Die Welt - 21.09.2019

(Rick Simeone) #1
Unser Pensionär

Horst Weller


verstarb am 7. August 2019 im Alter von 77 Jahren.

Er gehörte unserem Hause von 1957 bis 1998 an
und war zuletzt in der Abteilung Montage tätig.

Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten.

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21.09.19 Samstag, 21. September 2019DWBE-HP


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10 WIRTSCHAFT DIE WELT SAMSTAG,21.SEPTEMBER


D


icker auftragen geht
kaum. „Zum ersten Mal in
der Geschichte“, ließ der
Tiernahrungshersteller
Purina wissen, sei es
hauseigenen Wissenschaftlern gelun-
gen, einen Weg zur Eindämmung der
berüchtigten Katzenhaarallergie zu fin-
den. Mit einem Zusatz zur Tiernahrung
lasse sich der Auslöser der quälenden
Überempfindlichkeit wohl schon bald
bedeutend verringern, verkündete die
Nestlé-Tochter Mitte Juni ihre nach ei-
gener Einschätzung „bahnbrechenden
Forschungsergebnisse“.

VON MICHAEL GASSMANN

Ob dem Konzern wirklich die Ehre ei-
ner Pioniertat zusteht, werden Wissen-
schaftshistoriker erst noch klären müs-
sen. Denn wenige Wochen zuvor hatte
das Schweizer Unternehmen Hypopet
in einer wissenschaftlichen Fachzeit-
schrift („Journal of Allergy and Clinical
Immunology“) bereits einen Beitrag
über die Neutralisierung des Allergie-
auslösers veröffentlicht. Hypopet, ein
Ableger der Universität Zürich, setzt
dabei allerdings auf ein anderes Verfah-
ren, nämlich auf eine Impfung der Tie-
re. „Es ist purer Zufall, dass Nestlé und
wir fast zur gleichen Zeit mit Ankündi-
gungen zu diesem Thema an die Öffent-
lichkeit gehen“, sagt der Schweizer Im-
munologe Martin Bachmann, zugleich
Chef von Hypopet. Er selbst habe erst
durch Nestlés Pressemitteilung von der
Parallelentwicklung erfahren.
Für Bachmann ist klar, dass er der
Nestlé-Tochter nicht kampflos das Feld
überlassen will. Neben der Ehre geht es
um etwas vielleicht noch Wichtigeres:
Geld. „Ich gehe davon aus, dass es zu ei-
nem Wettlauf mit Nestlé kommt. Der
Markt ist kommerziell interessant“,
meinte Bachmann gegenüber WELT.
Wer auch immer als Erster ein Mittel
gegen das Leiden der Hunderttausen-
den Allergikerzur Verfügung hat, kann
auf gesunde Geschäfte hoffen. Denn
was die Purina-Forscher feststellen, be-
stätigt bereits der Augenschein im All-
tag häufig: „Viele Katzenbesitzer mit
Katzenallergie lehnen die Entfernung
ihres Haustiers aus der Wohnung ab.“
Die Schlussfolgerung kann jeder selbst
ziehen: Lieber als auf das geliebte Pelz-
wesen zu verzichten, geben allergiege-
plagte Eigentümer Geld aus, um ihren
Liebling ohne oder mit geringeren ge-
sundheitlichen Gefahren knuddeln zu
können. Im Zweifel darf es dann auch
etwas teurer werden.
Fest steht: Zehn bis 20 Prozent aller
Erwachsenen leiden unter Symptomen
der Katzenallergie. Sie gilt als die häu-
figste Form von Überempfindlichkeit
des Immunsystems auf Tiere. Bei man-
chen zeigt sich als Reaktion lediglich ei-
ne Reizung der Augen- und Nasen-
schleimhäute, in Extremfällen kann es
aber zu lebensbedrohlichen Asthmaan-
fällen kommen. Dazwischen sind ver-
schiedene Schweregrade möglich. Die
Behandlungsmethoden beschränken
sich bisher meist auf Desensibilisierung
oder die Gabe von Antihistaminika oder
Kortison. Für die Betroffenen kommt
damit Erleichterung in Sicht, ohne dass
sie ihre Gewohnheiten einschränken
müssten. Allerdings werden noch einige
Jahre vergehen, bis die Mittel auf den
Markt kommen. Bachmann spricht von
mindestens zwei Jahren bis zur Markt-
reife, eine Purina-Sprecherin wollte
sich erst gar nicht festlegen.
Beide Forschergruppen bauen auf der
Erkenntnis auf, dass – entgegen einer

weit verbreiteten Auffassung – nicht die
Katzenhaare selbst Auslöser der Über-
empfindlichkeit sind, sondern ein Pro-
tein im Speichel und in der Augenflüs-
sigkeit der Tiere, das sogenannte Fel d 1.
Bei der „Katzenwäsche“ – also dem art-
typisch ausgiebigen Ablecken der Haare
an Kopf und anderen Körperteilen –
bleibt der Stoff einfach auf den Haaren
kleben. Das kann fatale Folgen haben,
denn der Erreger hat äußerst unange-
nehme Eigenschaften. „Wegen seiner
geringen Größe und seiner Struktur
kann Fel d 1 dauerhaft über längere Zeit-
räume in der Atemluft verbleiben. Es ist
eines der am leichtesten einzuatmen-
den Allergene“, heißt es in der Purina-
Studie. Die besondere Molekularstruk-
tur des Proteins sorge auch dafür, dass
es gut an Geweben, Teppichen und
Polstermöbeln haften bleibe.
Durch Übertragung etwa in der Be-
kleidung könne es selbst an Orte trans-
portiert werden, die noch nie eine Katze
betreten hat. Frühere Forschungen hät-
ten zudem gezeigt, dass die Partikel
auch fünf Monate nach der Entfernung
einer Katze aus einer Wohnung noch
vorhanden sein könnten. Den direkten
Kontakt mit den Tieren zu vermeiden
hilft also nur bedingt, die Leiden zu ver-
meiden. Unter Wissenschaftlern ist die
Erkenntnis nicht neu, dass Fel d 1 der
Übeltäter ist. Schon im Jahr 2003 konn-
te eine isländische Forschergruppe um
die Wissenschaftlerin Unnur Steina

Björnsdottir zeigen, dass die Symptome
bei Allergikern sich deutlich milderten,
wenn sie durch extreme Hygienemaß-
nahmen die Berührung mit dem Protein
vermeiden. Die neuen Methoden gehen
einen Schritt weiter, indem sie durch
Nahrung oder Impfung gleich die Pro-
duktion von Fel d 1 bremsen.
Mensch und Katze leben seit rund
1 0.000 Jahren friedlich zusammen, in
letzter Zeit auch zunehmend innig. Das
Miniraubtier hat mit den Jahren eine
Karriere vom bloß nützlichen Mäuse-
fffänger zum bevorzugten Streichelob-änger zum bevorzugten Streichelob-
jekt und YouTube-Star hingelegt. Vi-
deos, die Katzen als purzelnde Knäuel
vorm Spiegel, als stoisch-komische
Passagiere auf Staubsaugerrobotern
oder bei gar putzigen Balgereien mit
Artgenossen zeigen, zählen zu den
klickträchtigsten Bewegtbildern im
Netz. Viele Katzenbesitzer, aber auch
deren Familienmitglieder oder Besu-
cher, bezahlen die Zuneigung zum
Kleintier mit Arbeitsausfall und Be-
handlungskosten. Wie groß der wirt-
schaftliche Schaden ist, lässt sich nur
grob beziffern. Schätzungen gehen von
5 0 bis 150 Milliarden Euro pro Jahr in
Europa durch alle Allergien aus.
Was juckende Augen und Atemnot
durch Katzenallergien anbetrifft, könn-
ten die Negativziffern in absehbarer
Zeit zurückgehen. „Wir arbeiten mit ei-
nem Impfstoff, der ähnlich funktioniert
wie andere Schutzimpfungen. Etwa

einmal pro Jahr wird voraussichtlich ei-
ne Auffrischungsimpfung erforderlich
sein“, sagt Bachmann, der zugleich als
Professor an der Universität Bern lehrt.
Es handele sich um einen Wirkstoff auf
Pflanzenbasis, der, mit Antikörpern
versehen, in der Lage sei, das Protein
Fel d 1 in der Katze zu neutralisieren.
Bei demselben Eiweißstoff setzen auch
die Forscher von Nestlé Purina an, doch
mischen sie dem Futter einen Antikör-
per bei, diesmal auf der Basis von Ei.
Bei ihrer Studie erhielten 105 Katzen
aus allen Altersgruppen zwölf Wochen
lang die Spezialnahrung. Bereits nach
drei Wochen sei eine „signifikante Re-
duktion“ von Fel d 1 nachgewiesen wor-
den. Nach zehn Wochen war das Aller-
gen nach den Angaben nur noch halb so
häufig festzustellen wie zuvor. Das Bes-
te: Am größten sei der Rückgang bei
Tieren gewesen, deren Speichel zuvor
am stärksten belastet war.
Mit Zusatznutzen wie dem Antialler-
gen für Katzen versuchen Hersteller wie
Purina, sich vom breiten Massenmarkt
für Heimtierfutterabzusetzen. Zumal
die großen Händler hier immer mehr
mit ihren Eigenmarken eindringen. Erst
im Februar beglückte Purina etwa Hun-
defreunde mit der Ankündigung der
Markteinführung eines Futters, das ein
ruhiges Verhalten der Tiere fordere. Die
Nestlé-Tochter hat ihren Anteil am
deutschen Tiernahrungsmarkt mit Mar-
ken wie Felix, Gourmet oder Purina

One im vergangenen Jahr mit einem
Umsatz von 357,8 Millionen Euro nach
eigenen Angaben leicht auf 12,9 Prozent
erhöht. Am rund 75 Milliarden Euro
schweren Weltmarkt hat die Nestlé-
Sparte nach Angaben der Marktbeob-
achtung Euromonitor einen Anteil von
gut 21 Prozent. Nur Wettbewerber Mars
Petcare – eine Schwesterfirma des
Schokoriegelproduzenten – ist mit Mar-
ken wie Whiskas, Sheba, Pedigree oder
Frolic noch etwas größer.
Forscher Bachmann lässt sich durch
die Größe der Konzerne nicht beeindru-
cken. Sein Konzept sei für die Endver-
braucher vorteilhafter, macht er gel-
tend: „Eine Impfung einmal im Jahr ist
kostengünstiger als die Verabreichung
eines Antikörpers mit dem Futter“,
nimmt Bachmann Nestlés Herausforde-
rung an, noch bevor die ersten Produkte
auf dem Markt sind. Der Preis einer
Impfung lasse sich zwar noch nicht be-
ziffern, aber: „Unser Ziel ist, dass jeder
sie sich leisten kann“. Auch Purina gibt
sich kampfbereit. „Wir gehen davon aus,
dass unsere Methode langfristig die
tragfähigere ist“, sagte eine Firmen-
sprecherin. Ein Argument: Die Methode
greife in das Protein, dessen Funktion
für die Katze noch weitgehend unge-
klärt sei, nicht im Körper des Tieres ein,
sondern modifiziere es erst in dessen
Maul. Es wird spannend sein zu sehen,
wie die hauseigene Werbeabteilung die-
se Botschaft demnächst umsetzt.

GETTY IMAGES

/IAN COTTA FOTOGRAFIA

Hoffnung für Allergiker


Viele Katzenbesitzer nehmen für ihr Haustier juckende Augen und Atemnot in Kauf. Unabhängig


voneinander entwickeln nun zwei Unternehmen Methoden, um ihr Leid zu mindern


V


or zwei Wochen kam es in Ber-
lin-Mitte zu einem schreckli-
chen Verkehrsunfall, bei dem
vvvier Menschen ihr Leben verloren, eineier Menschen ihr Leben verloren, eine
Großmutter mit ihrem Enkel und zwei
Besucher aus England und Spanien.
Wie der Unfall passiert ist, konnte in-
zzzwischen rekonstruiert werden, jetztwischen rekonstruiert werden, jetzt
geht es um die Unfallursache.
WWWar es ein technisches oder einar es ein technisches oder ein
menschliches Versagen? Der Anwalt
des Fahrers hat die zuständige Staats-
anwaltschaft wissen lassen, es habe ei-
ne „akute gesundheitliche Notlage“
vorgelegen, was allerdings vieles be-
deuten kann, von einem Husten- bis zu
einem epileptischen Anfall.Ein Detail
des Unfalls wurde freilich schnell in al-
len Medien vermeldet. Der Unfallwa-
gen war ein SUV aus dem Hause Por-
sche, worauf der stellvertretende Vor-
sitzende der Grünen-Fraktion im Bun-
destag „eine Obergrenze für große
SUV in den Innenstädten“ forderte
und der Bundesgeschäftsführer der
Deutschen Umwelthilfe noch einen
Schritt weiter ging: „Wir fordern Stadt-
panzer raus aus unseren Städten.“
Ein paar Tage nach dem „Horror-
Unfall in Berlin-Mitte“ stießen in Düs-
seldorf an einer Straßenkreuzung zwei
AAAutos zusammen, worauf eine Düssel-utos zusammen, worauf eine Düssel-
dorfer Tageszeitung titelte: „Teurer
Porsche in Unfall verwickelt.“ Um wel-
ches Fabrikat es sich bei dem anderen
Fahrzeug handelte, wurde nicht ausge-
ffführt. Es wäre wohl etwas voreilig, ausührt. Es wäre wohl etwas voreilig, aus
diesen beiden Fällen einen Trend abzu-
leiten. Aber es fällt schon auf, dass der
Name des Herstellers offenbar eine
Rolle spielt, sobald es einer ist, der
„teure“ Autos herstellt, dazu noch
„Stadtpanzer“, die groß und schwer
sind, ganz unabhängig davon, ob diese
mehr Unfälle verursachen als kleine
und billigere Autos.
In Deutschland wird schon eine
WWWeile darüber diskutiert, ob man beieile darüber diskutiert, ob man bei
bestimmten Delikten, etwa Messerste-
chereien, die Nationalität der Täter
nennen sollte. Es gibt Gründe, die da-
fffür-, und welche, die dagegensprechen.ür-, und welche, die dagegensprechen.
Bei Autounfällen ist es ähnlich. Sollten
Porsche-Autos tatsächlich prozentual
mehr Unfälle verursachen, müsste
man schon anfangen zu überlegen, ob
es an der Marke oder an den Fahrern
liegt, die sie bevorzugen.
Und weil wir ohnehin gerade einen
Regelungs- und Verbotswahn durchle-
ben: Sollte man nicht auch Epilepti-
kern, Diabetikern und Allergikern (der
Schreiber dieser Zeilen ist einer!) den
Führerschein vorsorglich entziehen?
Schon harmlose Antihistaminika, die
bei Heuschnupfen eingenommen wer-
den, können Benommenheit und
Schläfrigkeit verursachen. Keine guten
VVVoraussetzungen für sorgloses Auto-oraussetzungen für sorgloses Auto-
fffahren, weder in einem SUV von Por-ahren, weder in einem SUV von Por-
sche noch in einem Sandero von Dacia.

DIE ACHSE DES GUTEN

KKKeinein


FFFührerscheinührerschein


fffür Diabetiker!ür Diabetiker!


HENRYK M. BRODER

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