretzfelder
Straße sind Verkehrsstress gewohnt. Ihre
Straße ist offiziell als Umleitungsstrecke
für Lastwagen ausgewiesen, außerdem
fährt der Bus der Linie 143 an ihren Häu-
sern vorbei. Was das Toleranzfass der An-
lieger jedoch langsam, aber sicher zum
Überlaufen bringt, ist der oftmals lange
Rückstau in der Pretzfelder Straße vor der
Einfahrt in die Limesstraße. Denn wegen
des dichten Verkehrs auf der Limesstraße
tun sich gerade Lkw und Busse schwer,
dort eine Lücke zum Einbiegen zu finden.
Der Bezirksausschuss Aubing-Lochhau-
sen-Langwied schlägt deshalb vor, die Zu-
fahrt zur Limesstraße an dieser Ecke mit ei-
ner Ampel zu regeln – gekoppelt an die Am-
pelanlage der gegenüberliegenden Aubing-
Ost-Straße. Der Verkehr in der Limesunter-
führung dürfe durch diese Lösung jedoch
nicht behindert werden. eda

Alt-OB Christian Ude hatte
damals einfach verfügt,
das Kunstwerk aufzustellen

Er wartet auf den Auftrag: Bildhauer Ni-
kolai Tregor. FOTO: STEPHAN RUMPF

Operation Luftraum


„HelmutDietl und Helmut Fischer zusammengeschweißt, wie im richtigen Leben“ – die Initiative, die dem Regisseur
eine Statue errichten will, hat eine neue Idee für die Realisierung und will nicht länger auf die Stadt warten

Kleidertausch-Party


und Kuscheltier-Markt


Wensauerplatz bleibt


frei für Lastwagen


Mitreden über Planeggs


Ortsentwicklung


Unterwegs im Netz


Zum Fahrplanwechsel sollen 89 Prozent aller Busse mit Wlan ausgerüstet sein. Die Kosten trägt vorerst der Freistaat


Zumba-Musik


und Bouldern


Nerviger Rückstau auf


der Pretzfelder Straße


Keine Angst vor


schrägen Tönen


Etwas für die Ausdauer: Zumba-Fitness
zum Mitmachen. FOTO: PETER BAUERSACHS

Mit dem Bus in den
Landkreis: Wie zufrieden
sind die Fahrgäste?
Folge 3

Eine Fußspitze wird am linken Fuß des Monaco Franze, die andere am Tischbein, die linke Hand an der Tischplatte angebracht – so stellt sich Bildhauer Nikolai
Tregor eine Lösung im Denkmalstreit vor, die den öffentlichen Raum verschont. ZEICHNUNG: NIKOLAI TREGOR/OH, FOTO: CATHERINA HESS

Dass User den Bus nehmen, um
gratis im Warmen zu surfen, ist
dem Landratsamt nicht bekannt

Da viele Verkehrsverträge
lange liefen, blieb die Offensive
zunächst nur ein Zukunftsprojekt

Zufrieden


im Alter


Soziale Organisationen laden
zur Seniorenwoche ein

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DESJAH
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NORDEN UND WESTEN


R8 PGS (^) STADTVIERTEL Mittwoch,9. Oktober 2019, Nr. 233 DEFGH

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