paluten

(Tina Sui) #1

überall an den Wänden, und ganz am Ende eines Gangs entdeckte Paluten
sogar einen Zaubertisch mit Bibliothek. Dazwischen standen Geräte, deren
Zweck er nicht einmal erahnen konnte, Werkbänke und noch mehr Truhen.
Truhen über Truhen.
»Ach was. Das hier war früher mal ein Militärlager, daher der ganze
Krempel. Dazu noch die Beute aus meiner Zeit als Abenteurerin. Ich sollte
dringend mal ausmisten.« Karla kniete vor einer geöffneten Truhe und
wühlte darin herum.
»Ein Militärlager?«, fragte Paluten verdutzt. Konnte das etwa ...?
»Ja. Vor vielen Jahren war hier wohl mal ein Huhn stationiert, damals,
als die Schmahamas vom einäugigen Baron besetzt waren. Kennt ihr die
Geschichte?«
»Und ob!«, rief Paluten voller Stolz aus. »Das muss General Dieter
gewesen sein! Ein guter Freund von mir, musst du wissen.« Er plusterte
sich neben Karla auf, als hätte er den Baron höchstpersönlich von der Insel
vertrieben.
Edgar schüttelte nur den Kopf, aber Karla schien tatsächlich
beeindruckt zu sein. »Du kennst ihn?«, fragte sie. »Er ist ein Held bei den
Schmalamas.«
»Kennen? Pah!« Paluten schien plötzlich um einige Zentimeter
gewachsen zu sein. »Ohne mich wäre er längst zu einem Grillhähnchen
verarbeitet worden. Ich habe ihn und ein ganzes Land von der
Schreckensherrschaft des bösen Königs Xaroth ...«
Edgar schnaubte ungeduldig. »Für Heldengeschichten ist später noch
Zeit. Wir haben hier etwas zu erledigen.«
Enttäuscht ließ Paluten die Schultern sinken, doch Karla nickte und
widmete sich einer anderen Truhe. »Du hast recht, Edgar. Ah! Hier ist das
Leder.« Triumphierend hielt sie das braune Bündel empor. »Im Gang links
von euch müsste ein Netz liegen. Könnt ihr mal nachsehen? Aber bitte
verlasst den Gang nicht. Die alten Sicherheitssysteme sind immer noch
aktiv.«
Paluten nickte missmutig und folgte Edgar, der sichtlich beeindruckt an
Regalen hinaufschaute, die ihn weit überragten. »Sie hat wirklich alles hier
unten«, flüsterte er.
»Ja.« Paluten blieb stehen und betrachtete Karla durch eine Lücke

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