paluten

(Tina Sui) #1

Evil streifte einige Seile ab. Dabei musterte er Karla interessiert. Viel zu
interessiert, wie Paluten fand. Er knuffte ihn gegen die Schulter. »Also?«
»Hey!« Evil Paluten rieb sich den Arm. »Was soll das denn?« Er versuchte
aufzustehen, ließ sich aber sofort wieder auf den Hosenboden fallen, als
Karla kopfschüttelnd mit ihrem Schwert auf ihn zeigte. »Bin ich jetzt euer
Gefangener, oder was?«
»Möglich«, antwortete sie gelassen und säbelte weiter an den Seilen
herum. »Mein Name ist Karla und du bist in meinen Keller eingebrochen. Es
kommt ganz auf deine Geschichte an, ob ich dich laufen lasse oder nicht.«
»Okay, okay.« Evil hob die Hände. »Ihr habt ihr nichts von mir erzählt?«
Edgar und Paluten schüttelten den Kopf.
Evil atmete noch einmal tief durch, dann fing er an. »In Ordnung. Ich bin
so etwas wie das missglückte Experiment eines irren Wissenschaftlers,
könnte man sagen. Mir wurde aufgetragen, Paluten zu töten. Aber am Ende
habe ich ihn und seine Freunde gerettet. Das alles kam so ...«
Es war eine lange Geschichte. Vieles von dem, was Evil Pdizzle erzählte,
war auch für Edgar und Paluten neu. Professor Ente hatte ihnen zwar
gesagt, dass Evil sich letztlich für den Freedom Squad geopfert hatte. Doch
keiner wusste so wirklich, warum. Jetzt schluckten die beiden besten
Freunde heftig, als sie hörten, was Evil alles erlebt hatte. Verrat,
Gefangenschaft, Demütigung. Zum Schluss wollte er einfach nur frei sein –
und wenn es seinen Tod bedeutete.
»Ich kann mich an die Explosion kaum erinnern. Ich steckte in diesem
riesigen Killerroboter und griff Omegas Kern an. Dann gingen plötzlich
überall Sirenen los.«^15 Evil starrte auf seine eigenen Füße. »Es war knapp.
Auf einmal wurde es so heiß und hell wie die Sonne. Etwas schleuderte
mich aus dem Roboter. Ich dachte, ich würde nie wieder landen.« Sein
Blick glitt in weite Ferne. »Ich wurde ohnmächtig. Als ich wieder zu mir
kam, war es dunkel. Ich war tief unter der Erde, im Krater, den die Bombe
gerissen hatte. Die ganze Stadt war über mir zusammengebrochen.«
Also war das im Spuckteich tatsächlich Evil Pdizzle gewesen, dachte
Paluten zähneknirschend. Edgar sah ihn triumphierend an.
»Ich muss Wochen in diesen Tunneln gesteckt haben«, fuhr Evil fort.
»Einige Zwischenräume waren so eng, dass ich kaum durchkrabbeln
konnte. Ich habe kaum etwas zu essen gefunden, nur ab und zu Wasser

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