MF-MT

(Darren Dugan) #1

46 Kapitel 3 | Die Bildgestaltung


Das Hochformat
Obwohl das Hochformat sich besser für Porträts eignet, wird es
vom Betrachter immer als etwas Unerwartetes betrachtet. Das
menschliche Gehirn empfindet es aufgrund der Sehgewohnhei-
ten als Ausschnitt und versucht automatisch die vermeintlich
fehlenden Bildteile rechts und links zu ergänzen. Das gibt Ihnen
als Fotograf die Möglichkeit, spannendere und dynamischere
Bilder zu schaffen als im wesentlich statischeren Querformat.

Das Quadrat
Das quadratische Format findet sich heute nur noch selten.
Nur Mittelformatkameras haben nativ eine gleiche Kanten-
länge. So bedeutet das Quadrat immer einen nachträglichen
Beschnitt der Aufnahme, egal ob das Original im Hoch- oder
Querformat aufgenommen wurde. Planen Sie diesen Beschnitt
aber unbedingt bereits bei der Aufnahme des Fotos und stim-
men Sie Lichtführung und Bildkomposition darauf ab. Wenn
Sie im Querformat aufnehmen, bildet das Bildraster eine gute
Orientierung, indem Sie das letzte Drittel der Aufnahmefläche
gedanklich ignorieren.

Das Panorama
Aufnahmen in der Menschenfotografie, die dieses Format
haben, sind eher selten. Manchmal dient eine Dehnung des
Seitenverhältnisses zur Unterstützung des Motivs. Es gibt dem
Modell eventuell mehr Raum in Blickrichtung oder wird not-
wendig, weil das Bild zum Beispiel für ein Banner im Internet
verwendet werden soll. Das Panorama bietet Ihnen auch bei
einer Ganzkörperaufnahme die Möglichkeit, eventuell stören-
de Bildelemente durch Beschnitt zu eliminieren.

Angelegt wurde das Foto für ein quadratisches Ausgabeformat und
nur so wirkt das Ergebnis stimmig und die Komposition bewegt sich
wieder im Goldenen Schnitt. Kamera: Nikon D200 mit 80-200 mm
f/2.8er Objektiv – Belichtung 1/160 Sek. bei f/2.8 – Brennweite 230
mm – ISO 200. Foto: Carina Meyer-Broicher
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