MF-MT

(Darren Dugan) #1
118 Kapitel 6 | Low-Key-Fotografie

Wenn Sie Make-up verwenden, sollten Sie sehr kontrast-
reich arbeiten, damit es auch auf dem Foto anschließend
sichtbar und wirksam zu sehen ist. Da bei Streiflicht der
Kontrastumfang innerhalb der dunklen Bereiche gering
ist, ist es um so wichtiger, die tatsächlichen Kontraste, die
bei heller Beleuchtung auftreten würden zu maximieren,
um eine ausgewogene Tonwertverteilung eines typischen
Low-Keys zu erhalten.

Klassische Aktfotografie
Die häufigste Verbreitung findet die Low-Key-Fotografie
in der Aktfotografie. Insbesondere wenn hier Details
herausgearbeitet werden sollen, bei denen es auf die
Konturen ankommt, um die gewünschte Bildwirkung zu
erzielen. Bei der Low-Key-Aufnahme auf der nächsten
Seite wurde mit einer Softbox gearbeitet, die das Motiv
als Streiflicht von hinten links beleuchtet. Die bildwich-
tigen Anteile sind beim Low-Key immer die wenigen
hellen Partien. In diesem Fall wurden die Körperkonturen
korrekt belichtet, der Rest des Bilds verschwindet in der
Dunkelheit.

Experimentelle Fotografie
Eine Sonderform des Low-Keys zeigt Ihnen die Abbildung auf Seite 261.
Das knappe Licht in einem abgedunkelten Raum lässt oft keine ausrei-

„Mephistola“ arbeitet sehr selektiv mit dem Licht, eine einzelne
Lichtquelle als Spot von unten gibt dem Bild eine gewisse Dramatik
und fokussiert auf das Gesicht des Modells. Für die Ausleuchtung
wurde klassisches Bühnenlicht verwendet. Ein einzelner Spot mit
Wabe und Abschirmklappen bündelt das Licht und leuchtet so ziel-
gerichtet nur einen kleinen Teil des Motivs aus. Dieses sehr harte
Licht betont jede Falte und jede Hautunebenheit des Modells und
wird deshalb in der Regel hauptsächlich bei männlichen Modellen
verwendet. Kamera: Nikon D200 mit 80-200 mm f/2.8er Objektiv –
Belichtung 1/200 Sek. bei f/4 – Brennweite 120 mm – ISO 100.
Foto: Carina Meyer-Broicher

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