MF-MT

(Darren Dugan) #1
Einleitung XI

Einleitung


Die Fotografie boomt wie nie zuvor und noch nie hatten so viele Menschen die Möglichkeit, Ihr gesamtes Leben in Bil-
dern festzuhalten wie heute. Egal ob mit dem Handy, Kompaktkameras oder mit der Videokamera, alles mit einer Linse
macht Fotos, auch Ihre Webcam. Daneben sind aber auch digitale Spiegelreflexkameras erschwinglich geworden und
mit einer solchen DSLR steigen die Ansprüche an die Ergebnisse. Im Internet schießen immer neue Foren und Plattfor-
men aus dem Boden, auf denen Sie Ihre Fotos zeigen und mit anderen Fotografen diskutieren können. Und damit steigt
auch der Ehrgeiz, immer bessere Fotos zu machen.


Das Ausgangsmaterial, nämlich Ihre Spiegelreflexkamera, unterscheidet sich nicht so wesentlich von der Ihres Kollegen
und die Menge der Pixel ist in keinem Fall ausschlaggebend für ein tolles Bildergebnis. Also müssen es andere Kriterien
sein, die den Betrachter eines Fotos überzeugen. Warum löst also das eine Porträt Begeisterungsstürme aus und das
andere erhält kaum Aufmerksamkeit?


Natürlich trägt gerade in der Fotografie von Menschen das Modell zur Bildwirkung bei und auch die Bildbearbeitung
kann so manches Foto noch aufpeppen. (Wenn ich in diesem Buch von Modellen spreche, sind damit alle Menschen,
die vor der Kamera stehen, gemeint, vom Baby bis zum Urgroßvater, und keinesfalls nur professionelle Fotomodelle
beiderlei Geschlechts.) Aber hierbei kommt es nicht auf das Aussehen des Modells an, sondern darauf, es vorteilhaft in
Szene zu setzen.


Gerade Menschen sind zu verschieden, als dass Sie von mir nun ein Patentrezept für das ultimative Porträt erwarten kön-
nen. Vielmehr möchte ich mit Ihnen gemeinsam „Sehen“ erfahren und Ihnen Möglichkeiten aufzeigen, mit geschickter
Gestaltung Ihrer Fotos Ihre Sicht auch dem Betrachter näher zu bringen. Regeln sind dazu da, sie zu brechen – wir wollen
neue Wege gehen und innovative Porträts machen. Doch um die Regeln zu brechen, müssen wir uns zunächst noch einmal
einige Formalien ins Gedächtnis rufen, um uns anzuschauen, wie sich diese gerade in der People-Fotografie auswirken.


Unterschiedliche Szenarien und Aufnahmesituationen erfordern verschiedensten Umgang mit Ausrüstung und Licht,
auch hier kann ich Ihnen nur Anregungen geben, damit Sie Ihre Ideen optimal umsetzen können. Als letztes schauen
wir uns noch in der digitalen Dunkelkammer um. Hier bekommen Ihre Bilder den letzten Schliff wie schon zu analogen
Zeiten im Labor. Doch bitte denken Sie stets daran, auch Photoshop macht aus einem verunglückten Schnappschuss
kein Titelfoto. Oder wie ich gerne sage: Ich male nicht, ich fotografiere.


Alle Beispielbilder finden Sie unter http://www.mut.de/Meisterkurs_Menschen_fotografieren. Die Bilder dürfen aber nur für
private Zwecke genutzt werden.


Viel Spaß und Erfolg beim Entdecken der People-Fotografie
wünscht Ihnen


Carina Meyer-Broicher


P.S. Bitte nehmen Sie sich auch ein wenig Zeit, die Bildunterschriften zu lesen. Oft versteckt sich dort noch ein Tipp
oder eine Information. Alle verwendeten Brennweiten werden hier umgerechnet auf Kleinbildformat angegeben.


Danke


Mein Dank gilt allen Modellen in diesem Buch ebenso wie den Kollegen, die mich dort mit Bildmaterial unterstützt
haben, wo ich ihre Fotobeispiele einfach überzeugender fand. Besonderer Dank gilt Martin Schwabe, Torsten Brandt
und Jörg Böh für Ihre redaktionelle Mitarbeit sowie meinen beiden Männern für Ihre Geduld mit mir.

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