Die Welt - 21.09.2019

(Rick Simeone) #1

D


ie Grenzen zwischen Wis-
senschaft und Kunst sind
heute fließend. Die 16.
Kunstbiennale in Istanbul
sucht in Zeiten des Klima-
wandels, alles verschlingender Digitalla-
winen und anderer ökologischer Kata-
strophenszenarien nach künstlerischen
Perspektiven. Im Idealfall, so glaubt der
Kurator dieser Ausgabe Nicolas Bourri-
aud, kann der künstlerisch-utopische
Ansatz Denkmodelle erzeugen, die
durchaus Impulse an die Wirklichkeit
geben. Er verwies in seiner Eröffnungs-
rede auf Werner Herzogs Filmhelden
Fitzcarraldo, der im Furor ein Schiff
über einen Bergrücken am Amazonas
wuchtet, scheitert, seinen großen
Traum jedoch ins Machbare ummünzt.

VON ANNEGRET EHRHARD

Der französische Kunstwissenschaft-
ler versammelt an die 60 im allerweites-
ten Sinn exemplarische Arbeiten, die der
neuen Ära, dem Anthropozän (einem
Synonym für unser grandioses Schei-
tern), etwas entgegensetzen können.
Und sei es lediglich der Zwang zur Ein-
sicht, dass nur grundlegend neue,
schrankenlose Überlegungen den viel zi-
tierten Wandel herbeiführen.
Passend dazu musste noch wenige
Wochen vor dem Biennale-Start die
größte der drei Locations, die denkbar
gut geeignete alte Schiffswerft des Os-
manischen Reichs aufgegeben werden –
wegen Asbest. Ersatz bietet das zukünf-
tige Museum moderner Kunst der Mi-
mar-Sinan-Universität. Ein uninspirier-
ter Zweckbau mit Kammern und Kabi-
netten um einen großen Lichthof.
Publikumsliebling auf der Biennale
unter den zahlreichen Videoarbeiten ist
dort Jonathas de Andrades Film „Der
Fisch“, in dem ein brasilianischer Fi-
scher das gerade gefangene riesige Tier
an der nackten Brust hält und sanft
streichelt, bis es nicht mehr atmet, es
förmlich in den Tod begleitet, anstatt es
zu erschlagen. Ein anrührender Beweis
des Respekts und doch Statement, dass
der Fisch letztlich für uns nichts weiter
als ein Lebensmittel ist. Den Künstler
Simon Fujiwara interessieren unsere es-
kapistischen Hilfskonstruktionen; um
Popikonen wie Batmans Joker oder Bart
Simpson baut er raffinierte Architektur-
modelle etwa von einem Krankenhaus,
einer Turnhalle oder einem Kuhstall.
Wir verlieren uns bereitwillig in diesen
weißen Puppenstuben der Fantasie.
Mika Rottenbergs Kunst wirkt da per-
fider: Im Video „Spaghetti Blockchain“
verkettet sie anarchisch verschlüsselte
Datensätze, sprich: brutzelnde Spiegel-
eier, aus einem Loch ragende Männer-

hinterköpfe, rosafarbene wackelige Jel-
ly-Türmchen, Kartoffelacker und Ober-
ton singende sibirische Frauen in
Tracht – eine seltsam beschwingte Cho-
reografie. Wie lässt sich das entschlüs-
seln? Gar nicht.
Im historischen Pera-Museum im
Herzen der quicklebendigen Stadt, in
der über umweltschonendes Verhalten
wohl nicht allzu viel geredet wird, sind
während der Biennale Objekte einer fik-
tiven Zivilisation (Llhuros) versammelt:
Votivfiguren, Stelen, Gedichte, Wand-
malereien, sämtlich gefertigt von Nor-
man Daly (1911–2008) und begleitet von
pseudoarchäologischen Anmerkungen.
Die llhuroscanische Gesellschaft, so er-
fährt man, verfiel zunehmend durch
Spielsucht und gesteigerte Apathie. De-
kadenz führte zum unaufhaltsamen Un-
tergang. Diese aus einer blühenden Fan-
tasiewelt komponierte Legende ent-

schädigt für ansonsten viel Beliebigkeit
und Banalität.
Auf Büyükada, eine der Prinzeninseln
im Marmarameer, etwa eine Stunde vom
Istanbuler Fährhafen entfernt, erwarten
den Besucher eine heile Welt für den
massenhaften Wochenendzeitvertreib
mit Pferdekutschen und Badestrand –
und die Schreckwesen (Hybrid Crea-
tures) der Performancekünstlerin
Monster Chetwynd auf der Veranda ei-
ner verrotteten hölzernen Villa. Das
sieht lustig aus und ist ziemlich irrele-
vant. In einer anderen Villa in einem
idyllischen Cafégarten mit Karten spie-
lenden Frauen und phänomenalem Blick
auf das Meer ist die wohl einzige Arbeit
zu sehen, die Bourriauds Intention de
facto entspricht und die auch langfristig
überzeugen kann: Armin Linke, Fotograf
und Filmemacher, dokumentiert exakt
und ästhetisch aufbereitet in seinem

Werk „Prospecting Ocean“ eine Lang-
zeitrecherche zur Ausbeutung der Welt-
meere und beschreibt den Widerstand
von Öko-Aktivisten im Südpazifik.
Gleichzeitig mit der Eröffnung der
Biennale hat Arter, das private Museum
der Erdogan-kritischen Industriellenfa-
milie Koç, seine Tore geöffnet. Der briti-
sche Architekt Nicholas Grimshaw, der
auch für den restlos überdimensionier-
ten neuen Flugha-
fen zuständig ist,
hat ein sieben
oberirdische und
sieben unterirdi-
sche Stockwerke
umfassendes Gebäude mit schimmern-
der Schuppenhaut in das Arbeiterviertel
Dolapdere gesetzt.
Es hält zu seiner Nachbarschaft nur
wenige Meter Abstand, was man als ra-
biate Gentrifizierung bezeichnen könn-
te oder vielleicht doch als demonstrati-
ve Nähe zu den Benachteiligten. Die Fa-
milie Koç sammelt zeitgenössische
Kunst aus dem östlichen Mittelmeer-
raum und internationale Blue Chips. Sie
ist beispielhaft für ein nicht nur in der
Türkei verbreitetes, gelinde gesagt hete-
rogenes Verhältnis zur Macht. Auch sie
gehörte einst zu den Erdogan-Befürwor-
tern, von dessen Regime man sich wirt-
schaftliche Prosperität versprach. Das
Verhältnis aber hat sich abgekühlt. Drei
Ausstellungen füllen zur Eröffnung die
unspektakulären Säle, darunter eine
Präsentation von Arbeiten der in
Deutschland lehrenden Ayşe Erkmen.
Sie ist auch mit seriellen Arbeiten auf
der Contemporary Istanbul vertreten.
Bei Dirimart, einer der wichtigen Gale-
rien in Istanbul, wo auch die Berlinerin
Jorinde Voigts erfolgreich gehandelt
wird. Die Messe, angedockt an den Bien-
nale-Eröffnungstermin, kann auf eine
erstaunliche Lebensdauer von 14 Jahren
zurückblicken. Konkurrenten gab es vie-
le, alle sind gescheitert. Und auch die
Contemporary Istanbul hat Probleme.
Offenbar konnten die Messehallen nicht
ganz mit Ausstellern gefüllt werden, das
Programm ist sehr regional ausgeprägt.
Ali Güreli, Messebetreiber und Hotel-
magnat, spricht von den verschiedenen
Phasen des türkischen Kunstmarkts.
Derzeit schaue trotz aller Schwierigkei-
ten die internationale Kunstwelt auf Is-
tanbul. Die Arbeit in Istanbul aber ist
ein Balanceakt, das zeigt die wohlpräpa-
rierte Antwort von Güreli auf die Frage
nach Zensur in der Türkei: Man fühle
nicht den geringsten Druck von der Re-
gierung. Raunend fügte er hinzu, dass
sich in den kommenden Monaten die
Bedingungen für Journalisten verbes-
sern würden. Träumen dürfen nicht nur
Künstler, sondern auch Messebetreiber.

Umarmung für


die Utopisten


In Istanbul stehen alle Zeichen auf Kunst, mit der


Biennale, Kunstmesse und einem neuen Museum


Filmstill aus
JJJonathas de Andrades onathas de Andrades
„Der Fisch“ auf der
Biennale in Istanbul

JONATHAS DE ANDRADE

Vorgezogener Anzeigenschluss


Bitte beachten Sie unseren vorgezogenen
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für folgenden Erscheinungstermin:


Ausgabe: 5./6. Oktober 2019
Anzeigenschluss: Dienstag, 1. Oktober 2019, 15 Uhr

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Die Firma Battenberg


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Orientteppiche werden im Auftrag der Kunden zu Geld



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Die Firma „Battenberg Orienttep-
piche“ an der Platanenstraße 11 in
Düsseldorf versteigert internatio-
nal alte Orientteppiche zu Höchst-
preisen – dafür steht alleine schon
der gute Name.
Denn die Kataloge unter dem
Titel „Battenberg“ sind ein
guter Begriff für jeden Teppich-
Fan oder -Sammler aus ganz
Deutschland. Stefan Weiß, der
das Unternehmen leitet, bietet
jetzt auch einen exklusiven
Onlineshop an. Dort haben die
Kunden die Möglichkeit, ihre
Teppiche anzubieten oder über
die Firma Battenberg zu verstei-
gern. Denn viele Besitzer alter
Orientteppiche, die ihre guten
Stücke vor vielen Jahrzehnten
gekauft oder geerbt haben, wis-
sen oft gar nicht, welche Werte
sie heute im Haus liegen haben,
sagt Stefan Weiß. „Manch einer
rollt die Teppiche sogar auf und
verstaut die guten Stücke dann
auf dem Dachboden oder im
Keller – und das ist sehr schade“,
sagen die Teppichexperten.
Daher bieten sie den Besitzern
an, die sich von solchen exklu-
siven Stücken trennen möchten,
diese für sie zu versteigern.
„Denn alte oder antike Orienttep-
piche erleben derzeit gerade ein
Comeback“, sagt Stefan Weiß.
Wenn Teppiche, ähnlich wie in der
Kunst, qualitativ als Pyramide dar-
gestellt werden würden, so gäbe

es eine sehr breite Basis und eine
winzige Spitze. Daher sei es nicht
verwunderlich, dass künstlerisch
wertvolle Teppiche im internatio-
nalen Handel und bei Auktionen
entsprechende Preise erzielen, sagt
Harald von Battenberg. „Zwar
gibt es kaum Teppiche, die ähnlich
wie Bilder dann eine oder 50 Mill.
Euro erzielen, aber zwischen
20.000 und 200.000 € kostet ein
Spitzenstück allemal.“
Quadratmeterpreise gibt es bei
alten oder antiken Teppichen
keine. „Sehr gute kaukasische No-
madenteppiche beispielsweise er-
zielten in jüngster Zeit 25.000 €,

50.000 € und 80.000 US-
Dollar, ein Mameluken-
Teppich 130.000 € und
ein sehr guter, noch nicht
zur Weltspitze zählender,
anatolischer Kelim ist
unter 25.000 € längst nicht
mehr zu haben.“ Allerdings
können keine Richtwerte
genannt werden, da man
auf jedes Stück einzeln
eingehen müsse.
„Bei divergierenden Bewertun-
gen solcher Stücke hat es sich
oft gezeigt, dass der Wissens-
und Informationsstand unserer
Bewerter sehr genau ist“, sagt
Harald von Battenberg

Wer Interesse hat, kann sich
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Orientteppiche“ melden. Die
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21.09.19 Samstag, 21. September 2019DWBE-VP1


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    Belichter: Farbe:Belichter: Farbe:Belichter:


DWBE-VP1

DW_DirDW_DirDW_Dir/DW/DW/DW/DW/DWBE-VP1/DWBE-VP1
21.09.1921.09.1921.09.19/1/1/1/1/Kul5/Kul5PKRUEGE1 5% 25% 50% 75% 95%

DIE WELT SAMSTAG,21.SEPTEMBER2019 KUNSTMARKT 35


puter und Papier“ und unter Beteili-
gung von Künstlern der Galerie Conra-
di, Hamburg, von Gavin Brown’s Enter-
prise, New York, und Kraupa-Tuskany
Zeidler, Berlin, Möglichkeiten des Zu-
sammenwirkens von analogem und di-
gitalem Medium vorstellt.
Die Symbiose gelingt auch bei der
Münchner Galerie Sperling, die eine
Gewächshausruine mit wenigen wu-
chernden Pflanzen und nutzlosem Ar-
beitsgerät von Augustas Serapinas (Ga-
lerie Emalin, London) als ready made
ausstellt. Mit seinem Import aus Vilnius
versucht der litauische Künstler, den
Sinn künstlerischer Interventionen in-
frage zu stellen und korrespondiert
trefflich mit dem flüchtigen Wahrneh-
mungserlebnis der Gemälde des jungen
Malers Malte Zenses.
Barbara Gross, Doyenne der Münch-
ner Galerieszene mit weitreichendem
internationalem Wirkungsgrad, widmet
sich seit über dreißig Jahren vor allem
den Leistungen und Positionen von
Künstlerinnen. Sie stellt jetzt in Zusam-

menarbeit mit Hollybush Gardens
(London) jüngere Arbeiten von Andrea
Büttner aus; große Farbholzschnitte, in
denen die 2017 für den Turner Preis no-
minierte Künstlerin Armutsdarstellun-
gen in der Malerei aufgreift und formal,
zeichenhaft konsequent auf verhüllen-
des Gewand und ausgestreckte Hände
reduziert.

TBis zum 10. Oktober

E


s hat stets etwas Beglückendes,
wenn im Dienst der Sache ein ge-
lungenes Miteinander entsteht.
Oder wenigstens ein Nebeneinander. In
München, schon lange kein Hotspot der
internationalen Galerienszene mehr,
hat sich allen zwischendurch immer
wieder auftauchenden Widrigkeiten
zum Trotz das „Open Art“-Galerienwo-
chenende seit mehr als 30 Jahren be-
währt. Als mittlerweile allerorten ko-
piertes Format. Als Auftakt zur Herbst-
saison. Die Galerien beenden die Som-
merpause mit einem gemeinsamen Er-
öffnungswochenende. Das geschieht al-
lerdings mehr oder weniger sang- und
klanglos, zum Samstags- oder Sonn-
tagspaziergang einladen, mal hier ein
kleines Dinner, mal da ein Umtrunk.
Das ist solide, aber auch langweilig.

VON ANNEGRET EHRHARD

Deswegen wollten sich einige (nicht
nur) junge Galerien, die sich den emer-
ging artists oder gerade noch den Mid-
career-Künstlern verschrieben haben,
diesem frühherbstlichen Ennui nicht
mehr anschließen. Man gründete einen
Verein, gab sich eine Satzung, sah sich
nach Mitstreitern, auch Fördermitglie-
dern um und internationalisierte die
Münchner Szene. „Various Others“, wie
das Format heißt, öffnet sich per Be-
schluss den Kollegen aus anderen Städ-
ten, Gegenden und Ländern. Jede der
elf teilnehmenden Galerien lädt eine
andere Galerie ein, in ihren Räumen
auszustellen und weitet so gleicherma-
ßen elegant wie inspirierend den
Münchner Horizont. Besonders schön:
Man sieht sich nicht als Maß aller Din-
ge, sondern hat sich in alter Solidarität
zumindest zeitlich dem Traditionsevent
„Open Art“ angeschlossen. An diesem
Wochenende ist es nun so weit.
Den Vereinsmitgliedern von „Vario-
us Others“ bleibt es überlassen, ob sie
in den Dialog mit dem Programm der
Eingeladenen treten. Das ambitionier-
te Mit- und Nebeneinander nimmt be-
sonders bei Jahn und Jahn Gestalt an,
wo der Vater Fred mit dem nunmehr
neunzigjährigen Rudi Tröger einen
langjährigen Künstler der Galerie prä-
sentiert und weiterhin dem Verbund
der „Open Art“-Galeristen treu bleibt,
während gleich nebenan Sohn Mat-
thias für „Various Others“ mit „Com-

Nur mit Einladung


Die Galeriefestivals „Various others“ und „Open Art“


in München eröffnen kollektiv die Herbstsaison


WWWilliam Wegmans „Qey“ von 2017, illiam Wegmans „Qey“ von 2017,
bei Sperone Westwater

W

ILLIAM WEGMAN, COURTESY SPERONE WESTWATER GALLERY

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