paluten

(Tina Sui) #1

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Im Funkgerät knackte und rauschte es. Paluten und Edgar hatten es auf
den kleinen Holztisch in ihrem Hotelzimmer gelegt und lauschten den
Geräuschen mit gerunzelter Stirn.
»Professor Ente, General Dieter, könnt ihr mich hören?«, fragte Edgar
laut ins Mikrofon.
Paluten warf einen Blick durch das Fenster, konnte aber nicht viel
erkennen. Dafür war es noch immer viel zu dunkel.
»Vielleicht schlafen sie«, schlug er vor. »Es ist ja mitten in der Nacht.«
Edgar schüttelte den Kopf. »Ich habe Professor Ente noch nie schlafen
sehen, du etwa?«
Nein, das stimmte. Wenn er genau darüber nachdachte, hatte er den
Professor auch noch nie gähnen sehen. Oder essen. Irgendwie unheimlich
... Paluten aber gähnte. Nach all der Aufregung, zuerst um Banani und nun
um die verschwundenen Schmalamas, war er ganz schön müde.
Edgar drehte an einigen Reglern, zog an ein paar Hebeln, pustete ins
Mikrofon und klopfte mit einem Huf auf das Funkgerät. »Professor Ente?
General Dieter?«
Nichts.
Jetzt nahm Edgar den Apparat in die Schnauze, schüttelte ihn heftig,
ließ ihn wieder auf den Tisch fallen und beschimpfte ihn mit Ausdrücken,
bei denen Paluten ganz rote Ohren bekam.
»Bist du das, Edgar?«, antwortete plötzlich die verdutzte Stimme des
Professors, unterbrochen von Rauschen und Knacken.
Edgar machte einen erschrockenen Satz und bekam nun seinerseits
knallrote Ohren. Der Professor hatte die Beleidigungen doch wohl
hoffentlich nicht auf sich selbst bezogen?
»Gibt es ein Problem? Ist alles klar mit eurem Auftrag?«
Das klang ein bisschen herablassend. Paluten beugte sich vor und sagte
ins Mikrofon: »Natürlich ist alles klar. Wir wissen genau, was wir zu tun
haben.« Dass er bisher weder in der Stadt noch im Dschungel auch nur ein

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