Kapitel 10 | Fashion & Glamour 185
Wenn Sie stärkere Lichteffekte benötigen, um zum Beispiel den Faltenwurf
oder die Struktur des Stoffs zu betonen, arbeiten Sie mit Licht von der Seite.
Hier verwenden Sie keine Softboxen, sondern die Normalreflektoren der
Lampen. Die Kontraste lassen sich durch Wabenvorsätze noch verstärken.
Bei Materialien, die viel Licht schlucken, wie zum Beispiel Samt oder Pelz,
egal ob Kunstpelz oder echter, kann es zu Problemen mit dem Kontrast
kommen. Die Haut des Modells überstrahlt schnell, wenn das Material
richtig ausgeleuchtet ist. Die gilt insbesondere für dunkle Stoffe oder Pelze.
Verwenden Sie hier Lichtformer, die gezielt auf die Kleidung gerichtet
sind und das Licht scharf abgrenzen, so dass das Gesicht des Modells kein
zusätzliches Licht erhält.
Im Freien
Bei der Modefotografie im Freien erzielen Sie bei bedecktem, aber
hellem Himmel die besten Ergebnisse. Die Farben und Details der
Kleidung werden bei diesem Licht sehr gut betont, die Schatten
sind stark genug, um die Details zu modellieren, aber nicht zu
dunkel, als dass sie die Gesamtoptik zerstören würden. Auch bei
bedecktem Himmel können Sie mit Reflektoren und Aufhellern
Akzente setzen.
Nicht nur als Naturfotograf müssen Sie
früh aufstehen: Hier entstanden im Okto-
ber auf Mallorca Lifestyle-Aufnahmen. Da
die direkte Sonne ein zu hartes Licht gibt,
wurden die Fotos um 6 Uhr morgens vor
Sonnenaufgang im Gegenlicht gemacht
und die Modelle mit einem Reflektor aus-
geleuchtet. Kamera: Nikon D2X mit 12-24
mm f/4.0er Objektiv – Belichtung 1/160
Sek. bei f/4.5 – Brennweite 24 mm – ISO
- Eins der Ergebnisse sehen Sie rechts.
Fotos: Carina Meyer-Broicher