MF-MT

(Darren Dugan) #1
206 Kapitel 12 | Event-Fotografie

Sportfotografie


Die Sportfotografie ist ein unheimlich
breites fotografisches Feld, das allein
schon ein ganzes Buch füllen könnte.
Deswegen wollen wir uns hier nicht
so sehr mit der Reportage-Fotografie
beschäftigen, sondern uns auf das Fest-
halten von sportlichen Höhepunkten
unter dem Aspekt Menschenfotografie
bzw. Porträts konzentrieren.
Grundsätzlich haben alle Sportarten
etwas gemeinsam: Im Wettstreit mes-
sen sich Menschen miteinander, das
geschieht zumeist mit hoher Geschwin-
digkeit und unter ungünstigen Bedingun-
gen für Sie als Fotograf. Anhand einiger
Fallbeispiele aus verschiedenen Sport-
arten wollen wir Gemeinsamkeiten herausarbeiten und Besonderheiten
festhalten.
Viele Sportarten finden im Freien statt. Das hat für Sie den Vorteil, in
der Regel ausreichend Licht für kurze Belichtungszeiten zur Verfügung zu
haben. Andererseits werden Sportveranstaltungen in der Regel aber weder
wegen Regen noch wegen Schnee abgesagt. Und auch Veranstaltungen im
Sommer werden selbst bei größter Hitze nicht abgesagt. Also stellen die
Witterungsverhältnisse, die nicht planbar sind, eine erste große Herausfor-
derung an Sie. Es gilt, die Kamera vor Regen, Schnee und Staub zu schüt-
zen. Wenn Sie dazu nicht extra einen Kameraschutzbeutel anschaffen wol-
len, sollten Sie immer ein paar starke Gefrierbeutel und Klebeband in der
Fototasche haben, um Ihre Kamera zu schützen.
In der Halle sind Sie und Ihre Kamera zwar in jedem Fall trocken und
geschützt, Sie haben aber fast immer mit dem gleichen Problem zu kämp-
fen: zu wenig Licht. Dazu sind die Lichtverhältnisse in den Hallen nicht
konstant, wenn Sie also den Aufnahmestandpunkt wechseln, verändern
sich auch die Lichtverhältnisse ebenso wie die Lichtquellen, was eine Her-
ausforderung für den Weißabgleich darstellt, egal ob beim Foto selbst
oder nachträglich bei der RAW-Entwicklung.
Sie benötigen also lichtstarke Objektive, zumal der Einsatz eines Blitzes bei
vielen Sportarten verboten ist oder sich wegen der großen Entfernungen
ohnehin von selbst erübrigt.

Schnelle Bewegungen wie hier beim Eisho-
ckey erstarren bei kurzen Verschlusszeiten.
Nur bei den Schlägern und der Kopfbewe-
gung tritt noch Bewegungsunschärfe auf,
bei einer Belichtungszeit ab 1/500 Sekunde
würden auch diese erstarren. Kamera:
Nikon D100 80-200 mm f/2.8er Objektiv



  • Belichtung 1/250 Sek. bei f/2.8 – Brenn-
    weite 300 mm – ISO 200.
    Foto: Carina Meyer-Broicher

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