MF-MT

(Darren Dugan) #1
Kapitel 3 | Die Bildgestaltung 39

In der Fotografie werden neun Grundformen der Komposition unterschie-
den. In diesen Bildaufbau lassen sich fast alle Motive einordnen, auch der
Mensch.


Die Diagonale Unter einer Diagonalen versteht man eine Linie, die von
der linken unteren Ecke zur rechten oberen führt oder von der rechten
unteren Ecke zur linken oberen. Alle anderen schräg verlaufenden Linien
in einem Bild werden als Schrägen bezeichnet. Diagonale Linien bringen
Dynamik und Bewegung ins Bild, sie assoziieren Mobilität und Fortstreben.
Eine diagonale Linienführung von links unten nach rechts oben wird im
westlichen Kulturkreis aufgrund der Lese- und Schreibgewohnheit positiv
und somit als aufstrebend empfunden. Eine umgekehrte Linienführung,
also von links oben nach rechts unten, nennt man Gegendiagonale, weil
sie ein Gefühl des Abstiegs vermittelt. Wenn das Foto also keinen nega-
tiven Ausdruck erhalten soll, müssen Sie dieser Gegendiagonale eine auf-
strebende Linie entgegensetzen.


Schrägen Im Gegensatz zu den Diagonalen sind die Schrägen Linien, die
in einem Bild schräg verlaufen, also nicht genau von einer Bildecke in die
andere. Schrägen verleihen einem Foto Dynamik. Schrägen lassen sich in
allen Genres der Fotografie finden. Besonders gut können sie auch in der
People-Fotografie angewendet werden. Hier kann die Schräge entweder
durch die Körperhaltung des Modells oder auch durch die Perspektive
der Kamera bewirkt werden. Oder halten Sie die Kamera einfach einmal
schräg. Auch Hintergründe, die zusätzliche Schrägen aufweisen, können so
mit in die Komposition einbezogen werden. Bei der Aufnahme von mehr
als einer Person kann über imaginäre Schrägen eine Beziehung zwischen
den Personen hergestellt werden.


Die Waagerechte Waagerechte oder horizontale Linien sind Linien, die
parallel zum unteren und oberen Bildrand verlaufen. Bildkompositionen
dieser Art wirken oft statisch und das Ergebnis ist relativ langweilig. Man
sollte auf jeden Fall vermeiden, nur eine waagrechte Linie in die Mitte des
Bilds zu stellen, denn diese Linienführung zerschneidet das Bild in zwei
Teile. Besser ist es, mehrere waagerechte Linien zu verwenden. Dies kann
auch einem Foto durch die Staffelung Tiefe und Räumlichkeit verschaffen.


Die Senkrechte Senkrechte oder vertikale Linien vermitteln uns auf-
strebende Energie, Standhaftigkeit und Vitalität. Besonders in der Archi-
tekturfotografie wird dieses Gestaltungsprinzip sehr oft angewendet. Auch
bei Personenfotos und Porträts kann man dieses Prinzip bewusst einsetzen
und so von der Gestaltung her diese Attribute erreichen.

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