Kapitel 18 | Schwarz-Weiß 307
Übersicht als Graustufenbild, um die Belichtung zur korrigieren und so
mehr Zeichnung in dunklen oder hellen Bildteilen zu erhalten. Diese Über-
setzung in Schwarzweiß auf dem Display lässt mir mehr Zeit, mich auf
andere Bildparameter und die Komposition zu konzentrieren.
So kommt es bei der Motivwahl auch mehr darauf an, dass die Kontraste
und Grauwerte stimmen. Zum Beispiel hebt sich ein roter Hintergrund
von einem blauen Pullover deutlich weniger ab als bei einem Farbfoto.
Generell ist es bei kontrastreichen Motiven sehr viel leichter, das Bild nicht
mit zu vielen verschiedenen Grauwerten zu überladen.
Schwarzweißkonvertierung mit Adobe Photoshop
In der digitalen Schwarzweißfotografie führt kein Weg an der Bildbearbei-
tung vorbei. Adobe Photoshop ersetzt die Dunkelkammer der analogen
Fotografen. Bei aktuellen DSLRs besteht die Möglichkeit, in den Schwarz-
weißmodus zu schalten. So haben Sie einen ersten Eindruck, wie Ihr Foto
in Schwarzweiß wirkt, aber im RAW-Format wird Ihr Bild trotzdem mit
allen Farbinformationen gespeichert.
Wie so häufig in Photoshop führen viele Wege nach Rom. Die Möglich-
keiten zur Konvertierung sind zahlreich und die meisten Methoden lassen
sich untereinander kombinieren. Ich zeige Ihnen die wichtigsten Konver-
tierungsarten im Überblick. Sie müssen je nach Ausgangsfoto entscheiden,
welche Methode die beste für Ihr Foto ist. Mit ein wenig Aufwand gelingt
es Ihnen, Ergebnisse zu erzielen, die an die
Faszination analoger Bilder heranreichen.
Die Methoden, die ich Ihnen vorstellen
möchte, sind schnell umzusetzen und
liefern optimale Ergebnisse.
Eine kontrastreiche Kombi-
nation: die Verlaufsumset-
zung mit Kanalmixer
Mit nur fünf Arbeitsschritten erzielen Sie mit
dieser Methode eine kontrastreiche Schwarz-
weißumsetzung. Sie sollten auch hier mit
Einstellungsebenen arbeiten, um nachträglich
noch Anpassungen vornehmen zu können.
Quick & Dirty
Die Methoden Graustufen und Sät-
tigung verringern ((ª)+(Strg)+(U))
wandeln Ihr Foto zwar in ein Graustu-
fenbild um, lassen aber keine Einfluss-
nahme auf die Steuerung der Ton-
werte oder die Anpassung einzelner
Kanäle zu. Die Methoden eignen sich
eigentlich nur, um sich einen Über-
blick über das Aussehen der Fotos als
Schwarzweißaufnahmen zu verschaf-
fen, und erfordern in jedem Fall eine
weitere Bearbeitung des Fotos.
Foto: Carina Meyer-Broicher
Kamera: Nikon D200 mit 80-200 mm
f/2.8er Objektiv – Belichtung 1/160 Sek. bei
f/8 – Brennweite 230 mm – ISO 100