MF-MT

(Darren Dugan) #1
Kapitel 10 | Fashion & Glamour 189

Motiv. Fällt das Licht durch ein Fenster, so müssen Sie das
Modell zum Beispiel für ein Porträt ins Licht stellen und in
Richtung des Fensters schauen lassen. Die Lichtsituation nimmt
also Einfluss auf Ihren Aufnahmestandpunkt und damit auf den
Bildausschnitt und die Perspektive.


Natürliches Licht ist längst nicht so hell wie das von Studiolam-
pen. Sie haben also deutlich längere Belichtungszeiten. Daher
ist Beauty-Fotografie mit Tageslicht Indoor in der Regel nur mit
lichtstarken Objektiven möglich, deren weit geöffnete Blende
eine geringe Tiefenschärfe und damit den ganz besonderen Reiz
dieser Fotos bewirkt. Hier kommen Objektive, die eine Blen-
denöffnung von f/2.8 oder größer zulassen, zum Einsatz.


Nutzen Sie auch die Möglichkeit, höhere ISO-Werte an Ihrer
Kamera einzustellen. Allerdings nur bis zu einem Maß, in dem
sich Bild- und Farbrauschen nicht störend auswirken. Dies
wäre insbesondere bei einem Beauty-Porträt kontraproduktiv.
Verwenden Sie nach Möglichkeit Kameras oder Objektive mit
Bildstabilisatoren und verlängern Sie so die Belichtungszeiten,
um nicht an kritische ISO-Werte heranzureichen und Rauschen
zu vermeiden. Wenn Sie ein geduldiges, ruhiges Modell fotogra-
fieren, sollte auch der Einsatz eines Stativs möglich sein, um so
das Verwackeln zu vermeiden. Vor Bewegungsunschärfe durch
das Modell sind Sie dadurch natürlich nicht gefeit.


Outdoor


Wie generell in der Porträtfotografie gilt hier ganz besonders:
Vermeiden Sie unbedingt direktes Sonnenlicht. Selbst im Schat-
ten kann es bei hochstehender Sonne noch zu starken Kont-
rasten und harter Schattenbildung kommen. Ideales Wetter ist
ein heller, aber bedeckter Himmel, sogar bei Regen lassen sich
tolle Beauty-Fotos machen, der Regen wirkt wie ein natürlicher
Diffusor und zaubert ein wunderbar weiches Licht.


Da Wetter nicht präzise planbar ist und manche Shootings Terminzwän-
gen unterliegen, auf die Sie keinen Einfluss haben, werden Sie auch bei
strahlendem Sonnenschein fotografieren müssen. Wählen Sie hier nach
Möglichkeit die frühen Morgen- oder Abendstunden und fotografieren Sie
trotzdem noch im Schatten.


Störende Sonnenstrahlen mildern Sie mit dem Diffusor, für weiches Licht
im Gesicht und Reflexe in den Augen verwenden Sie einen Reflektor


Eine Aufnahme am späten Nachmittag im Schatten schafft hier
zarte, ebenmäßige Haut. Kamera: Fujifilm FinePix S2Pro mit
80-200 mm f/2.8er Objektiv – Belichtung 1/250 Sek. bei f/4 –
Brennweite 300 mm – ISO 200. Foto: Carina Meyer-Broicher
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