paluten

(Tina Sui) #1

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»Aaaaahhh!« Paluten stürzte sich brüllend auf die dunkle Gestalt im Netz.
Edgar raste mit gesenktem Kopf an ihm vorbei und stieß dabei sein
Kampfgrunzen aus. Es knallte dumpf, als das Schwein gegen den Umriss
prallte. Ein Schrei folgte, und einen Moment lang kam es Paluten so vor, als
hätte er sich selbst gehört. Komisch.
Ein Hindernis in der Dunkelheit ließ ihn stolpern. Er fiel nach vorn, griff
in Maschen, versuchte aufzustehen und fiel wieder hin. Ein Luftzug. Etwas
schoss an seinem Kopf vorbei. Eine Faust?
Du erwischst mich nicht!, dachte Paluten wütend. Er ballte die Hände und
riss sie hoch. Besser gesagt: Er wollte sie hochreißen, blieb jedoch in
Netzmaschen hängen. Verdammt!
Wieder ein Luftzug, noch näher als der letzte. Der Kerl schlug tatsächlich
nach ihm! Paluten trat mit beiden Füßen um sich – und traf etwas Weiches.
Na also!
Ein lautes, empörtes Quieken war die Reaktion darauf. Ups! Paluten
verzog das Gesicht. Er hatte Edgar getroffen.
Paluten wollte sich gerade bei dem Schwein entschuldigen, als ein
Körper mit ihm zusammenprallte. Er stieß ihn zur Seite und hörte ein
lautes Scheppern und leises Stöhnen. Paluten grinste breit. So hatte sich
der Kerl seinen Überfall bestimmt nicht vorgestellt.
In der Dunkelheit sah er seinen Umriss vor sich. Paluten bäumte sich
auf, warf sich nach vorn und fiel über seine eigenen Füße, die sich in den
Seilen verfangen hatten. Lang schlug er hin. Dabei knallte es so laut, dass
die Gläser und Flaschen in den Regalen klirrten.
»Passt doch auf!«, rief Karla, obwohl der Angriff in beinahe völliger
Dunkelheit ihre Idee gewesen war. »Ihr macht ja alles kaputt!«
»Mpfm grmpf pmf!« Die dumpfen Laute klangen verdächtig nach
jemandem, der unter einem Schwein feststeckte.
»Lass ihn nicht weg, Edgar!«, schrie Paluten.

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