MF-MT

(Darren Dugan) #1
122 Kapitel 7 | High-Key-Fotografie

Sie ahnen es schon: In diesem Bereich der Menschenfotografie, in der
die hellen Farbtöne vorherrschen, ist es nicht damit getan, zwei Blenden
überzubelichten. Denn das würde zu weißen Flächen ohne jede Struktur
führen. Der Trick ist also, ein helles Foto zu machen, aber die Zeichnung in
den hellen Farbtönen zu erhalten.
Bei den High-Key-Aufnahmen bewegen wir uns in einer ganz anderen Welt
als bei den zuvor beschriebenen Low-Keys. Kommen Sie dort mit einer
einzigen Lichtquelle aus, können Sie bei der High-Key-Aufnahme nicht
genug Licht auf dem Set haben, damit das Bild seine helle und leichte Wir-
kung entfaltet. Und dies alles, ohne dass das Foto überbelichtet oder gar
überstrahlt wird. Ihr Ziel ist es, die Tonwerte in den Lichtern zu erhalten.
Je nach Motiv und Geschmack können Sie mit wenigen dunklen Elemen-
ten besondere Blickpunkte im Bild setzen. Um ein High-Key zu gestalten,
sollten Sie ein möglichst hellhäutiges Modell mit blonden Haaren einset-
zen. Hintergrund und Kleidung sollten ebenfalls weiß sein.

Die Ausleuchtung


Ich persönlich finde diese Stilart besonders schwierig, denn es erfordert
eine Menge Erfahrung und Fingerspitzengefühl Weiß auf Weiß zu fotogra-
fieren und zwar so, dass sich das Motiv noch vom Hintergrund abhebt.
Es gibt jedoch ein paar kleine Tricks, damit es funktioniert. Beim Titelfoto

Ein klassischer High-Key-Aufbau im Stu-
dio, der auch für das Titelfoto verwendet
wurde. Wichtig ist, das neben dem Modell
auch der Hintergrund ausreichend Licht
erhält. Das Hauptmotiv wurde mit wei-
chem Licht aus zwei großen Softboxen
beleuchtet. Der Hintergrund erhält sein
Licht von zwei Blitzköpfen mit Normal-
reflektoren. Damit das Hauptmotiv nicht
durch das zusätzliche Hintergrundlicht
überstrahlt wird, schatten Sie die Hinter-
grundbeleuchtung mit Lichtschluckern ab.

Dieses Set lässt sich nicht nur mit Studio-
blitzen, sondern genauso gut mit Festlicht,
entfesselten Blitzen oder Baustrahlern
umsetzen.

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