158 Kapitel 9 | Szenarien
wirkung haben als die geplanten Aufnahmen im Anzug und sich so weit-
aus besser eignen.
Oftmals stellt die Auswahl einer Porträtserie für das Modell eine kleine
Hürde dar. Sie werden sich wundern, dass die Bildauswahl ausgerechnet
auf solche Bilder fällt, die Sie bereits im Geiste gelöscht haben und die
für Sie vermeintlich stärksten Porträts vom Kunden überhaupt nicht in
Betracht gezogen werden. Hier ist wieder Sensibilität gefragt. Zeigen Sie
dem Modell die Bilder, die Ihnen am geeignetsten erscheinen, und bitten
Sie den Kunden, sich bei der Auswahl der Bilder, insbesondere solcher, die
veröffentlicht werden sollen, auch von der Familie, Freunden und Bekann-
ten beraten zu lassen. Denn das Modell kann sich häufig schlecht selbst
einschätzen und obwohl man sich selbst mehrfach am Tag im Spiegel
sieht, sehen wir uns selten so, wie andere Menschen uns sehen.
Das klassische Porträt muss keine Studioarbeit sein. Auch in
der Available-Light-Fotografie hat diese Art des Porträts seine
Berechtigung. Kamera: Nikon D200 mit 80-200 mm f/2.8er Objek-
tiv – Belichtungszeit 1/60 Sek. bei f/2.8 – Brennweite 230 mm –
ISO 200. Foto: Carina Meyer-Broicher