MF-MT

(Darren Dugan) #1
Kapitel 5 | Drinnen & Draußen 107

Studioblitze sind zwar in der Bedienung etwas auf-
wändiger als Systemblitze, der erhöhte Aufwand
wird aber mit nahezu unbegrenzten Möglichkeiten
der Lichtgestaltung belohnt. Wenn Sie Ihre Digi-
talkamera zusammen mit einer Studioblitzanlage
nutzen wollen, sollte die Kamera über folgende
Ausstattung verfügen: Sie muss entweder einen
Studioblitzanschluss besitzen oder einen Blitzschuh, an den die Blitzanlage
angeschlossen werden kann. Es spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle,
ob die Auslösung per Kabel, per Funk oder via Infrarot erfolgt. Da die
interne Belichtungsmessung zusammen mit einer Blitzanlage nicht funk-
tioniert, müssen Sie die Möglichkeit haben, die Kamera in den manuellen
Modus (M) zu schalten. Grundsätzlich ist es auch möglich, eine Blitzanlage
über den internen Kamerablitz auszulösen. Allerdings ist dies nur ein Hilfs-
konstrukt, da der interne Blitz eine zusätzliche unkontrollierte Lichtquelle
darstellt, die nicht gewünscht ist. Wenn Sie keinen Blitzbelichtungsmesser
haben, dann ist es von Vorteil, wenn Sie sich auf dem Display das His-
togramm anzeigen lassen können, um sich so der richtigen Belichtung
und Einstellung anzunähern. Die automatische Belichtungsmessung der
Kamera funktioniert nicht zusammen mit Blitzanlagen, da die Kamera die
Leuchtdauer der Blitze nicht beeinflussen kann.


Wie funktioniert ein Blitzkopf?


Komponenten und Technik


Ein Studioblitz besteht im Allgemeinen aus drei Hauptkomponenten:
dem Blitzgenerator, dem Blitzkopf und einem Lichtformer. Dazu gehören
meist noch ein Auslöser (Kabel, Funk oder Infrarot) und ein Stativ, um
den Blitzkopf aufzustellen. Im Gegensatz zu Aufsteckblitzen werden Blitz-
anlagen nicht aus Batterien gespeist, sondern fast immer mit Netzstrom
versorgt oder aber aus großen, schweren Akkumulatoren beim Einsatz on
Location oder im Freien. Die Blitzgeneratoren wandeln den Netzstrom in
eine höhere Spannung, zirka 500 V, um und speichern die erzeugte Ener-
gie in Hochleistungskondensatoren. Der Vorteil der Netzstromversorgung
liegt auf der Hand: Die Ladezeiten sind minimal, gute Anlagen sind in
weniger als einer Sekunde nach einer Entladung wieder voll aufgeladen
und blitzbereit.


Die in dem Generator gespeicherte Energie wird im Moment des Aus-
lösens an die Blitzröhre abgegeben und durch eine Gasentladung in der
Röhre in Licht hoher Energiedichte umgewandelt. Je nach Blitzkopf und
Generator wird die gespeicherte Energie auf einmal oder aber über eine


Kleines Foto: Blitzschuh-Adapter, der bei
fehlender Blitzsynchronbuchse auf den
Blitzschuh aufgesetzt wird. Foto: Hama

Funkauslöser der gehobenen Leistungs-
klasse, wie hier der von Elinchrom an einer
Nikon D2x, arbeiten auf einstellbaren
Funkkanälen, damit man schnell zwischen
verschiedenen Blitzen wechseln kann
bzw. sich die verschiedenen Funkauslöser
nicht stören, wenn man mit mehreren
Sets nebeneinander arbeitet. Foto: Martin
Schwabe
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