MF-MT

(Darren Dugan) #1
66 Kapitel 4 | Blende und Verschlusszeit

steuert die Blende jedoch auch die
Schärfentiefe, die sich beim Abblen-
den vergrößert. Die Schärfentiefe
bezeichnet die Lage der Schärfe vom
Fokuspunkt bis hin zur Schärfe in
maximaler Entfernung des Fokus-
punkts, also bis unendlich.
Die größere Schärfe bei Bildern, die
mit kleiner Blende aufgenommen
wurden, entsteht dadurch, dass das
einfallende Licht bei einer kleinen
Öffnung stärker gebündelt wird, also
weniger gestreut auf den Sensor auf-
trifft. Bei normal großer Abbildung
auf dem Monitor oder bei einer
Ausbelichtung in der Größe 10 x 15
cm ist die größere Schärfentiefe bei
kleiner Blende kaum zu erkennen.
Bei einem großen Abzug hingegen
fällt eine zu geringe oder zu große
Schärfentiefe sofort ins Auge.
Die Blende wirkt sich zusätzlich
noch auf die Abbildungsleistung
des Objektivs aus. Jedes Objektiv,
besonders preiswerte Optiken von
Drittanbietern, haben mehr oder weniger stark ausgeprägte Abbildungs-
schwächen an den Bildrändern. Durch Abblenden von zwei Blendenstufen
wird diese Abbildungsschwäche kompensiert und das Objektiv erreicht
seine höchste optische Leistung. Wenn man jedoch zu stark abblendet,
kann sich diese Wirkung wieder ins Gegenteil verkehren. Bei sehr kleinen
Blenden können Beugungserscheinungen auftreten, die das Foto wieder
unschärfer machen.

Die Blendenautomatik
Die Blendenautomatik müsste korrekt Zeitvorwahl heißen. Man versteht
darunter die Belichtungsautomatik der Kamera, bei der Sie die Belich-
tungszeit des Verschlusses vorwählen und die Automatik der Kamera die
den Lichtverhältnissen so weit als technisch möglich entsprechende, pas-
sende Blende auswählt.

Bei der kleineren Blende (oben) trifft das Licht wesentlich gebündelter auf den Sensor,
der Lichtkegel ist spitzer und das Foto ist im Ergebnis schärfer. Bei weit geöffneter Blende
(unten) trifft das Licht fast auf die ganze Fläche des Sensors und nur die mittleren Bild-
bereiche werden scharf abgebildet.

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