MF-MT

(Darren Dugan) #1
Kapitel 5 | Drinnen & Draußen 109

Arbeiten mit der Blitzanlage


Die manuelle Kameraeinstellung


Das Arbeiten mit einer Blitzanlage unterscheidet sich
doch wesentlich von der Arbeit mit Systemblitzen,
auch wenn sich vom Prinzip her jede Lichtsituation
mit mehreren Systemblitzen nachstellen lässt. Arbeiten
mit der Blitzanlage hat noch viel von der klassischen
handwerklichen Fotografie, da Sie fast ausschließlich
im manuellen Modus arbeiten. Es ist daher notwendig,
dass Sie sich vor der Arbeit mit Blitzanlagen ausführlich
mit dem Zusammenhang von Blende und Tiefenschär-
fe auseinandersetzen. Stellen Sie Ihre Kamera in den
manuellen Modus und wählen Sie eine Verschlusszeit,
die innerhalb der Blitzsynchronzeit der Kamera liegt.
Aktuelle digitale Kleinbildkameras arbeiten mit Blitz-
synchronzeiten von 1/125 Sekunde oder 1/250 Sekunde,
einige wenige Modelle erreichen inzwischen sogar Syn-
chronzeiten von 1/500 Sekunde. Die Blitzsynchronzeit
ist die kürzest mögliche Zeit, bei der der Verschluss der
Kamera vollständig geöffnet ist. Wird die Blitzsynchron-
zeit unterschritten, ist der Verschluss schon wieder teil-
weise geschlossen, wenn der Blitz zündet, und das Bild
wird fehlbelichtet. Allerdings reicht es nicht aus, nur
die Verschlusszeit einzustellen, es ist notwendig, eine zur gewünschten
Belichtung und eingestellten Blitzleistung geeignete Blende zu finden. Das
Problem bei der Einstellung von Blitzanlagen ist, dass oft mit mehreren
Blitzköpfen gearbeitet wird, die je nach gewünschter Ausleuchtung ver-
schieden eingestellte Leistungen und erschwerend dazu sogar noch unter-
schiedliche Lichtformer haben.


Die Belichtungsmessung


Zu anlogen Zeiten wurden zu diesem Zweck spezielle Blitzbelichtungs-
messer eingesetzt. Diese auch heute noch erhältlichen Blitzbelichtungs-
messer besitzen eine spezielle Fotodiode und einen Auslöser. Die Blitzan-
lage wird an den Belichtungsmesser angeschlossen und von diesem auf
Knopfdruck ausgelöst. Zur Messung wird der Belichtungsmesser an ver-
schiedene Stellen des Motivs gehalten und zeigt dann die notwendigen
Belichtungsdaten an. Da aber auch bei diesem Messverfahren manuell
gerechnet und gemittelt werden muss, nutzen viele Fotografen zuneh-
mend die Möglichkeit, bei Digitalkameras das Histogramm auszuwerten


Achtung! Die teilweise offenliegenden
Drähte im Blitzkopf führen auch nach
dem Abschalten noch die Ladung im
Kondensator. Unerwartet 500 V an
den Fingern sind sehr unangenehm
und schmerzhaft!

Hier ist das Ergebnis einer zu kurzen
Verschlusszeit deutlich zu sehen. Die Blitze
wirken sich nur auf eine Hälfte des Fotos
aus, der Verschluss ist schon wieder halb
geschlossen. Foto: Carina Meyer-Broicher
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