paluten

(Tina Sui) #1

Damit hatte er recht. Paluten fielen fast die Augen zu. Trotzdem konnte
er nicht einschlafen, als er erst einmal in seinem Bett lag. Also lauschte er
auf Edgars leises Schnarchen und dachte über den Berg nach. Berge waren
im Allgemeinen nicht gefährlich. Sie hatten keine Klauen und auch keine
Zähne und sie konnten nicht schnell rennen. Genauer gesagt, konnten sie
sich nicht einmal bewegen, und sie schmiedeten auch keine bösen Pläne.
Was sich in den Gängen herumtrieb, war in der Regel kein Problem mit der
richtigen Ausrüstung. Wieso also wollte Dieter, dass sie sich von diesem
Berg fernhielten? Gab es darin etwas Ungewöhnliches? Oder darauf? Oder
darunter? Und was war mit den verschwundenen Schmalamas und Evil
Pdizzle? Lebte er tatsächlich noch? War er in Wirklichkeit der Retter, auf
den die Schmalamas warteten?
Die Fragen türmten sich in seinem Kopf auf, aber irgendwann musste er
wohl doch eingeschlafen sein, denn ein lautes Klopfen weckte ihn.
»Seid ihr schon wach?«, rief eine dunkle Stimme vor der Tür.
Bürgermeister Obamma.
»Jetzt schon«, murmelte Edgar und rieb sich den Schlaf aus den Augen.
Paluten schlug die dünne Bettdecke zurück und stand auf. Draußen
zwitscherten die Vögel, aber der Himmel war noch rosa. Die Sonne ging
gerade auf. »Herein«, rief Paluten.
Obamma öffnete die Tür, blieb aber im Gang vor dem Zimmer stehen.
»Guten Morgen«, sagte er »Das Frühstück ist schon für euch auf der
Terrasse angerichtet. Doch zuerst möchte ich euch jemanden vorstellen.«
Er räusperte sich. »Ihr könnt bei eurer Suche nach unseren
verschwundenen Schmalamas bestimmt Hilfe brauchen, deshalb habe ich
euch ...«
»Danke, aber das ist nicht nötig«, unterbrach ihn Paluten rasch. »Wir
kommen allein zurecht.«
Traute ihm vielleicht irgendjemand mal irgendetwas zu? Professor Ente
dachte, dass er einen simplen Auftrag nicht verstanden hatte. Edgar und
Dieter wollten nicht, dass er sich einen Berg ansah. Und jetzt verpassten
die Schmalamas ihm auch noch einen Bewacher. Das war ja wohl der
Gipfel!
»Ich komme aber nicht allein zurecht«, sagte eine helle Stimme aus dem
Gang. Ein Schatten fiel ins Zimmer und dann betrat eine junge Frau den

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