MF-MT

(Darren Dugan) #1
32 Kapitel 3 | Die Bildgestaltung

werden so zu netten kleinen Nasen. Die Untersicht lässt auch lange Beine
noch länger wirken. Sie können also die Aufnahmeperspektive sowohl zur
Verstärkung der Bildaussage als auch zum Vorteil der Abbildung nutzen.

Ansichten
Häufig auch als Perspektive bezeichnet wird die Kopfhaltung des Modells.
Hier unterscheiden wir folgende Ansichten nach dem Blickwinkel des
Modells:

Die Frontalansicht (en face)
Das Gesicht ist dem Betrachter zugewandt und
das Modell schaut den Betrachter direkt an.
Dadurch wird eine große Nähe vermittelt. Eine
Situation, wie wir Sie sonst nur im direkten
Gespräch haben. Obwohl der Betrachter sich
dem direkten Blick in die Augen nicht entzie-
hen kann, wird sein Blick wegen der Intimität
nur kurz auf den Augen verweilen.

Das Dreiviertelprofil
Das Gesicht ist leicht aus der Frontalansicht
gedreht. Dabei wirkt rein optisch die dem
Betrachter zugewandte Seite voller, die vom
Betrachter abgewandte Seite ist verkürzt und
liegt dann auch häufig auch etwas im Schat-
ten. So können sowohl breite als auch schmale
Gesichtsformen bei der Aufnahme optimiert
werden. Da sich die beiden Gesichtshälften
eines Menschen stark unterscheiden, finden
Sie heraus, welches die „Schokoladenseite“ des
Modells ist, also welche Seite sich vorteilhafter
abbilden lässt.

Das Halbprofil
Im Halbprofil wird das Gesicht so von der Seite
dargestellt, dass das zweite Auge zu erkennen
ist. Auch diese Ansicht wirkt auf den Betrachter

Ein Viertelprofil, das seine Bildwirkung
aus dem Hintergrund und der farblichen
Abstimmung zieht. Kamera: Nikon D100
mit 50 mm f/1.8er Objektiv – Belichtung
1/100 Sek. bei f/9.0 – Brennweite 75 mm –
ISO 200. Foto: Carina Meyer-Broicherr

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