Neue Zürcher Zeitung - 21.09.2019

Für Albert Kruker sind bestehende Gäste die wichtigsten Werbeträger. GERNOT BRENDLE

Haben Sie Ihre Karriere von Anfang
an genau vor sich gesehen?
Reisen und andereKulturen waren
schon immer wichtig für mich.Auch
stellte sich heraus, dass für mich die
Sinnhaftigkeit einerAufgabe gegeben
sein muss, um eine gute Leistung zu
erbringen. ImTourismus kann ich
beide Ansprüche erfüllen, und somit
war diese Richtung gegeben.

Wie lauten Ihre Führungsgrundsätze?
Ich habe erfahren, dass dieVorbild­
funktion einesVorgesetzten die
Grundlage für eine glaubwürdige
und effizienteFührung ist. Der Mit­
einbezug der Mitarbeiter und das
gegenseitigeVertrauen sind für
mich weitere entscheidendeFaktoren.
Letztlich geht es darum, so zu führen,
wie man selber gerne geführt werden
möchte.

Ist kompetente Unternehmensführung
erlernbar?
Wie und mit welchen Instrumenten
ein Unternehmen geführt wird, ist
absolut erlernbar. JederVorgesetzte
hat jedoch eine andereArt, dies umzu­
setzen.Das Fingerspitzengefühl im
Umgang mit Menschen oder Intuitio­
nen lassen sich nur durch Erfahrung
lernen – oder sie sind einem gegeben.

Wie spüren Sie dieWirtschaftslage?
Sehr positiv. Bei unseren Gästen
ist die ursprüngliche Schweiz, wie sie
in den Tälern des Berner Oberlandes
noch besteht, hoch imKurs. Im Sim­
mental haben wir dafür eigens die
MarkeAlpKultur kreiert. Die vergan­
genen Sommer waren entscheidend für
die Zunahme bei den Übernachtungen.

Hat die globaleArbeitsteilung positive
Effekte gebracht?

Absolut. Unsere wichtigstenWerbe­

träger sind bestehende Gäste. Durch

die sozialen Netzwerke werden posi­

tive Erlebnisse geteilt und gestreut.

Voraussetzungen für positive Erwäh­

nungen sind jedoch das passende Preis­

Leistungs­Verhältnis sowie ein qualita­

«Ohne Herzblut

entsteht keine Fähigkeit»

33 Fragen an Albert Kruker, Direktor der Lenk-Simmental Tourismus AG Fortsetzung aufSeite 3

Der Schweiz er Stelle nmarkt für Kader und Fachspezialisten, Sa mstag, 21. September 2019 http://www.jobs.nzz.ch

Arbeitswelt

EU-Datenschutz

fordert Schweizer Firmen

Viele Schweizer Firmen und Web­

sites sindvon der europäischenDaten­

schutz­Grundverordnung (DSGVO)

betroffen. Doch 16 Monate nachIn­

krafttretendes Gesetzeshaben viele

nochnicht reagiert. Handlungsbedarf

besteht vor allem bei Kleinunter­

ne hmen. 6

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