MF-MT

(Darren Dugan) #1
Kapitel 5 | Drinnen & Draußen 91

Vermeiden Sie unbedingt, dass Ihr Modell direkt in die Sonne schaut, Sie
also die Sonne im Rücken haben. Für den Fotografen ist es so zwar einfa-
cher, das Licht in den Griff zu bekommen, jedoch wird das Modell sehr
kleine Augen haben, ständig blinzeln und auch bald ermüden. An solchen
Fotos werden Sie keine Freude haben, denn die größte Wirkung geht bei
Porträts von den Augen aus, sie sollten möglichst groß und entspannt in
die Kamera blicken.


Wenn die Sonne seitlich auf das Modell fällt, taucht sie zumeist eine
Gesichtshälfte in den Schatten. Dies hat den Effekt, dass das Porträt zwar
plastischer erscheint, aber leider auch, dass sich Hautstruktur, Hautunrein-
heiten und Falten deutlicher abzeichnen. Bei einem harten, in Schwarz-
weiß gehaltenen Männerporträt kann dies eine sehr gute Wirkung haben,
bei einem zarten Frauen- oder Kinderporträt werden Sie diesen Effekt
jedoch unbedingt vermeiden wollen. Mit einem Diffusor lässt sich dieser
Effekt durch eine höhere Streuung des Lichts deutlich abmildern.


Eine schöne Alternative für Aufnahmen im Freien bei tief stehender Sonne
ist auch das Gegenlicht. Es fällt von vorne kein Licht auf das Modell, das
Gesicht wird lediglich durch das reflektierende Umgebungslicht oder
durch einen Reflektor ausgeleuchtet. Achten Sie hierbei darauf, dass das
Modell die Sonne komplett verdeckt und diese nicht im Bild ist. So erge-
ben sich keine Probleme mit Linsenreflexionen und Sonnenstrahlen, die
durch die Haare des Modells schimmern. Sie geben dem Foto seinen ganz
eigenen Charme.


Die hochstehende Sonne wurde bei dem
Foto auf Seite 90 zum größten Teil von den
Bäumen verdeckt und gibt so ein wenig
Hintergrundlicht. Das Hauptlicht stammt
vom Reflektor vorne links.

Auch dramatischere Schwarz-
weißfotos können Outdoor
entstehen. Kamera: Nikon D100
mit 80-200 mm 2.8er Objektiv


  • Belichtung 1/500 Sek. bei f/2.8

  • Brennweite 120 mm – ISO 320.
    Foto: Carina Meyer-Broicher

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