MF-MT

(Darren Dugan) #1

64 Kapitel 4 | Blende und Verschlusszeit


Blende und Verschlusszeit


Auch wenn es jetzt für die routinierten Fotografen etwas langweilig wird,
möchte ich gerne dennochkurz auf unsere Mittel zur Lichtkontrolle ein-
gehen: die Blende, abhängig von der Brennweite, und die Verschlusszeit.
Wenn Sie bereits alles zu diesem Thema im Schlaf runterbeten können,
überspringen Sie diesen Abschnitt einfach. Ich bin Ihnen nicht böse des-
wegen.
Nehmen wir an, Ihre Kamera hat für die Belichtung folgende Werte fest-
gestellt: Blende 11 bei 1/30 Sekunde Verschlusszeit. Zum einen besteht die
Gefahr, dass Sie die 1/30 Sekunde ohne Stativ aus der Hand verwackeln
und zum anderen wollen Sie lediglich das Gesicht des Modells scharf
abbilden, bei Blende 11 ist aber je nach Brennweite der Hintergrund auch
noch komplett scharf. Wenn Sie sich mit der Wechselwirkung der Licht-
kontrolle beschäftigen, wissen Sie, dass Sie Blende 2.8 bei 1/500 Sekunde
einstellen müssen, um die gleiche Lichtmenge auf den Sensor zu bekom-
men. Natürlich können Sie auch einfach herumprobieren, aber das dauert
wesentlich länger.

Die Funktion der Blende
Je nachdem, wie weit geschlossen oder geöffnet die Blende ist, desto mehr
oder weniger Licht fällt durch sie hindurch auf den Sensor. Die Einheit für
diese Blendenöffnung sind die Blendenwerte, die zusammen eine Blenden-
reihe ergeben. Diese feststehenden Werte gelten unabhängig vom Objektiv
als einheitliche Vergleichswerte in der Fotografie.
Bei der Blendenreihe steht der kleinste Wert für die größtmögliche Blen-
denöffnung. Diese wird auch am Objektiv der Kamera angegeben und
bezeichnet die Lichtstärke des Objektivs. Die Beschriftung am Objektiv
liest sich dann bei einem Zoomobjektiv 1:2.8-4 oder f/2.8-4.
Dies bedeutet, dass die Eingangslichtstärke bei kürzester Brennweite Blen-
de 2.8 ist und die Lichtstärke bei längster Brennweite (mit dem Objektiv
größtmöglicher Zoom) Blende 4 beträgt. Bei Objektiven mit Festbrennwei-
te, also ohne Zoom, entfällt der zweite Wert.

1 2,8 5,6 11 22
Schematische Darstellung der Blendenöffnung am Beispiel einer Irisblende
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