F
ür Dr.Christine Lemaitre, Geschäfts-
führender Vorstand der Deutschen
Gesellschaft für Nachhaltiges Bau-
en (DGNB) ist die schon lange überfällige
Antwort des Bausektorsauf die dringenden
Fragen unserer Zeit eindeutig die Nachhal-
tigkeit. Diese, so erläutert sie, beruht auf
drei Säulen: Ökonomie, Ökologie und So-
ziokultur: „Gebäude werden wirtschaftlich
sinnvoll geplant und über den gesamten
Lebenszyklus betrachtet, ressourcen- und
umweltschonend umgesetzt und stellen den
Nutzer und seine Bedürfnisse in den Mittel-
punkt. Darüberhinausfügen wir als DGNB
drei weitere Themenfelder hinzu, denn auch
die Technik, der Prozess und der Standort
spielen bei der Planung und beim Bau von
Gebäuden eine wichtige Rolle.“ Ziel der
DGNB ist es, betont Lemaitre,Nachhaltig-
keit in der Bau- und Immobilienwirtschaft
zu fördern und im Bewusstsein der breiten
Öffentlichkeit zu verankern. Dafür schuf
der Verein ein eigenes Zertifizierungssystem
das dabei hilft,die reale Nachhaltigkeit in
Bauprojekten zu erhöhen.
Rundumpaket der Nachhaltigkeit. Werden
alle wichtigen Aspekte beachtet und best-
möglich umgesetzt, so steht nachhaltiges
Bauen vor allem für Qualität –durch die
Langlebigkeit und den Einklang mit der
Umwelt.Zum Beispiel bei dem Projekt c13
in Berlin-Prenzlauer Berg–einemHolzhy-
bridhaus. Das Gebäudewurde in derKon-
stellation KadenKlingbeil Architekten
geplant und im Januar 2014 von Kaden +
Lager finalisiert. Es ist eines voninsgesamt
acht Projekten,das vonder DGNB für den
Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur
2020 nominiert wurde. Das c13beherbergt
nicht nurWohnungen, sondern auchVeran-
staltungsräume, Gastronomie,eine Kita, ein
Familienzentrum, Ateliers und Büroräume.
In dem Familien-, Bildungs- undGesund-
heitshaus wohnenund arbeitenrundsechzig
Menschen. Zudemgibt es dort immer wie-
der Ausstellungen,Lesungen undKonzerte.
Die Konstruktion,so Lemaitre, ist vorbild-
lich und zeigt, dass Bauenzirkulär funktio-
niert: „Jedes Materialist sortenrein trenn-
und wiederverwertbar.Nicht zuletzt steht
die Nutzungdes nachwachsendenRohstoffs
Holz als Baustoffganz im Sinne desnach-
haltigenBauens.Schließlichstößt Holz kein
einzigesCO2 aus, sondern speichert es statt-
dessen.”
Bilder :50Hertz HGEsch
Bild :Bernd Bo rchardt
Zurück zumBewährten.Ingo Kern ist In-
haber der Berliner Firma „neues gesundes
bauen.“ und hat sich auf Holzhäuser spezi-
alisiert: „Wir bauen moderne Holzhäuser,
die nichts mit Blockenbohlenromantik zu
tun haben“,betonter. Schon die Planung
ist laut Kern nachhaltig,dennmeist sind
es eher kleinere Häuser,die Raum für sich
ändernde Lebensumstände bieten. Auch
beliebige Grundrisse seien bei Holzrah-
menbauten möglich, mit leichter Anpas-
sung der Räumlichkeiten an die jeweiligen
Anforderungen des Bauherrn. Es gibt im-
mer wieder Stimmen, die Bedenken äußern,
dass ein Haus, das überwiegend aus dem
Baustoff Holz gefertigt wurde, nicht so
gut in derWärmedämmung ist. Laut Kern
stimmt das so nicht: „Holzhäuser lassen
sich sehr leicht mit vielen Dämmstoffen
kombinieren, wie beispielsweise Hanf, Zel-
lulose,Scha fwolle und Holzwolle. Zudem
werden mit schmaleren Wandaufbauten
vergleichsweise bessere Dämmwerte und
damit Isolierungseigenschaften erzielt. Und
schließlichregulieren auf Holz basieren-
de Dämmstoffe den Feuchtigkeitsgehalt
und verbessern ganz allgemein dasWohn-
raumklima.”Das schlage sich dann auch
nachweislich in weniger Heizkosten nieder,
betont Kern, und fügt hinzu,dassdas Kli-
ma im Haus durch eine Kombination mit
Lehmbaustoffen noch weiter optimiert wer-
den kann.
Wohlfühlmaterial Holz. Offenbar besinnt
sich die Bauindustrie auf das, was einmal
gut war–und noch immer Bestand hat.So
wurden zum Beispiel auch Fachwerkhäuser
unter anderem mit Lehm gebaut und ha-
ben bis heute Jahrhunderte überdauert.
NACHHALTIGES
BAUEN, WOHNEN &
ARBEITEN
Durch Langlebigkeit undden
Einklang mit derUmwelt steht
nachhaltiges Bauenfür Qualität
...
Die Unternehmenszentralevon
50Hertz in der Heidestraße versorgt
sich selbst mit erneuerbarerEnergie.
Die Unternehmenszentrale von
Ökologisches Bauenbedeutet,
Häuser werdensogebaut, dasssie
mitdem Menschenundder Umwelt
harmonieren.Künftige Generati-
onen solleneine lebenswerte und
intakte Umweltvorfinden–auch in
der Stadt. Es ist mehr als einTrend,
es ist eine zukunftsweisende Artzu
leben,die für kommende Generati-
onen ganz selbstverständlich sein
wird. Dabei spielt nicht nur Holz
eine große Rolle
/ (^4) Nr.40, Ausgabe 05./06. Oktober 2019 / 5
Tel. 030-54437310
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