306 Kapitel 18 | Schwarz-Weiß
Im Zeitalter der Digitalfotografie mit all ihren technischen Hilfsmitteln
und Möglichkeiten feiert nicht zuletzt der Kunstdruck ein Comeback,
dessen Inbegriff für die meisten fotobegeisterten Menschen nach wie
vor die Reproduktion von Schwarzweißfotografien ist. Ebenso bieten
sich digital viele neue Möglichkeiten, Schwarzweißbilder zu gestalten.
Speziell für die Schwarzweißfotografie hergestellte Kameras werden fast
ausschließlich für Satellitenfotos verwendet, weil hier der Tonwertumfang
wichtiger ist als bunte Bilder. Auch Ihre DSLR „sieht“ zunächst nur Licht,
das erst später in Farbwerte umgerechnet wird. Viele digitale Kame-
ras unterstützen einen Modus, bei dem die Bilder als JPEG-Dateien in
Graustufen oder Sepia gespeichert werden. Jedoch ist eine nachträgliche
Umwandlung von Farbfotos in Schwarzweißbilder immer der bessere
Weg.
Wie Sie lernen, in Schwarzweiß zu denken
Die Schwarzweißfotografie erfordert ein völlig anderes Denken, als Sie es
von der Farbfotografie her gewohnt sind. Jeder Farbton muss gedanklich
in einen Grauwert übersetzt werden und die Verteilung von hellen und
dunklen Bildelementen muss in die Bildkomposition miteinbezogen wer-
den.
Das heißt zum Beispiel, dass die Farbe Blau einen anderen Grauwert als
Rot hat. Ich muss zugeben, dass es auch mir nicht immer leichtfällt, zumal
ich ja noch nicht abschätzen kann, welchen Farbkanal oder welche Metho-
de ich zur Konvertierung heranziehen werde. Da hilft mir schon eine grobe
Der Farbkreis nach Itten mit seinen zwölf Grundfarben und seine Übersetzung in
Schwarzweiß. Die Komplementärfarben liegen sich im Farbkreis jeweils gegenüber.
16-Bit-Modus
Konvertieren und bearbeiten Sie die
Fotos, die Sie in Schwarzweiß konver-
tieren wollen, im 16-Bit-Modus. Das
lässt Ihnen deutlich mehr Spielraum
für feine Nuancen in den Grau werten.