Süddeutsche Zeitung - 09.10.2019

(sharon) #1
von moritz geier

D


ie Maschinen verarzten die aufge-
rissene Straße wie eine klaffende
Wunde, Bohrer bohren, eine Walze
walzt, Arbeiter bellen Kommandos. Kitzbü-
hel in den Tiroler Alpen rüstet sich für die
anstehende Wintersportsaison. Vorbei
schlendern Touristen, zwischen Lobster-
Restaurants und Luxusuhr-Boutiquen. Zu-
mindest hier in der Fußgängerzone wirkt
an diesem Montag alles wie immer. Das
gleichmäßige Rattern der Maschinen hört
sich nach Alltag an, nach Alltäglichkeit,
nach Normalität.
Wer aber genau hinschaut, sieht die
schwarzen Trauerflaggen im Wind wehen,
vor dem Rathaus, beim Roten Kreuz, vor
der Berufsschule.
Und man kann sie natürlich nicht über-
sehen, all die Fernsehteams in dem Skiort,
die müden Kameramänner und wachen
Ansagerinnen, die nicht hier sind, um über
Promis zu berichten, wie das sonst so ist,
über die internationale Schickeria, die je-
des Jahr nach Kitzbühel kommt, zum be-
rühmten Hahnenkammrennen und zum
Urlaubmachen. Die Kameras sind auf das
Rathaus gerichtet, auf die Berufsschule,
auf die Kneipe „The Londoner“. Und auf
ein Haus am Hang nicht weit vom Stadtzen-
trum.

Hier, wo nun ein rot-weißes Absperr-
band flattert und Trauernde Dutzende Ker-
zen aufgestellt haben, hat am Sonntag ein
Mann fünf Menschen getötet. Der Mann,
25 Jahre alt, hat, nach allem, was man
weiß, die Trennung von seiner 19-jährigen
Freundin nicht verkraftet. Frühmorgens
tauchte er beim Haus ihrer Familie auf,
wurde vom Vater an der Tür abgewiesen.
Er ging, kam wieder, erschoss den Vater, er-
schoss die Mutter, erschoss den Bruder, er-
schoss die junge Frau und ihren neuen
Freund.
Wie kann eine kleine Gemeinde so et-
was verarbeiten? Verändert sich ein Ort
durch eine solche Tat? Ein Ort, der nach au-
ßen für Leichtigkeit steht, für Hansi Hinter-
seer, Geschunkel und Highlife?
In der kleinen Hotdog-Bude am Sterzin-
ger Platz schüttelt die Besitzerin einfach
nur den Kopf. Steht da, drückt Ketchup
über die Currywurst und schüttelt den
Kopf. Es gebe ja nichts zu sagen. „So et-
was“, sagt sie, hält inne. „Hier?“ Sie schüt-
telt wieder den Kopf. Es sind schwere Fra-
gen, weil sie kaum zu beantworten sind.
Im Rathaus ist der Bürgermeister noch
beschäftigt, also wartet man mit Felix
Obermoser, dem Pressesprecher. „Gerade
hat eine Mutter hier angerufen“, sagt er.
„Die hatte Angst, dass ihr der Sohn weg-
kippt.“ Weil er befreundet war mit einem
der Opfer. So ist das in einer kleinen Ge-
meinde wie Kitzbühel, 8272 Einwohner: Je-
der kennt hier jeden. Felix Obermoser
sagt: „Die ganze Stadt ist persönlich betrof-
fen.“
Obermoser selbst kennt die Mutter des
Täters. Die erschossene Mutter wiederum
ist mit seiner Schwester in die Schule ge-
gangen. Und mit der getöteten jungen
Frau ist seine Tochter zur Schule gegan-
gen. Andere Geschichte: Der getötete Vater
war bei einer Hausbetreuungsfirma ange-
stellt. Der Chef dieser Firma, der nun sei-
nen Mitarbeiter verloren hat, der wohne di-
rekt neben der Familie des Täters.
„So geht’s den meisten in der Stadt“,
sagt Obermoser. „Irgendwann haben sich
die Wege mal gekreuzt.“

Er rollt mit seinem Stuhl nach hinten,
beugt sich über den Schreibtisch und dreht
das kleine Radio lauter, Lokalsender, Life
Radio Tirol. „22 Mitarbeiter des Krisenin-
terventionsteams des Roten Kreuzes wa-
ren am Sonntag im Einsatz“, sagt die Spre-
cherin gerade, „heute sind es noch 14.“
Obermoser zeigt aus dem Fenster, dort
drüben, im „Londoner“, sagt er, haben sich
die 19-Jährige und ihr Freund am Samstag-
abend noch zum Feiern getroffen. Der
Freund war Eishockeyspieler, Adler Kitzbü-
hel, zweite österreichische Liga. Das Kri-
seninterventionsteam des Roten Kreuzes,
das auch schon an der Kaufmännischen Be-
rufsschule war, an der die junge Frau lern-
te, wird sich am Abend um acht mit der ge-
samten Eishockeymannschaft treffen.
Klaus Winkler kommt ins Zimmer, der
Bürgermeister, 55, in Kitzbühel geboren,
ein großgewachsener Mann mit einer gro-
ßen Aufgabe. Auch er kennt die Mutter des
Täters persönlich, auch er tut sich mit Ant-
worten schwer. Er spricht von einer „höhe-
ren Gewalt“, so sähen das die Menschen im
Ort. „Wie wenn ein Blitz irgendwo ein-
schlägt“, sagt er. Für den Bürgermeister be-
ginnt die Aufarbeitung mit Organisation.

Erst mal muss sich die Stadt um das Be-
gräbnis kümmern. So ist das, wenn eine
ganze Familie mit einem Schlag ausge-
löscht ist. Im Ort selbst gibt es keine Ange-
hörigen mehr.
Im Radio läuft jetzt „Shallow“ von Lady
Gaga, ganz leise, ein herzzerreißendes
Lied über die Suche nach Sinn und Tief-
gang im Leben, und es ist wahrscheinlich
ganz gut, dass es nicht lauter läuft.

Michael Struzynski ist an diesem Mon-
tag beruflich unterwegs, er meldet sich am
nächsten Tag am Telefon. Er ist der Pfarrer
in Kitzbühel, einer also, der etwas vom
Trösten versteht, vom Aufarbeiten. Auch
er hat die Familie gut gekannt, die junge
Frau getauft, zur Firmung geführt. Es wer-
de lange dauern, sagt er, bis Kitzbühel zur
Ruhe kommt. Und wie kann man es schaf-
fen, den Blick wieder nach vorne zu rich-
ten? Einander zuhören, sagt er, füreinan-
der da sein, miteinander reden.

Direkt neben dem Rathaus steht Gabi
Brandner in ihrem Laden, schaut nach
draußen und knetet einen Stift in ihrer
Hand. Es kommt ihr ruhiger vor als sonst,
gedämpfter. Anders. Immer wieder sind
heute Bekannte zu ihr in den Laden gekom-
men. Sie haben das Bedürfnis, zu reden.
Brandner sagt: „Man kann dann vielleicht
besser damit umgehen.“
Gabi Brandner lebt seit 22 Jahren in Kitz-
bühel, hat erst ein kleines Wirtshaus aufge-
macht, dann den Laden, Tutto Italia, Le-
bensmittel aus Italien. Sie lebt vom Touris-
mus, vom Ruf des schicken Orts, den die
Gemeinde geschickt zu pflegen versteht.
„Aber es sind unsere kleinen dörflichen
Strukturen, die uns jetzt helfen“, sagt
Brandner. „Gottseidank haben wir die
noch.“ Trotz Promis, trotz Massentouris-
mus, trotz Hahnenkammrennen, wenn
Kitzbühel von Besuchern geflutet wird,
80 000 Menschen an einem Wochenende.
Draußen vor dem Hotdog-Stand stehen
ein Mann im Overall und eine junge Frau
mit roter Mütze, im Gespräch vertieft.
„Ich kenn nur den Buam.“
„Mei, ich kenn die Mutter.“
„Furchtbar. Und aus so einem Grund.“

Vielleicht haben sie ja beide recht, die Be-
sitzerin vom Hotdog-Stand und Gabi
Brandner: Es gibt nichts zu sagen, aber es
gibt viel zu bereden.
Natürlich wabern auch Fragen durch
den Ort. Wie kann es sein, dass der Täter so
leicht zu einer Waffe kam, der Waffe des
Bruders, der im Ausland war? Wie ist eine
solche Gewalt möglich, von einem Men-
schen, dessen Familie in der Mitte der Ge-
sellschaft lebte? Und auch die Kriminalsta-
tistiken, die besagen, dass allein im benach-
barten Deutschland jeden Tag ein Mann
versucht, seine Partnerin oder Ex zu töten,
erklären nichts, sondern werfen neue Fra-
gen auf.
Und dann ist da noch die Sache mit der
Familie des Täters. „G’red wird ja immer“
in einem kleinen Ort, sagt Gabi Brandner,
so wird es auch hier sein. Wie geht es dann
weiter für die Familie, wenn Blicke gewor-
fen werden, wenn das Flüstern beginnt?
Bürgermeister Winkler sagt: „Sie sind un-
schuldig zu diesem Schicksal gekommen.“
Pfarrer Struzynski sagt: „Sie brauchen
menschliche Wärme.“
Gabi Brandner sagt: „Kitzbühel steht zu-
sammen.“

Selbst wer sich nur in Ansätzen mit dem fo-
tografischfestgehaltenen Freizeitverhal-
ten des Wladimir Putin befasst hat, weiß:
Assoziationen zu Castingshows wie „Ger-
many’s Next Topmodel“ – beziehungswei-
se der lokalen Variante „Top Model po-
russki“ – möchte er eher nicht wecken.
Wenn der Kreml Bilder präsidialer Erho-
lungsunternehmungen versandte, sah
man dort meist einen wilden Wladimir: Er
ritt oder angelte oben ohne, spielte Eisho-
ckey, raufte beim Judo, trotzte der rohen
Natur. Einige der etwa 50 Bilder von Putins



  1. Geburtstag am Montag stehen in dieser
    Tradition. Wieder begab sich der Präsident
    in die südsibirische Wildnis, wieder trug er
    Tarnkleidung, und auch wenn er dieses
    Mal keine Tiere erlegte, so wanderte er im-
    merhin durch unwegsames Gelände, mit ei-
    nem so großen Wanderstock, dass Gandalf
    neidisch wäre. Doch dann, plötzlich, zwi-
    schendrin, dieses Bild: Putin lümmelt.
    Er fläzt sich im Gras zwischen Felsen,
    auf halbem Weg zwischen Sitzen und Lie-
    gen, auf den rechten Unterarm gestützt.
    Nichts Stählernes strahlt dieses Bild aus;
    wo früher nackter Oberkörper war, schlab-
    bert jetzt ein Fleecejäckchen. Aber: Die Ent-
    spanntheit und der Präsident, das scheint
    keine natürliche Symbiose zu sein. Das
    Lümmeln ist nicht seine Stärke, die ganze
    Pose unbeholfen, sie erinnert an das be-
    mühte Rekeln verkrampfter Castingshow-
    Models. Und man meint, im Hintergrund
    Heidi Klum zu hören: „Sei doch bisschen lo-
    ckerer, sei du selbst, entspann dich!“
    Was will er damit bloß sagen? Ist ihm
    Stärke nun egal? Nein. Es ist der ultimative
    Beweis von Stärke, wenn einer sich in der si-
    birischen Wildnis so gelassen entspannt
    wie der Durchschnittsbürger auf der behü-
    teten Wohnzimmercouch daheim. Wladi-
    mir Putin, sagt das Bild, lümmelt über den
    Dingen. christian helten


Trier– Ein Militärflugzeug ist am
Dienstag etwa 20 Kilometer nördlich
von Trier nahe des Ortes Zemmer über
einem Waldstück abgestürzt. Bei der
verunglückten Maschine handelte es
sich um einenF-16-Kampfjet, wie eine
Sprecherin des US-Flugplatzes in Spang-
dahlem in der Eifel bestätigte. Dort
betreibt die US-Air Force eine Luftwaf-
fenbasis, auf der etwa 4000 Soldaten
und mindestens zwei Dutzend Kampf-
flugzeuge stationiert sind. Die Maschi-
ne habe sich auf einem routinemäßigen
Trainingsflug befunden, als das Un-
glück passierte, so die Sprecherin. Der
Pilot konnte sich nach Angaben der
Polizei über den Schleudersitz retten
und sei mit kleineren Verletzungen
geborgen und in ein Krankenhaus ge-
bracht worden. Die Absturzstelle wurde
weiträumig abgesperrt. Der Vorfall wird
nun von Flugunfallexperten unter-
sucht. sz/dpa

Göttingen– Das vor etwa drei Wochen
gestohlene Denkmal des Schauspielers
Heinz Erhardt (1909 – 1979) ist wieder
aufgetaucht. Das zwei Meter hohe und
etwa 20 Kilogramm schwere Denkmal
sei in der Göttinger Innenstadt an einen
Baum gelehnt gefunden worden, sagte
eine Polizeisprecherin am Dienstag. „Es
ist auch nicht stark beschädigt, nur am
Fuß ist es etwas verbogen“, sagte die
Sprecherin. Die Beamten suchen weiter
nach den Tätern.dpa

In der vergangenen Woche sind in Zwickau
zweiDenkmäler geschändet worden, die
an Enver Şimşek erinnern. Şimşek war das
erste Mordopfer der Neonazi-Terrorgrup-
pe NSU. Erst wurde ein Gedenkbäumchen
umgesägt, dann wurde eine Bank zerstört.
Diesen Ausdruck des Hasses wollte der
17-jährige Jakob Springfeld so nicht stehen
lassen. Gemeinsam mit Mitschülern orga-
nisierte der Zwickauer eine Gedenkminute
an dem umgesägten Baum, zu der am Mon-
tag etwa hundert Menschen kamen.

SZ: Wie kam es zu dieser Gedenkminute?
Jakob Springfeld: Am Sonntagabend kam
mir die Idee dazu. Ich wollte ein Zeichen
setzen. Viele meiner Mitschüler hatten mir
auch von sich aus geschrieben, dass es ein-
fach nicht in Ordnung ist, was da passiert
ist, und dass Zwickau immer nur im Zusam-
menhang mit braunem Gedankengut in
den Nachrichten ist. Wir wollten es einfach
nicht zulassen, dass in unserer Stadt die Na-
zis das Sagen haben.

Wie lief die Veranstaltung ab?
Wir sind zusammen zu dem Gedenkbaum
gelaufen, dort wurde die Geschichte des
Enver Şimşek vorgelesen und auch, wie er
von den Nazis umgebracht wurde. Danach
gab es die Gedenkminute, und anschlie-
ßend habe ich noch ein paar Worte gesagt.

Gibt es denn in Zwickau so ein massives
Problem mit Rechtsextremismus?
Klar, das gibt es. Gerade die rechtsextreme
Partei „Der Dritte Weg“ ist hier relativ
stark vertreten, insofern hat mich die Denk-
malschändung leider nicht überrascht. Für
mich ist es schon schwer vorstellbar, wie
bösartig man sein muss, um so etwas zu
tun. Nicht nur den Baum umzuschneiden,
sondern dann weiterzumachen und auch
noch diese Bank zu zerstören. Das zeigt ein-
fach, was das für Leute sind. Aber es gibt
auch sehr viele andere Initiativen, die sich
gegen rechts einsetzen. Wir sind bunt. Und
das haben wir bei dieser Gedenkminute
ganz gut zum Ausdruck gebracht.

Haben Sie persönlich Erfahrungen mit
Rechtsextremen gemacht?
Gerade weil ich mich in Zwickau für Fri-
days for Future engagiere, habe ich stark
mitbekommen, dass es hier Nazis gibt. Die

sind schon öfter auf den Klimademos auf
uns Schülerinnen und Schüler losgegan-
gen. Bei der letzten FFF-Demo haben Rech-
te alle Teilnehmer gefilmt, haben unsere

Boxen ausgeschaltet, kamen, trotz eines
Platzverweises, mit einem Auto und haben
den Motor laufen lassen. Die versuchen ge-
zielt, die Leute zu attackieren, die sich ge-
gen Nazis einsetzen. Ich werde regelmäßig
angepöbelt und angespuckt oder, wenn ich
in den Club gehe, plötzlich rumgeschubst.

Macht Ihnen das Angst?
Schon ein bisschen, muss ich zugeben –
vor allem, wenn ich alleine auf der Straße
unterwegs bin, gerade wenn es dunkel ist.
Ich achte mittlerweile darauf, dass ich
abends nicht alleine vom Club nach Hause
gehe. Aber es stehen so viele Leute hinter
mir: Fridays for Future, das Bündnis „Für
weniger Angst“ und auch Freundinnen,
Freunde und Mitschüler, die Stellung bezie-
hen. Die mir sagen, dass sie für mich da
sind. Das gibt mir Kraft und den Ansporn
weiterzumachen.

interview: raphael weiss

Kiel– Eine Staatsanwältin muss sich
seitDienstag wegen des Verdachts der
Rechtsbeugung vor dem Kieler Landge-
richt verantworten. Der früheren Tier-
schutz-Dezernentin wird vorgeworfen,
beschlagnahmte Tiere notveräußert zu
haben, ohne den Besitzern zuvor die
Möglichkeit des Widerspruchs einge-
räumt zu haben. „Die Angeklagte wollte
ihre Stellung als Staatsanwältin dazu
nutzen, das Tierschutzrecht mit Nach-
druck durchzusetzen“, sagte Staatsan-
walt Joachim Reinhold bei der Verle-
sung der Anklageschrift. „Sie entfernte
sich dabei jedoch bewusst und in
schwerwiegender Weise von Recht und
Gesetz.“ Sie habe bei der Bearbeitung
der Fälle Fehler gemacht, räumte die
Angeklagte zu Prozessbeginn ein. Kei-
nesfalls aber habe sie das Recht ge-
beugt. Das Gericht hat 36 Verhandlungs-
tage angesetzt. Ein Urteil könnte im
März kommenden Jahres fallen. dpa

Gütersloh– Die Polizei in Gütersloh
fahndet nach Dieben mit ungewöhnli-
cher Beute: Müsli. Die bislang unbe-
kannten Täter sollen seit Ende Septem-
ber gleich mehrmals in eine Drogerie
eingebrochen sein und eine Vielzahl
von Müslipaketen erbeutet haben, wie
die Polizei am Dienstag mitteilte. Die
Ermittler suchen jetzt nach Zeugen des
Beutezuges in der Stadt in Ostwestfa-
len. Wegen der Nähe zum Tatort Droge-
rie geht die Polizei bei einem Einbruchs-
versuch in eine Gaststätte am Montag
von denselben Tätern aus. „Müsli aber
gab es in der Kneipe wohl nicht“, sagte
eine Sprecherin.dpa

Sonsbeck– Einen Monat lang löste ein
Känguru, das rund um die nordrhein-
westfälische Stadt Xanten über die
Straßen hüpfte, immer wieder Polizei-
einsätze aus. Einfangen konnte man
das Tier nicht – bis Beamte am Sonntag-
abend Erfolg hatten: Mithilfe eines
Tierarztes, der das Tier mit einem Blas-
rohr betäubte, wurde das Beuteltier
eingesackt. Wo das Känguru ausgebüxt
war, weiß die Polizei nicht: „Keiner
scheint das Kleine zu vermissen“, so die
Behörde in einer Mitteilung vom Diens-
tag. Das Tier kam vorübergehend in
den Krefelder Zoo.dpa

STILKRITIK


Militärjet abgestürzt


Erhardt-Denkmal wieder da


Hier?


Ein Mannerschießt seine Ex-Freundin und ihre Familie, fünf Tote
in einem Haus – in Kitzbühel, wo fast jeder jeden kennt.
Über einen Ort, der das Unbegreifliche zu begreifen versucht

„Wir wollten es einfach nicht zulassen“


JakobSpringfeld hat in Zwickau spontan eine Mahnwache gegen Neonazis organisiert


Klaas Heufer-Umlauf, 36, Moderator,
philosophiert. „Privat probiere ich, uniro-
nisch zu sein“, sagte er demPlayboy.Nie
habe die Ironie eine so große Konjunk-
tur gehabt wie jetzt. „Das ist ja ein Pro-
blem unserer Generation.“ Es sei sehr
erfrischend, wenn man damit einfach
mal aufhöre. Bei der Anwendung von
Ironie müsse man immer aufpassen:
„Weil diese kleine Brücke Richtung Zy-
nismus manchmal gar nicht so weit
entfernt ist – und das ist dann der Hu-
mor der Glücklosen.“


Klaus Meine, 71,Scorpions-Sänger, hat
seine Nachbarn akustisch belästigt. Er
habe „Wind of
Change“ 1989 bei
offenem Fenster
geschrieben, sagte
er derBild-Zeitung.
„Erst war das be-
rühmte Pfeifen da,
dann der Text. Mit
meinem sich immer
wiederholenden
Pfeifen habe ich
damals meine Nach-
barn genervt.“FOTO: AP


Sascha Hehn, noch 64, Schauspieler,
wünscht sich zum 65. Geburtstag am



  1. Oktober einen Kuchen mit 45 Kerzen,
    „denn 65 ist ja bekanntlich das neue 45“,
    sagte er der Deutschen Presse-Agentur.


Brian Gundy, US-Reptilienzüchter,
vermisst einen Sack voller Schlangen. Er
habe nach einer Präsentation im kalifor-
nischen San José kurz seine Ausrüstung
zurückgelassen, um sein Auto zu holen,
sagte er dem Sender KTVU. Als er zu-
rückgekommen sei, sei ein Seesack mit
vier Pythons und einer Blauzungen-
eidechse weg gewesen. „Ich sorge mich
um die Sicherheit meiner Tiere.“ Das
Geld sei nicht so wichtig. Die Reptilien
sind 5000 Dollar (etwa 4500 Euro) wert.


Tameka „Tiny“ Harris, 44, US-Sänge-
rin, ist ihren Schmuck los. Dem ehemali-
gen Mitglied der GruppeXscapewurden
laut einem Bericht desAtlanta Journal-
ConstitutionKlunker im Wert von
750000 Dollar (etwa
680000 Euro) ge-
klaut, darunter ihr
Ehering von Rapper
T. I., 39. Harris hatte
ihren Schmuck nicht
besonders sicher
verwahrt – in einer
blauen Tasche, die in
ihrem Lamborghini-
SUV lag, das in Atlan-
ta vor einer Bar park-
te.FOTO: AP


Florian Eiserlo, 37, Leiter der Auffang-
station „Tierart“ im pfälzischen Maßwei-
ler, hat einen Tiger mit einem außerge-
wöhnlichen Gebiss in seiner Obhut. Der
125 Kilo schweren Raubkatze Cara wur-
de unter Vollnarkose ein Goldzahn einge-
setzt. „Cara kann schon wieder Knochen
zertrümmern“, sagte Eiserlo der dpa.


Staatsanwältin vor Gericht


Knusprige Beute


Polizei fasst Känguru


Jakob Springfeld, 17, ist
Schüler am Peter-Breuer-
Gymnasium in Zwickau,
das direkt neben dem
umgesägten Gedenkbaum
liegt. Durch sein Engage-
ment für den Klimaschutz
sei er auch sensibler für
andere Themen geworden,
sagt er.FOTO: OH

Lümmeln


8 HF3 (^) PANORAMA Mittwoch,9. Oktober 2019, Nr. 233 DEFGH
In diesem Haus in Kitzbühel hat ein 25-Jähriger seine Ex-Freundin, deren neuen Partner und ihre Familie erschossen. FOTO: APA/KERSTIN JOENSEN, BEARBEITUNG: SZ
Der Bürgermeister sagt über die
Angehörigen des Verdächtigen:
„Sie sind unschuldig.“
Enver Şimşek, erschossen am 11. September 2000 in Nürnberg, war das erste Opfer des
NSU.In Zwickau, wo sich das Terrortrio zuletzt versteckte, wurde im September ein
Gedenkbaum aufgestellt – und wenige Wochen später zerstört. FOTO: STADT ZWICKAU
LEUTE
KURZ GEMELDET
FOTO: SPUTNIK/REUTERS
Kitzbühel, 8272 Einwohner,
bekannt für Glamour und
Leichtigkeit. Was wird daraus?

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