MF-MT

(Darren Dugan) #1
Kapitel 4 | Die Belichtungsmessung 59

Licht gemessen. Bei kompakten Kameras ist der Belichtungsmesser außen
angebracht. Die Messzelle liegt vorne am Objektiv und über eine einfache
Elektronik werden Blende und Belichtungszeit gesteuert.


Digitale Spiegelreflexkameras messen das zur Verfügung stehende Licht
hinter dem Objektiv in der Kamera. Dieses Verfahren ermöglicht es, genau
das Licht zu messen, welches dann beim Auslösen auf den Sensor trifft.
Die Messzelle kann dabei an verschiedenen Stellen im Strahlengang lie-
gen. Wichtig ist nur, dass ein kleiner Teil des Lichts abgezweigt und auf
die Zelle reflektiert wird. Diese Messart wird deswegen auch TTL (Engl. =
Through The Lens) genannt. Die Objektmessung ist die am weitesten ver-
breitete Messmethode.


Moderne Kameras verfügen über mehrere Varianten der Objektmessung,
zwischen denen Sie je nach Situation wählen können. DSLR-Kameras verfü-
gen über mindestens drei verschiedene Methoden der Objektmessung: die
Integralmessung, die Spotmessung und die Matrixmessung, auch Mehr-
feldmessung oder Segmentmessung genannt. Jede dieser Messmethoden
soll Ihnen helfen, die unterschiedlichen Probleme, die bei der Objektmes-
sung auftreten können, zu lösen. Bei Kameras, an denen Sie die Art der
Objektmessung nicht einstellen können, findet ebenfalls eine TTL-Messung
statt. Hierbei handelt es sich in der Regel um eine Matrixmessung, die
Anzahl der Messzonen ist je nach Hersteller und Modell verschieden. Häu-
fig wird die Messmethode hier mit den Motivprogrammen der Kamera
verknüpft, so dass die am besten für das jeweilige Motivprogramm, zum
Beispiel Landschaft, Porträt, Schnee, geeignete Messmethode gewählt
wird.


Das größte Problem bei der Objektmessung ist, dass die Helligkeit im Bild
unterschiedlich verteilt ist. Bei Außenaufnahmen nimmt zum Beispiel der
Himmel häufig auch bei einem Porträt sehr große Bildbereiche ein und ist
wesentlich heller als die restliche Umgebung. Hier muss das Ergebnis der
Messung korrigiert werden, da sonst die ganze Aufnahme unterbelichtet
würde.


Die Integralmessung


Um dem Problem der Unterbelichtung bei großflächigen hellen Bildantei-
len entgegenzuwirken, wurde die Integralmessung entwickelt. Sie ist die
einfachste Methode der Belichtungsmessung und birgt somit auch die
größte Gefahr der Fehlbelichtung. Eine Messzelle kann grundsätzlich nur
hell und dunkel unterscheiden. Im einfachsten Fall wird dabei das gesamte
einfallende Licht addiert und gemessen.


Tipp
Wenn Sie sich aufgrund der Lichtsitua-
tion darüber im Klaren sind, dass das
Messergebnis Ihrer Kamera wegen der
starken Kontraste einen Kompromiss
bilden muss, entscheiden Sie sich für
eine leichte Unterbelichtung. In der
späteren Bildbearbeitung lassen sich in
dunklen Flächen weitaus mehr Bildin-
formationen finden, als Sie annehmen
werden. Die Bildinformation in weißen
Flächen ist jedoch unwiederbringlich
verloren.
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