2INTERNATIONAL Samstag, 21. September 2019
Die saudischen Luftangriffe hinterlassen inJemen Zerstörung. YAHYA ARHAB/EPA
Riad bombardiert Stellungen derHuthi
(dpa)·Knapp eine Woche nach der
Bombardierung von Ölanlagen in Saudi-
arabien hat eine von Riad angeführte
Militärkoalition Stellungen der Huthi-
Rebellen inJemen angegriffen.Dabei
seien um die umkämpfte Hafenstadt Hu-
deida vor allem Produktionsstätten von
Sprengstoffbooten, Seeminen und ein
ferngelenktes Sprengstoffboot angegrif-
fen worden, meldete die saudische Nach-
richtenagentur SPA amFreitag. Saudi-
arabienführteineAllianzarabischerStaa-
ten an, die inJemen gegen die von Iran
unterstützten Huthi-Rebellen kämpft.
Die Huthi hatten sich zu den Angrif-
fen vom vergangenen Samstag auf Öl-
anlagen in Saudiarabien bekannt. Riad
und Washington gehen allerdings davon
aus, dass Iran in die Angriffe verwickelt
gewesen ist.Teheran bestreitet dies. Der
amerikanische Präsident DonaldTrump
kündigte danach eineVerschärfung der
Sanktionen gegen Iran an. AmFreitag
sollte er laut US-Medienberichten auch
mit seinem nationalen Sicherheitsrat zu-
sammentreffen, um über Optionen für
Vergeltungsmassnahmen zu sprechen.
Trump hat bisher offengelassen, ob er
eine militärischeAntwort anstrebt.
Aus Iran kamen unterdessen neue
Drohungen.Ein hoher schiitischer Geist-
licher drohte für denFall eines amerika-
nischen Angriffs mit derVernichtung
Israels «binnen 12 Stunden», sagteAya-
tollah Sejed-Ahmad Alamolhoda beim
Freitagsgebet in Mashhad.
Wien er leic htert Nachfahren
von NS-Opfern B ürgerrecht
(afp)·Direkt eNachfahren österreichi-
scher NS-Opferkönnen künftig leichter
die österreichische Staatsbürgerschaft
erhalten.Das Parlament inWien ver-
abschiedete am Donnerstagabend mit
grosser Mehrheit eine Gesetzesreform.
Damit erhalten Kinder, Enkelkinder
und Urenkel von jüdischen und anderen
NS-Opfern,die vorVerfolgung im«Drit-
ten Reich» aus Österreich flohen oder
bis 1955 Österreich verliessen, einen er-
leichterten Zugang zu einem österrei-
chischenPass.Bisher galt alsFrist der
- Mai 1945. Der Präsident der Israeliti-
schenKultusgemeinde, Oskar Deutsch,
begrüsste den Beschluss. Damit werde
die Republik Österreich «ihrer histori-
schenVerantwortung gerecht», erklärte
er. Er dankte denParteienÖVP, SPÖ
und Neos, die jeweils Initiativen für ein
entsprechendes Gesetz gestartet hatten.
IN KÜRZE
Illegale Tests
an Kranken aufgeflogen
(afp)·InFrankreich haben illegale kli-
nischeTests an Hunderten vonParkin-
son- und Alzheimerkranken dieRegie-
rung auf den Plan gerufen. Gesund-
heitsministerin Agnès Buzyn sprach
am Freitag von einem «Skandal» und
kündigte juristische Schritte gegen die
Verantwortlichen an. Die französische
Arzneimittelbehörde ANSM hatte die
Testreihe an rund 350Patienten unter-
sagt. Sie wurde von einer Einrichtung
namensFonds Josefa in der Nähe der
StadtPoitiers südwestlich von Paris
durchgeführt.Dahinter steht der um-
strittene Arzt HenriJoyeux , der als
Impfgegner bekannt ist. Es handle sich
«nicht um eine klinische Studie», räumte
Tschec hiens Präsident
würde Bab is begnadigen
(dpa)·Der tschechische Präsident Mi-
los Zeman würde MinisterpräsidentAn-
drej Babis begnadigen, sollten die Be-
trugsermittlungen gegen den Multi-
milliardär wiederaufgenommen werden.
«Falls darin herumgestochert wird,dann
gibt dieVerfassung dem Präsidenten das
Recht des Gnadenerweises», betonte
das Staatsoberhaupt.Werde nicht darin
gestochert, werdeRuhe sein. Der Ober-
staatsanwalt in Prag hatte die Ermittlun-
gen gegen Babis vor wenigenTagen end-
gültig eingestellt. Dem Grossunterneh-
mer war vorgeworfen worden, zu Un-
recht von EU-Fördermitteln in Höhe
von knapp zwei Millionen Euro profi-
tiert zu haben. Der tschechische Gene-
ralstaatsanwaltkönnte denFall indes
noch an sich ziehen.
De Blasio gibt Kandidatur
für Pr äsidentschaft auf
(dpa)·New Yorks Bürgermeister Bill
de Blasio hat seine Bewerbung für die
Nominierung zum Präsidentschafts-
kandidaten der Demokraten aufge-
geben. Er stelle seine Kampagne ein,
erklärte er amFreitag im Gespräch mit
dem Nachrichtensender MSNBC. «Es
ist klar nicht meine Zeit», räumte er mit
Blick auf mangelnde Unterstützung für
seine Kandidatur ein.Im Wahlkampf
gegen Präsident DonaldTrump werde
er nun den Kandidaten seinerPartei
unterstützen, der sich die Nominierung
sichernkönne. Seine Anfang desJahres
begonnene Kampagne hatte nie richtig
Fahrt aufgenommen. In Umfragen kam
er nicht über einstellige Zustimmungs-
werte hinaus.
Die neuen Staatsbürger müssen nicht in
Österreich leben und auch nichtihre ur-
sprüngliche Nationalität aufgeben.Da-
mit gilt eine Sonderregelung, da die dop-
pelte Staatsbürgerschaftin Österreich
nur in sehr wenigenFällen zulässig ist.
AUFGEFALLEN
Chinesische Riesenblume
sorgt für Zank
Marco KauffmannBossart, Mumbai·Chinas Botschafter in Sri
Lanka dürfte bei der kürzlichenEinweihung desFernsehturms
von Colombo innerlich gekocht haben. Statt Lob undDank für
die Finanzierung auszusprechen, erhob derFestredner, Präsi-
dent Maithripala Sirisena, einen ungeheuerlichenVorwurf. Ein
chinesisches Staatsunternehmen soll einenVorschuss des sri-
lankischen Staats für das architektonisch gewagteBauwerk
eingesackt haben. Sirisena persönlich hatte den Botschaf-
ter seinesLandes in China losgeschickt, um die beschuldigte
Firma zurRede zu stellen. Der Diplomat fand weder dieFirma
noch die verschwundenen18 Millionen.
DasVorhaben, den Inselstaat imRahmen der«Neuen S ei-
denstrasse» mit dem höchstenTurm Südasiens zu beglücken,
stand vonAnfang an unter einem schlechten Stern.Es gabWi-
derstände von Einheimischen,zahlreiche Finanzprobleme und
Bauverzögerungen.Eigentlich hätte Colombos jüngstesWahr-
zeichen schon 2015den Benutzern übergeben werden sollen.
Auch vierJahre späterreicht es bloss für eineTeileröffnung:
Besucherkönnen nun auf einerPlattform dieAussicht genies-
sen, aber das versprochene Drehrestaurant lässt auf sich war-
ten.Skeptiker argwöhnen,die Chinesen hätten SriLanka über
den Tisch gezogen.
Ob Sirisenas Anschuldigungen begründet sind oder ob sie
vor allem auf innenpolitischenFeindschaften beruhen, wird
man abwarten müssen. Sicher ist aber, dass die einer Lotus-
blüte nachempfundene Sehenswürdigkeit noch eineWeile die
Spekulationen in Colombo anheizen wird. Denn imKopf und
im Stengel des 350 Meter hohenFernsehturms wird nicht nur
eingekauft und flaniert. DieBauherren bestückten ihn auch
mit den neustenKommunikationstechnologien. Allerdings
scheint nicht schlüssig bekannt zu sein, was sie genau in die
Blume pflanzen wollen. Manche fragten sich, ob die Lotus-
blüte nicht als Horchposte n Chinas genutzt werdenkönnte.
Colombo dementierte entrüstet. Dennochkommt einem bei
dieser ganzen Geschichte die Analogie mit dem Pferd vor
Troja nicht ganz abwegig vor.
Die USA erteilen Rohani ein
Visum zum Besuch der Uno
(dpa)·Irans Präsident HassanRohani
und seinAussenminister Mohammed
Javad Zarif haben nach langer Un-
sicherheit doch noch ein Einreisevisum
für die USA zurTeilnahme an der Uno-
Generalversammlungin New York in
der kommendenWoche erhalten. Dies
bes tätigte ein iranischer Sprecher.Zu-
vor hatte Zarifseinem amerikanischen
Amtskollegen Mike Pompeo vorge-
worfen, der iranischen Uno-Delegation
Einreisevisa verweigern zu wollen. Die
USA seien aber verpflichtet, den Uno-
DelegationenVisa auszuhändigen. Die
mehrtägige Generaldebatte der Uno
beginnt amkommenden Dienstag mit
einem Bericht des Uno-Generalsekr e-
tärs; RohanisRede ist für Mittwoch ge-
plant.Ein zeitweise für möglich gehalte-
nes TreffenRohanis mit dem amerika-
nischen Präsidentengilt inzwischenals
sehr unwahrscheinlich.
Libanon will französische
Rüstungsgüter kaufen
(dpa)·Die libanesischeRegierung hat
mitgeteilt, militärischeAusrüstung von
Frankreich zur Sicherung von Gas- und
Ölfeldern im östlichen Mittelmeerraum
kaufen zu wollen. Eine entsprechende
Absichtserklärung seiam Freitag in
Paris unterschrieben worden, erklärte
LibanonsRegierungschef Saad Hariri
bei einer Medienkonferenz mit dem
französischen Präsidenten Emmanuel
Macron.Darin gehe es unter anderem
um Ausrüstung zur Stärkung der See-
streitkräfte. Frankreich habe zurFinan-
zierung eine Garantie für einen Kredit
von bis zu 400 Millionen Euro angebo-
ten.DieAbsichtserklärung seiTeil einer
«operativen Umsetzung»der Verpflich-
Joyeux ein. DenParkinson-und Alzhei-
merkranken wurden nach den Erkennt-
nissen derArzneimittelbehörde Pflaster
mit Zusatzstoffen unbekannterWirkung
verabreicht, die angeblich gegen Schlaf-
störungen helfen sollten.
Glie dstaaten reichen Klage
gegenTrump-Regi erung ein
(dpa)·Im Konflikt um Abgasvorschrif-
ten fürAutos haben Kalifornien und
23 weitere amerikanische Gliedstaaten
am Freitag Klage gegen die Bundes-
regierung von Präsident DonaldTrump
ein gereicht.Das Bündnis will auf dem
Rechtsweg die Aberkennung eines Son-
derrechts verhindern,durch das Kalifor-
nien bis anhin strengereRegeln gegen
Luftverschmutzung als auf Bundes-
ebenedurchsetzenkann.DieKlagemar-
kiert denAuftakt eines zähenRechts-
streits, der bis zum Obersten Gerichts-
hof gehenkönnte und der sowohl für die
Autobranche als auch für die Selbstän-
digkeit von Gliedstaaten grosse Bedeu-
tunghat.«Kalifornienwirdvordenrück-
sichtslosen und politisch motivierten
Attacken des Präsidenten nicht einkni-
cken»,teilte der Gouverneur des Glied-
staats, Gavin Newsom, mit.Trump hatte
angekündigt,KaliforniendasPrivilegfür
strengere Umweltvorschriften abzuzie-
hen.DerSchrittwerdezu«weitausweni-
ger teuren» und «wesentlich sichereren»
Autos führen, behauptete er.
tungen, die im März 2018 in Romfest-
gelegt worden seien, umAusrüstung für
die libanesische Armee zu liefern, sagte
Macron.
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