MF-MT

(Darren Dugan) #1
Kapitel 8 | Die Form 141

Die Körperhaltung im Detail


Körperspannung


Wichtig, egal welche Stimmung Sie umsetzen möchten, ist die Körperspan-
nung. Hängende Schultern und zusammengesackte Oberkörper eignen
sich höchstens für die Darstellung von Trauer, Krankheit, Unsicherheit oder
Angst. In der Regel gilt hier das alte Sprichwort „Bauch rein, Brust raus“
und das nicht nur bei Frauen. Eine straffe Körperhaltung erreichen Sie,
indem die Schultern nach hinten gedrückt werden, der Oberkörper also
quasi herausgedrückt wird. Keine Angst, das sieht auf dem Foto ebenso
wenig unnatürlich aus wie das vorgestreckte Kinn bei der Nahaufnahme.
Oft gibt es ein paar Hindernisse beim Umsetzen der Körperspannung.
Insbesondere tun sich meiner Erfahrung nach Männer damit schon einmal
schwer. Beim Brustbild können Sie jedoch sehr einfach Einfluss darauf neh-
men. Ich probiere in solchen Fällen immer verschiedene Sitzmöbel sowie
eine stehende Haltung, auch abgestützt aus. Im Sitzen auf einem normalen
Stuhl oder Hocker fällt zwar das mulmige Gefühl „Ich stehe vor der Kame-
ra“ im wahrsten Sinne des Wortes weg, die gemütliche Sitzhaltung macht
es aber auch schwerer, die Körperspannung zu halten, man lümmelt oder
flegelt sich gerne. Auf einem Bar- oder Stehhocker kann man sich es zwar
auch bequem machen, aber allein die Balance führt schon zu einer besseren
Haltung. Sollte auch das nicht fruchten, bitte ich das Modell, sich hinzustel-
len und den hohen Hocker als Stütze zu verwenden. Das hat bisher auch in
hartnäckigen Fällen noch immer geklappt.


Variieren Sie den Fokus. Bei diesen
Aufnahmen ist das Modell nur
Träger der Geste und das unscharfe
Gesicht macht das Foto spannender.
Kamera: Fujifilm FinePix S2Pro mit
80-200 mm f/2.8er Objektiv – Belich-
tungszeit 1/2000 Sek. bei f/2.8 –
Brennweite 200 mm – ISO 100.
Foto: Carina Meyer-Broicher
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