MF-MT

(Darren Dugan) #1
Kapitel 6 | Low-Key-Fotografie 115

sind. Das Bild ist korrekt
belichtet. Das Beispiel
zeigt Ihnen gleichzeitig
aber auch die Grenzen
der Low-Key-Fotografie
auf. Es sind nicht allein
die Lichtführung und
die Belichtung, die dar-
über entscheiden, ob Sie
ein perfektes Low-Key
fotografieren, sondern auch das Motiv selbst. So ist es zum Beispiel nicht
möglich, von einem hellhäutigen, blonden Modell in einem weißen Kleid
vor einem weißen Hintergrund einen Low-Key zu erstellen. Sie benötigen
zumindest einen dunklen Hintergrund und idealerweise auch dunkle Ele-
mente im Hauptmotiv.


Belichtungsmessung bei Low-Keys


Ein wesentlicher Punkt bei der Erstellung des Low-Keys ist die korrekte
Belichtungsmessung. In der Digitalfotografie haben Sie den Vorteil, das
Ergebnis sofort begutachten zu können, allerdings sollten Sie Erfahrung
im Umgang mit Ihrem Display haben. Viele Kamera-Displays sind viel zu
hell eingestellt, so dass das gezeigte Foto am Monitor, trotz Farbmanage-
ment, nachher anders, zumeist deutlich
dunkler, aussieht. Aufschluss über die
tatsächliche Tonwertverteilung gibt
Ihnen auch hier nur das Histogramm,
das Sie an Ihrer Kamera auf dem Dis-
play einblenden können.


Das A und O der richtigen Belichtungs-
messung ist die Spotmessung Ihrer
Kamera oder zumindest eine Messme-
thode wie die mittenbetonte Messung.
Spotmessung und mittenzentrierte
Messung ermöglichen es Ihnen, einen
eng begrenzten Bereich des Motivs
anzumessen, ohne dass das Umge-
bungslicht mit in die Belichtungsmes-
sung einbezogen wird.


Wenn Sie versuchen, mit Hilfe der
Matrix- oder Integralmessung ein Low-


Schematische Darstellung der Belichtungs-
messfelder einer DSLR. Hier können Sie
gezielt auswählen, welches Messfeld Sie
für die Spotmessung verwenden. Kame-
ra: Nikon D200 mit 80-200 mm f/2.8er
Objektiv – Belichtung 1/160 Sek. bei f/10 –
Brennweite 217 mm – ISO 100.
Foto: Carina Meyer-Broicher
Free download pdf