Die Welt - 21.09.2019

(Rick Simeone) #1

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21.09.19 Samstag, 21. September 2019DWBE-HP


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DWBE-HP

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DIE WELT SAMSTAG,21.SEPTEMBER2019 SEITE 24

PANORAMA


Breeemmmeeen Hamburg

Hannover

Leipzig

Münster

RRoosstockk

Düsseldoorff

FFriedrichshafen

Saarbbrücken

Köln

KKiiell

MMünchhen

Kassel

Stuttgart

Berlinn

DDrrreessddenn

Frankffurt

Nürnberrg

Antalya
Bali
Bue
Dje
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Innsbruck
J l

Manila
Mb

WELLLTTWETTERHEUTE

TEMPERAAATTURREKKKOORDE

DEUUTTSSCCHHLLAANNDDHHEEUUTTEE

VORHERSAAAGGE

ViellSSonne,vereiinzellttHHochhnebbell


Sonntag

Norden Süden

Montag Dienstag Mittwoch

Sonne

Mond

07 : 0619 : 23

23 : 0314 : 38
AngabenffürKassel

HäufigherrschtvieleStundenlangSonnenschein,undnurwe-
nigeWolkenfelderziehenvorüberrr..ImäußerstenNordenundimNord-
ostenlöstsichderzumTTTeeilzäheHochnebelmitunternichtüberallaufff..
Esbleibtdabeiabervorwiegendtrocken.DieTTTeemperaturenerreichen
Höchstwertezwischen 17 und 25 Grad.DerWindwehtüberwiegend
schwachbismäßigundseltenmitfrischenBöenausOstbisSüdost.
PersonenmitniedrigenBlutdruckwertenleidenverstärkt
unterKreislaufbeschwerdenmitKopfschmerzenundSchwindelge-
fühlen.AußerdemkommtesbeieinerentsprechendenVVVoorbelastung
zuMigräneattacken.DerSchlafistbeivielenoberflächlicheralssonst.

DDuuublin

Brüüssssseel

OOsslloo

Warschau

Bordeaauuux

Kiew

Moskau

St.Petersburg
Sttoockholmmm

RRiiga

Reyykkkkjjaaavikk

Koppennhhaaggeen

Berllin

Helsssiiiinki

WWiieennn
ZZürriich

Nizza

Palma

LLooonddon

Pariis

Rommm

AAtthheenn

Tuniss

ZagrebBudapeest

LLLissabon

LLLaaasPalmmmaaass

MMaddrddii BBarcceelloonnaa

MMMaalaga

Algierrr


  • 9 bis- 5 - 4 bis 0 1 bis 5 6 bis 10 11 bis 15 16 bis 20 21 bis 25 26 bis 30 31 bis 35 über 35


Hoch/Tief Warmfront Kaltfront Okklusion Warmluft KKKaaltluffftt

(^1224132112201219112291511201218)
IIIsstannbul
32 ° heiter
25 ° lki
22 ° sonnig
26 ° lki
30 ° Schauer
32 ° hir
uer
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HHaammbbbuurrggg
München
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17
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HT
VVVaanccouver
WWWaashingtoonn
NewOrleans
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TTTTookioo
Peking SSeeoul
Chengdu
Bangkokk
KualaaLLuummpurr
HoChiMMinhStadt
Singaappuur
MMaanila
Hongkong
Shhanghaii
BBrruunneei
Dhaka TTTTaaipeh
SSanFrancisco YYYYaangon
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LosAngeles
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TTTooronto
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rr 331 °
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300 °°
31 °°
3444 °°
3311 °
228 °°°°
1777 °°
28 °
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Sonntag Montag Dienstag Mittwoch Sonntag Montag Dienstag Mittwoch
Mitte
1123 1118 1119 1118
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Maximum 24 , 5 °( 1989 ),
Minimum 2 , 0 °( 1997 )
Maximum 30 , 6 °( 2018 ),
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Hamburg Berlin Maximum 28 , 2 °( 2003 )
Minimum 0 , 444 °°( 2012 )
Maximum 29 , 3 °( 2003 )M,ünchen
Minimum 1 , 0 °( 1962 )
Frankfurt
Der Uniformierte hielt ihn für ein Un-
fallopfer. In einem Polizeivermerk heißt
es später, der Beschuldigte habe „in
kindlicher Sprache“ gesprochen.
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat
vor einer Jugendkammer wegen Mordes
angeklagt, die Verteidigung weist diese
Einschätzung zurück. Mert T., zur Zeit
des Unfalls 20 Jahre und vier Monate
alt, ein schüchtern wirkendes Bürsch-
chen mit Brille und Haarschopf auf dem
kurz rasierten Schädel, wie es jetzt Mo-
de ist unter den jungen Migranten, ist
Stuttgarter, deutscher Staatsbürger. Er
wurde in eine rechtschaffene türkische
Familie hineingeboren, in der er noch
immer tief verwurzelt zu sein scheint.
„Kfz-Mechatroniker in Ausbildung“,
merkt die Vorsitzende an. Bei Daimler
natürlich, wie die meisten aus seiner
Clique. Sie alle sprechen fließend
Deutsch, heißen Serhat, Eren, Can,
Mehmet, Oguz oder Kürsat. Sie wollen
etwas lernen, weiterkommen, es besser
haben als die Eltern. Der Beifahrer im
Jaguar namens Mazloum ist 19, im Ge-
gensatz zu Mert, dem Fahrer, äußerlich
zumindest ein ausgewachsenes Manns-
bild. Mert hingegen, jüngster von vier
Brüdern – das stille, umsorgte Nesthäk-
chen. Er besitzt den Führerschein, aber
E
s hätte noch viel mehr Tote
geben können und zig Ver-
letzte – wenn am Abend des



  1. März, als der furchtbare
    Unfall passierte, nicht das
    Champions-League-Spiel FC Porto ge-
    gen AS Rom im Fernsehen übertragen
    worden und die Partie in die Verlänge-
    rung gegangen wäre, sodass die Gäste
    der Billardkneipe „Seven“ in der Stutt-
    garter Rosensteinstraße bis zum Abpfiff
    im Lokal blieben. Meist standen die Be-
    sucher abends dort vor dem Eingang im
    Freien, um zu rauchen und zu trinken.
    An diesem Abend warteten sie zum
    Glück drinnen auf das Ergebnis.


VON GISELA FRIEDRICHSEN

Eine Minute vor Spielende. Auf der
schmalen Straße faucht ein weißer Jagu-
ar F-TYPE, ein 550 PS starkes Geschoss,
mit Tempo 160 oder 165 heran. Ein ent-
gegenkommender Ford will gerade links
abbiegen. Der Achtzylinder schlingert.
Bricht brüllend aus. Die Tachonadel
zeigt 150 bis 155. Abbremsen? Gegenlen-
ken? Noch immer Tempo 130. Gerät auf
den Grünstreifen. Trotz eingeschlage-
ner Reifen katapultiert sich das Fahr-
zeug nach vorn. Kracht mit Tempo 100
bis 110 frontal in die Beifahrerseite eines
kleinen Citroën C1, der aus einer Park-
platzausfahrt in die Rosensteinstraße
einbiegen wollte. Wie ein Spielzeugauto
schleudert der Kleinwagen gegen einen
Baum. Der Jaguar rast gegen die Beton-
stützpfeiler des Billardcafés, dessen
Glasfront zusammenstürzt. Rauch,
Scherben, Trümmerteile. Stille. Für ei-
nen Augenblick scheint die Zeit anzu-
halten. Aus dem Auto taumeln zwei jun-
ge Männer, beide offenbar unter
Schock. Sie umarmen sich: „Ist ja nichts
passiert!“, murmelt der Beifahrer. Dass
in dem Kleinwagen zwei junge Men-
schen sitzen, die beim Aufprall bis zur
Unkenntlichkeit zerquetscht wurden,
wissen sie nicht. Da schreit jemand:
„Ihr habt zwei Leute getötet! Was habt
ihr getan? Ihr habt sie umgebracht!“
Der Fahrer des Ford, der abgebogen
war, sagt: „Ich sah im Spiegel den Auf-
prall und lief zu dem Citroën. Die Tür
ließ sich nicht öffnen. Der Mann am
Steuer war tot. Autos hielten an. Die
Leute kamen von überall und schrien
herum.“ Der Fahrer des Jaguar sackt in
sich zusammen, als er hört, dass zwei
Menschen tot sind. „Das kann nicht
sein! Wo kam dieses Auto denn her? Das
kann nicht sein! So schnell war ich doch
gar nicht“, soll er unter Tränen geflüs-
tert haben und dass er sich das Leben
nehmen wolle. Dass die Polizei ihn er-
schießen solle. Dass er nicht mehr leben
wolle. „Er nahm nicht mehr wahr, was
um ihn herum geschah“, erinnert sich
eine Notfallhelferin. Dann soll er ge-
fragt haben, ob er jetzt gehen dürfe, er
wolle in der Türkei Urlaub machen –
oder sich umbringen. Er ist offenbar
völlig durcheinander. Ein Polizist beru-
higt ihn: „Ja, wenn hier alles vorbei ist.“

kein eigenes Auto. Ab und zu durfte er
den Kleinwagen der Eltern benutzen,
verlangte dann aber von den Mitfah-
rern, dass sie sich am Benzingeld betei-
ligen. „Schwäbischer als die Schwaben“,
wurde gespottet. Er sparte, ein paar
Tausender hatte er schon, von denen er
sich wie ein Erwachsener ab und zu ei-
nen rasanten Sportwagen lieh. Für ei-
nen Tag, so ein „voll ekliges“ Ding, wie
es in seiner Szene bewundernd hieß.
Den Jaguar. Oder einen AMG-Mercedes
oder einen BMW mit 431 PS. Bisher habe
T. die Boliden jedes Mal in 1a-Zustand
wieder zurückgebracht, beteuert der 25-
jährige Autovermieter, der nebenberuf-
lich drei dieser extrem laut röhrenden
Geschosse an eine bestimmte Kund-
schaft verlieh – 20- bis 25-jährige Män-
ner, meist Ausländer. Nach dem Unfall
löste er das Geschäft auf, gab seine
Wohnung auf und zog zu Verwandten,
denn es kamen Morddrohungen: „Wenn
wir dich finden, bringen wir deine Fami-
lie um und brennen deine Autos ab!“
Galt für die Monsterautos keine Al-
tersgrenze? Welcher 20-Jährige kommt
mit 550 PS zurecht? „Die Nachfrage war
hoch“, erklärt der Vermieter. „Ich habe
mich erkundigt, ob die Versicherung
mitmacht. Voraussetzung war, dass der

Mieter mindestens 19 ist, dass er den
Führerschein ein Jahr hat und eine Vo-
rauszahlung leistet.“ Dies soll ausrei-
chen als Voraussetzung bei einem 550-
PS-Geschoss? „Ich konnte mir nicht
vorstellen, dass jemand so extrem
fährt.“ Man müsse doch Respekt vor so
einem Auto haben. „Man versucht, den
Leuten klarzumachen, dass Sicherheits-
einrichtungen wie das Antiblockiersys-
tem keinesfalls abgeschaltet werden
dürfen, oder ESC, wodurch das Ausbre-
chen des Hecks unterbunden wird. Das
steht in den Mietbedingungen drin! Das
ist klar untersagt! Man will das Auto ja
heil wieder zurückbekommen.“
Er habe den Jaguar in einwandfreiem
Zustand übergeben, nachdem das Auto
drei Monate vorher schon reserviert
worden war. Mietdauer: knapp 24 Stun-
den. Mietpreis 195 Euro, Anzahlung 50,
Kaution 30 Euro. Haftpflichtversichert,
Winterreifen, vollgetankt. Höchstge-
schwindigkeit 240 km/h. „Er war nett
und höflich, ein sehr unauffälliger Mie-
ter, hat wenig geredet. Er ist ja ein eher
ruhiger Typ.“ Die Vorschriften seien al-
le erfüllt gewesen. „Nachts dann rief
Mert an. War wie durch den Wind. Ein
Unfall, ich solle kommen, sofort. Er war
sehr nervös und aufgeregt, er sei jeman-

dem ausgewichen. Ich fuhr hin. Erst
verstand ich nichts. Denn da war noch
einer, der Beifahrer, von dem ich nichts
wusste und der immer wieder stammel-
te, er sei es nicht gewesen, der T. zum
Rasen animiert habe.“ Mert muss sich
an jenem Tag hinter dem Steuer gebär-
det haben wie ein Verrückter. Mit Voll-
gas auf Rot zu, mit Vollgas wieder los,
dass die Reifen qualmten, die Motor-
haube sich hob und das Heck ausbrach.
Kurven geschnitten, Spuren gewechselt,
rechts überholt, untermalt vom ohren-
betäubenden Jaulen des Motors. Pas-
santen blieben stehen oder riefen die
Polizei an, dass da offenbar ein Irrer un-
terwegs sei. Niemand hielt ihn auf. Wa-
rum führt sich einer so auf, der allge-
mein als „verschlafen“ gilt wie Mert, der
oft dastand, als kapierte er nicht, was
um ihn herum los war? Was will der mit
einem solchen Auto? In seiner Gruppe
hieß es oft: „Hey, Mert, hast wieder voll
den Hänger?“ Hinter dem Steuer eines
Rennwagens aber war er nicht mehr das
verzärtelte Mamakind oder der belä-
chelte „Internetposer“, der sich gern
darstellen ließ, als besitze er eine Insel
oder eine Villa, eine Yacht oder ein
100.000-Euro-Auto. Da kamen dann die
Freunde und bettelten, auch mal mit-
fahren oder den Lack anfassen zu dür-
fen. Auch mal die Kraft und Gewalt ei-
nes solchen „kranken“, also „voll gei-
len“ Autos zu spüren. So manchem die-
ser autoverrückten Jungs raubte das of-
fenbar den Verstand, womit sie als Zeu-
gen vor Gericht aber nicht so recht he-
rausrücken wollen. Und die Mädels sag-
ten: „Wow!“ Dabei war Mert wohl alles
andere als ein geübter Fahrer, egal, er
donnerte mit 550 PS durch die Stadt
und mit Tempo 274 über die Autobahn.
Die Anklage ist voller Formulierun-
gen wie „Es war ihm dabei bewusst...
Ihm war auch klar... Er nahm billigend
in Kauf...“ Aber was war Mert denn
wirklich klar? Hat er in seiner Unreife
und Begriffsstutzigkeit überhaupt er-
kannt, welches Risiko er für sich und an-
dere einging? Er müsse nun lernen, sich
mit seiner Schuld auseinanderzusetzen,
sagen seine Verteidiger Markus Bessler
und Hans Steffan, Anwälte mit einem
Gespür für die Tragik so eines Falls. Die
Meinungen der Juristen, ob Mord oder
nicht, gehen auseinander. Die Öffent-
lichkeit würde den Angeklagten am
liebsten lynchen. Die Eltern des toten
25-Jährigen und seiner 22-jährigen
Freundin können nicht mal mit einem
grausamen Schicksal hadern, das ihnen
ihre Kinder entriss. Denn deren Tod
war nicht Schicksal, sondern allein der
Torheit eines pubertären Muttersöhn-
chens geschuldet. Vielleicht ist dies das
Unerträglichste. Die resolute Vorsitzen-
de der 4. Großen Jugendkammer, Cor-
nelie Eßlinger-Graf, eine erfahrene Ju-
gendrichterin, überließ Mert nur an den
ersten Verhandlungstagen dem Schutz
seiner Verteidiger. Inzwischen muss er
allein auf der Anklagebank sitzen und
den Eltern der Toten ins Gesicht sehen.

Nicht Schicksal, sondern Torheit


Ein 25-Jähriger


tötet ein junges Paar,


weil er abends


in einem geliehenen


5 50-PS-Sportwagen


viel zu schnell


durch Stuttgart rast.


Nun wird er vor


Gericht wegen


Mordes angeklagt


Der Unfallort in Stuttgart: Rauch, Scherben, Trümmerteile

PICTURE ALLIANCE/DPA

/KOHLS

Atemberaubende Orte.


Traumhafte Strände.


Erholsame Kreuzfahrten.


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