Berliner Zeitung - 21.09.2019

(Ron) #1
Sie sindstylish, handlich und im Idealfall
leicht zu bedienen: Smart-Home-Produkte.
EinVerkaufsrenner sind lautVattenfall
Heizungsthermostate, die sich per App
aus derFernesteuern lassen.

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Herr Barret,Vattenfall verkauft eine Menge
Smart-Home-Produkte.Welche sind denn die
ganz großen Renner?
David Barret: Die Nachfrage bei uns im On-
line-Shop steigt stetig, wobei es Unterschie-
de je nach Jahreszeit gibt: im Sommer sind
die autonomen Rasenmäher sehr gefragt, im
Winter interessieren sich die Menschen be-
sonders für alles rund ums Thema Heizung.
Themen wie Sicherheit und Beleuchtung da-
gegen sind immer aktuell.

Hat sich das Nutzerverhalten in den letzten
Jahren stark verändert?
Ja, auf jeden Fall. Noch vor fünf Jahren
war Smart Home eher etwas fürTechies.
Es gab noch große Herausforderungen mit
der Kompatibilität zwischen den unter-
schiedlichen Geräten und deren Installation
war alles außer einfach. Aber inzwischen
ist Smart Home salonfähig geworden und
funktioniert sehr gut. Auf der anderen Seite
werden die Nutzer aber auf einige Themen
aufmerksamer und stellen viele Fragen rund
um ihre Privatsphäre bei der Nutzung von
Smart-Home-Technologien.

Gibt es Unterschiede im Kaufverhalten?
Ja, bei denJüngeren wird Smart Home eher
in Verbindung mit Unterhaltung gebracht.
Für die älteren Zielgruppen sind es eher The-

men rund um Sicherheit und Komfort, zum
Beispiel mit dem intelligenten Thermostaten.

Aber mal ehrlich: Sie haben Leuchten im Pro-
gramm, die sich per App ein- und ausschalten
lassen. Das geht doch auch per Schalter.
Das stimmt natürlich. Die Faszination von
Smart Home muss man selbst erlebt haben,
sonst kann man es nicht gut nachvollziehen.
Ich bin jedenfalls voll infiziert und nutze je-
den Morgen mein Alexa,um denpassenden
Radiosender einzuschalten oder das Licht
anzumachen und kann mich anderen Akti-

vitäten widmen. BeimVerlassen des Hau-
ses können mit einer einfachen Anweisung
alle Lichter ausgeschaltet, die Außenjalousie
heruntergefahren und die Alarmanlage ein-
geschaltet werden. Das ist sehr praktisch,
sicher und zeitsparend.

Waswird sich an Smart Home noch ändern?
Die Anwendungen und Geräte werden sich
in Richtung Kompatibilität noch weiter ver-
bessern.Auch Geräte wie Kühlschränke oder
Waschmaschine werden zunehmend „intelli-
genter“ und verbinden sich mit vorhandenen
Smart-Home Systemen.

Wie kann Smart Home älteren Menschen hel-
fen, länger unabhängig zu Hause zu leben?
Es könnte so aussehen: Eine ältere Dame
nutzt zuhause eine Kaffeemaschine,die ans
Netz über eine intelligente Steckdose ange-
schlossen ist, dazu noch einen Bewegungs-
melder in der Küche. Jeden Morgen geht sie
in die Küche und macht sich einen Kaffee.
Ihr Smart-Home System hat diesesVerhal-
tensmuster als Regel gespeichert.Wenn an
einemTagihr System erkennt, dass sie nicht
aufgestanden ist, gibt es eine Benachrichti-
gung an die Angehörigen, damit jemand zur
Sicherheit vorbeischauen kann.

DasInterviewführteIngrid Bäumer

Bild:Loxone


Bild:tado

Bild:Vattenfall

David Barret istbeimEnergieversorgerVattenfallfür
den Bereich„Geschäftsentwicklung undPartner-
schaften“ zuständig, der sich unter anderem mit der
Identifizierung und Umsetzungvoninnovativen Lö-
sungen rund um das Thema „Energie“für Privat-und
Geschäftskunden beschäftigt.

Vattenfallverkauft bekanntlichEnergie,vor allem Strom.Doch in den letzten Jahren hat derOnline-VerkaufvonSmart-Home-Produkten
beständig zugenommen. Um sie zugebrauchen, benötigt man–Strom.David Barret erklärt,welchen Nutzen diese Geräteund Appshaben.

IM GESPRÄCH MIT DAVID BARRET

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