MF-MT

(Darren Dugan) #1
Kapitel 3 | Die Bildgestaltung 53

gen, was ich mir vorstelle. Planen Sie die Zeit für das Schminken unbedingt
in Ihren Shooting-Ablauf ein. Rechnen Sie bei einem Tages-Make-up mit
einer halben Stunde und planen Sie für aufwändige Beauty-Shots inklusive
Hair-Styling bis zu drei Stunden ein.


Kleidung & Accessoires


Die Auswahl der Kleidung können Sie nur bei Nahaufnah-
men vernachlässigen. Aber schon bei einem Oberkörper-
porträt kommen Hemd oder Bluse mit auf das Foto und
nehmen einen beträchtlichen Teil der Bildfläche ein. Der
Betrachter zieht aus der Bekleidung automatisch Rück-
schlüsse über die abgebildete Person. Deswegen müssen
Sie dem Outfit eine größere Bedeutung beimessen, als
Sie dies vielleicht möchten, und zwar abhängig von der
Intention und dem Sujet der Aufnahmen.


Kleidung spiegelt die Persönlichkeit


Auch hier gilt bei klassischen Porträts, dass die Kleidung die Persönlichkeit
des Modells unterstützen soll und nicht selbst zum Motiv wird. Klären Sie
bereits im Vorgespräch die Verwendung der Aufnahmen und damit auch
die mitzubringende Kleidung. Ein Shooting umfasst zumeist verschiedene
Aspekte der Persönlichkeit. Dementsprechend werden diese Facetten auch
von verschiedenen Kombinationen von Oberbekleidung unterstützt. Einen
eher sportlichen Menschentyp in ein elegantes Kostüm zu stecken, ist da
eher kontraproduktiv. Die verschiedenen Perspektiven durch die Kleidung
zu zeigen, ist der richtige Weg. Bitten Sie das Modell, neben Business-
Kleidung auch Freizeit- und Abendkleidung mitzubringen. So können Sie
das Modell in verschiedenen Lebenssituationen zeigen. Weisen Sie darauf
hin, knallige Farben und auffällige Muster nach Möglichkeit zu vermeiden.
Auch stark reflektierende und auffällige Applikationen sollten Sie umge-
hen. Sicherheitshalber sollte das Modell eine Auswahl mitbringen, aus der
Sie das Passende auswählen.


Bei Porträts im Kontext sollten Sie das Modell auch in der dazu gehören-
den Kleidung fotografieren, das kann der Anzug bei Business-Fotos ebenso
wie der Kittel oder Blaumann in anderen Berufen sein. Meine oberste Prä-
misse bei der Auswahl der Kleidung ist immer, dass sich das Modell in der
Kleidung wohl und nicht „verkleidet“ fühlt. Das tollste Kleid verliert seine
Wirkung, wenn das Modell so ein Kleid niemals trägt und sich sichtlich


Foto: Jörg Böh (www.joerg-boeh.de)
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