MF-MT

(Darren Dugan) #1
110 Kapitel 5 | Drinnen & Draußen

und sich der richtigen Belichtung Schritt
für Schritt zu nähern.
Generell sollten Sie damit beginnen, dass
Sie mit der Blitzanlage die gewünschte
Lichtsituation aufbauen. Als Hilfestellung
verfügen viele Blitzanlagen über ein Einstell-
licht. Das Einstelllicht ist eigentlich nichts
anderes als eine handelsübliche Glühbirne
mit einer Wattzahl von zirka 60 bis 150
Watt, je nach Leistung des Blitzkopfs. Das
Einstelllicht brennt immer dann, wenn der
Blitz nicht arbeitet, und wird mit der Regu-
lierung der Blitzleistung entsprechend heller
oder dunkler. Zusammen mit den Licht-
formern vermittelt das Einstelllicht damit
einen ersten Eindruck von der eingestellten
Lichtsituation und davon, wo in etwa die Schatten liegen werden. Wird die
Blitzanlage ausgelöst, schaltet sich das Einstelllicht ab und nach dem Blitz
automatisch wieder an.

Optimale Belichtung mithilfe des Histogramms
Wenn Sie das Licht aufgebaut haben, stellen Sie an der Kamera eine mittle-
re Belichtung ein, zum Beispiel 1/125 Sekunde und Blende f/8, und machen
ein erstes Foto. Auf dem Display der Kamera schauen Sie sich das Bild an
und schalten das Histogramm zu. Auch wenn das Histogramm auf dem
Display einer Digitalkamera sehr klein ist, reicht es doch, um beurteilen zu
können, ob das Bild unter- oder überbelichtet ist.Wenn Sie nur ein oder
zwei Blitzköpfe nutzen, können Sie natürlich auch die Blitzleistung regulie-
ren. Wenn Sie aber komplexe Lichtsituationen aufgebaut haben, würde es
zu lange dauern, alle Blitze wieder aufeinander abzustimmen. Nach weni-
gen Versuchen werden Sie schnell lernen, das Histogramm auszuwerten,
und erkennen, um wie viele Stufen Sie die Blende öffnen oder schließen
müssen, um Ihr Motiv ins rechte Licht zu rücken. Wenn Sie ausschließlich
mit Ihrer eigenen Blitzanlage und nicht in Mietstudios arbeiten, machen
Sie sich Notizen zur eingestellten Leistung der geregelten Blitzköpfe, dem
Motivabstand, der Brennweite und den dazugehörigen Belichtungszeiten
und Blenden. Schnell werden Sie die erfassten Werte verinnerlichen und
automatisch die benötigten Werte einstellen. Dann sind nur noch gering-
fügige Korrekturen nach ein oder zwei Testaufnahmen nötig.

Ein Blick in das Histogramm, das Sie sich
während des Shootings auf dem Display
anzeigen lassen, zeigt eine steil ansteigende
Flanke an der rechten Seite des Histo-
gramms, es ist deutlich überbelichtet. Ka-
mera: Nikon D100 mit 80-200 mm f/2.8er
Objektiv – Blitzsynchronzeit 1/160 Sek. bei
f/10 – Brennweite 120 mm.
Foto: Carina Meyer-Broicher

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