MF-MT

(Darren Dugan) #1
90 Kapitel 5 | Drinnen & Draußen

Ihnen bei ungünstigen Lichtverhältnissen die
Möglichkeit, die Verschlusszeit zu verlängern,
sofern das Modell lange genug ruhig stehen
oder sitzen kann. Meiner Erfahrung nach ist
aber ein menschlicher Helfer in solchen Fällen
wesentlich flexibler, er kann etwas tragen und
nicht professionelle Modelle können selten eine
Sekunde wirklich still halten.
Bis auf das Wetterrisiko werden bei Tageslicht
beziehungsweise natürlichem Licht aufgenom-
mene Porträts immer am schönsten. Aber auch
Regen macht zum Beispiel ein wunderbares
weiches Licht, auch wenn Sie die Kamera und
das Modell dabei schützen müssen. Für Port-
räts eignet sich ein bewölkter Himmel wesent-
lich besser als strahlender Sonnenschein. Das
gedämpfte Licht schmeichelt den Hauttönen
und lässt das Gesicht zart und weich erschei-
nen. Bei diesem Licht sind zwar keine satten,
knackigen Farben zu erreichen, aber zauberhaf-
te Pastelltöne. Stimmen Sie die Kleidung und
das Make-up des Modells auf die Lichtsituation
ab, knallige Farben bei der Oberbekleidung
oder grelles Make-up würden das zarte Bild nur
stören.
Wenn die Lichtverhältnisse an bedeckten Tagen
zu schlecht sind, kann der Aufsteckblitz oder
ein Reflektor helfen, das Foto zu verbessern.
Experimentieren Sie im Freien nicht mit zu
hohen ISO-Werten herum, verwenden Sie lieber
zusätzliches Licht als ISO 800. Ein bewölkter
Himmel ist stets von Vorteil, insbesondere
wenn Sie gezwungen sind, am Mittag zu foto-
grafieren. Dann steht die Sonne besonders hoch und das Licht ist hart und
wirft auch harte Schatten auf das Gesicht. Hier ist es besser, in den Schat-
ten zu gehen und einen Reflektor für indirektes Licht oder den Aufhellblitz
zu verwenden. Versuchen Sie also, sofern es möglich ist, die Aufnahmen
für den Morgen oder den späten Nachmittag zu planen. Die Sonne steht
niedriger und auch die Lichttemperatur kommt den Hauttönen besser
entgegen.

Hier wurde wieder der Schatten genutzt
und das Licht mit einem Reflektor gelenkt.
Kamera: Fujifilm FinePix S2Pro mit 80-200
mm 2.8er Objektiv – Belichtung 1/125 Sek.
bei f/5.6 – Brennweite 120 mm – ISO 100.
Foto: Carina Meyer-Broicher

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