paluten

(Tina Sui) #1

schmale Straße abbogen, in der es viele Geschäfte gab. »Ich bin zwar klein,
aber stark.«
»Keine Sorge«, erwiderte Karla. »Ich habe gleich etwas für dich.« Sie
blieb vor dem Schaufenster eines Geschäfts stehen. Dahinter knieten
einige Schmalamas auf dem gekachelten Boden. Andere bürsteten ihnen
das dichte Fell aus oder schnitten ihnen die Mähne, damit die Strähnen
nicht bis in die Augen fielen. Ganz hinten wurde ein Schmalama gerade
shampooniert. Das Shampoo schäumte so sehr, dass das Schmalama
aussah wie eine Schäfchenwolke, die man vom Himmel geholt hatte. Nur
Kopf und Hals ragten aus dem weißen Schaum heraus.
»Bin gleich wieder da«, sagte Karla und betrat das Geschäft.
Paluten runzelte die Stirn. »Du willst jetzt zum Friseur?«, rief er ihr nach.
»Wieso denn? Deine Haare sehen doch toll aus!«
Als Edgar neben ihm den Huf hob, trat er rasch einen Schritt zur Seite.
»Das war kein Anschmachten, sondern eine Tatsache«, verteidigte er sich.
»Ihre Haare sehen toll aus. Kein Grund, mich wieder zu treten!«
Im Geschäft sprach Karla mit einer der Friseurinnen. Die nickte nach
einem Moment, nahm einen Besen und kehrte die Haare, die überall am
Boden lagen, zusammen. Karla stopfte sie in einen Sack und bedankte
sich.

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